Cordina's Royal Family 1-4
hoffe nur, ich habe genug gelernt, um das hier besser zu machen.“
„Ich möchte dich etwas fragen.“
„Was?“
„Du wolltest einmal Schauspielerin werden. Warum spielst du nicht?“
„Weil Schauspieler tun müssen, was man ihnen sagt. Ein Produzent bestimmt, wo es langgeht.“
Er musste lächeln. „So einfach ist das?“
„Hinzu kommt, dass ich als Produzentin besser bin, als ich jemals als Schauspielerin war.“
„Und das Schreiben?“
„Ist so eine Art Herausforderung an mich selbst.“ Wie leicht es doch war, ihm alles zu erzählen, nachdem sie erst einmal damit begonnen hatte. Es gab keine Gründe für Geheimnisse oder Verlegenheit. Nicht bei ihm. „Wenn ich behaupte, so viel über das Theater zu wissen, darüber, was dem Publikum gefällt oder wie man ein Stück inszeniert und produziert, warum sollte ich dann nicht auch eines schreiben können? Und zwar ein erfolgreiches“, fügte sie hinzu, bevor sie den letzten Schluck Cognac trank. „Der erste Versuch war so schlecht, dass ich fand, der zweite könnte nur besser werden.“
„Du liebst es, dich selbst herauszufordern. Das Theater, Fechten, dein Kampfsport.“
„Ich habe später als die Meisten gelernt, dass eine Herausforderung an einen selbst bedeutet, dass man lebt und nicht nur existiert.“ Kopfschüttelnd stellte sie ihr leeres Glas weg. „Und du verdirbst alles.“
„Ich?“
„Ja. Du hast mich zum Philosophieren gebracht, als ich darauf aus war, dich zu verführen.“
„Ich bitte vielmals um Verzeihung.“ Lächelnd lehnte er sich gegen den Tisch.
„Ich nehme an, du bist schon früher verführt worden.“ Eve ging zur Tür, schloss ab und wandte sich um.
„Unzählige Male.“
„Tatsächlich.“ Sie zog die Augenbrauen hoch, als sie sich gegen die Tür lehnte. „Von wem?“
Sein Lächeln vertiefte sich. „Mademoiselle, ich wurde als Gentleman erzogen.“
„Hmmm. Mal sehen. Ich habe dich mit Cognac sanft gestimmt. Ich habe Musik eingeschaltet. Jetzt denke ich …“ Ein Leuchten trat in ihre Augen.
„Ja, ich glaube, jetzt habe ich es. Wenn du mich für einen Moment entschuldigst.“
„Selbstverständlich.“
Eve eilte an Alexander vorbei in das angrenzende Schlafzimmer. Ohne die geringsten Gewissensbisse zog er ihre Schublade auf und begann, ihr Stück zu lesen. Er nahm ihn augenblicklich gefangen, dieser Dialog zwischen einer nicht mehr ganz jungen Frau und ihrem Spiegelbild am Schminktisch.
„Eure Hoheit.“
Er schloss die Schublade, ehe er sich umdrehte. Er wollte Eve sagen, dass er das Stück wunderbar fand. Obwohl er durch seine Gefühle voreingenommen war, wusste er, dass in ihren Worten etwas Besonderes lag. Doch als er sie sah, brachte er kein Wort heraus.
Sie trug ein Shirty, das mit Spitze gesäumt war, und einen langen, offenen Hausmantel, beides von dem Blau eines Sees. Ihr Haar hatte sie jetzt heruntergelassen und frisch gebürstet, so dass es ihr um die Schultern fiel. Hinter ihr flackerte und bewegte sich Licht. Ihre Augen waren dunkel.
Er fragte sich, wie er sein eigenes Verlangen in ihnen gespiegelt sehen konnte. Dann reichte sie ihm wie beim ersten Mal die Hand.
Er ging zu ihr, und in seinem Kopf begann alles zu verschwimmen von dem Duft von Kerzenwachs und den Geheimnissen einer Frau. Wortlos zog sie ihn in das Schlafzimmer.
„Ich habe den ganzen Tag darauf gewartet, mit dir zusammen zu sein.“
Sie begann, langsam sein Hemd aufzuknöpfen. „Um dich zu berühren.“ Sie strich mit der Hand über seine Haut, bevor sie das Hemd über seine Schultern schob. „Von dir berührt zu werden.“
„Wenn ich von dir weg bin, denke ich an dich, obwohl ich an andere Dinge denken sollte.“ Er streifte ihr den Hausmantel ab und ließ ihn achtlos zu Boden gleiten. „Wenn ich mit dir zusammen bin, kann ich an nichts anderes denken als an dich.“
Die Worte erregten sie. Er sagte so etwas nur selten. „Dann denk an mich.“
Der Raum wurde von einem Dutzend Kerzen erleuchtet. Die Laken auf dem Bett waren schon zurückgeschlagen – alles war bereit. Durch die Tür klang leise Musik herein. Debussy. Wortlos zog Eve Alexander mit sich zum Bett und begann, ihn so zu lieben, wie jeder Mann es sich erträumt.
Ihr erster Kuss war zärtlich, aufmunternd, gebend, während ihre Hände ihn sanft streichelten. Mit den Lippen zog sie heiße Spuren über sein Gesicht, seinen Hals, verharrte lange genug, um zu erregen, nicht lange genug, um zu befriedigen. Die Spitze, die Seide, ihre nackte Haut zu
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