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Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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nicht reiten?« fragte er die Äbtissin.
    »Wir sind Nonnen«, kam Schwester Gattengutachterin der Äbtissin zuvor. »Wir brauchen nicht zu reiten.«
    Reichlich pikiert ob ihrer Hochnäsigkeit, winkte Peril einem seiner jüngeren Mannen zu und befahl ihm, abzusitzen und den Karren zu kutschieren.
    »Das ist nicht nötig«, erklärte die Schwester Gattenrichterin forsch, als sie in das Fahrzeug kletterte und sich auf einer der kleinen Kisten niederließ. »Ich kann sehr gut die Zügel halten.«
    Sie sah auf, als er sich näherte, und ihre Blicke trafen sich. Alle schwiegen plötzlich. Er hielt neben dem Wagen, ließ das Gesicht, die Stimme und die aufrechte Haltung auf sich einwirken und erinnerte sich plötzlich. Ein angstvolles Stöhnen stieg in seiner Kehle auf. Die Herrische! Die, welche zugepackt und nicht viel Federlesens mit seinem armen Bart gemacht hatte. Und offenbar wusste, wie man mit Männern umsprang.
    In ihren klaren blauen Augen las er bereits, dass sie glaubte, die Oberhand zu haben. Bei allen Heiligen, die würde er schon eines Besseren belehren!
    »Was treibt Ihr denn da?« Er wandte sich an den jungen Soldaten, der schon wieder im Sattel saß. »Sagte ich nicht, Ihr sollt absitzen und die Zügel übernehmen?« Dann saß er selbst wieder auf, nickte der schweigsamen Äbtissin zu, stürmte mit erhobenem Schwertarm zu dem Klostertor hinaus, wie in den Kampf. Sein Hauptmann brüllte ein Kommando, und die Männer formierten sich und jagten ihm nach.
    Eloise fand sich einem schlaksigen jungen Soldaten gegenüber, der ihr mit der Miene des Bedauerns eine Hand hinhielt. Widerwillig gestattete sie ihm, hinaufzuklettern und die Zügel zu übernehmen. Im nächsten Augenblick wogte um sie herum ein Meer von Armen und Gesichtern. Alle wollten die beiden Reisenden umarmen und ihnen ein tränenreiches Lebewohl wünschen. Dieser unerwartete Ausbruch von Gemeinschaftsgefühl und Zuneigung ließ Eloises Herz höher schlagen und trieb Maria Clematis die Tränen in die Augen.
    Trotz des Gedrängels gelang es Bendick, das Maultier auf das Tor zuzutreiben und dem Kutscher zuzunicken. Der Soldat riss an den Zügeln, und das Maultier legte sich hart ins Geschirr, und die hölzernen Räder setzten sich ächzend in Bewegung.
    Unmittelbar danach blieb das Tier wieder stehen.
    »Ab durch die Mitte, du störrisches Vieh!« Bendick eilte zum Kopf des Maultiers und zerrte an seinem Halfter, während der Soldat ungeduldig die Zügel schüttelte und das Grautier mitsamt seinen Nachkommen leise verwünschte.
    Das Maultier strengte sich an und bockte wieder, kaum dass der Karren drei Längen weiter gerumpelt war, bevor er erneut zum Stehen kam. Das Problem war jetzt klar. Das Tier war nicht schuld; der Karren war einfach zu schwer mit dem Mann des Earl.
    Eloise verschränkte die Arme und sah zornentbrannt der Marschkolonne des hochmütigen Herrn nach, die bereits über die erste Erhebung verschwand. So viel zur Umsicht und Rücksicht eines Gatten!
    »Ich kann doch selbst den Wagen lenken«, sagte sie und zupfte den Soldaten am Ärmel. »Dann ist die Last nicht so schwer, und Ihr könnt wieder reiten.«
    Er sah aus, als ob die Versuchung, die in ihren Worten lag, ihn entsetzte.
    »Befehl ist Befehl, Schwester.«
    »Nun haltet doch nicht alle Maulaffen feil«, ließ sich jetzt die Äbtissin vernehmen. »Packt mit an und schiebt!«
    Aufgeregt schnatternd, eilten Nonnen und Novizinnen hinter den Karren und begann zu schieben. Im Nu war das Gefährt durch das Tor und rumpelte über die Straße in Richtung Küste. Eloise und Maria Clematis hielten sich mit einer Hand am Karren fest und winkten mit der anderen. Die Lebewohlrufe ihrer Mitschwestern verfolgten sie und verhallten dann allmählich, während sie den ersten Hügel erklommen, immer langsamer, bis sie schließlich ganz anhielten.
    Der Soldat riss an den Zügeln und schrie ein ums andere Mal »hü – hott!« Doch das Maultier wusste, wann etwas unmöglich war, und weigerte sich, es weiter zu versuchen. Vom Tor her beobachtete die Äbtissin die Szene mit großen Augen.
    »Ohne Hilfe schaffen sie es nie über den Berg«, verkündete sie laut.
    Ein halbes Dutzend der jüngeren Nonnen eilte zum Tor hinaus und die Straße hinauf bis zu dem stehenden Karren. Sie schürzten die Röcke und stemmten sich mit den Schultern gegen das Gefährt.
    So fand sie Peril, als er zurückgeritten kam, um zu sehen, was sie denn so lange aufhielt. Sein Soldat saß mit hochrotem Kopf stocksteif vor

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