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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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beginnen.
    Eine neue Idee, eine neue Sammlung, und in gewisser Weise auch eine neue Frau. Erster Akt, erste Szene, sagte Eve sich, als sie eine neue Datei öffnete.
    Die Zeit verging. Zerknüllte Blätter der Computerausdrucke lagen herum, aber ein Stapel mit frisch beschriebenen Seiten hatte sich angesammelt.
    Alexander fand sie so vor, über ihre Tastatur gebeugt. Das Licht am Tisch fiel auf ihre Hände, während ihre Finger über die Tasten huschten.
    Sie trug dasselbe blaue Kleid wie am ersten Abend nach ihrer Ankunft.
    Die Ärmel hatte sie bis zu den El bogen hochgeschoben.
    Jedes Mal, wenn er sie sah, war er aufs Neue entzückt, wie reizend sie war. Wenn sie wollte, machte sie sich ihr Aussehen zu Nutze, dann wieder vernachlässigte sie es. Niemals schien es von Bedeutung. Fähigkeiten.
    Waren sie es, die der Schönheit so viel Gewicht gaben? Irgendetwas an ihr sagte dem Betrachter, dass sie alles, was sie sich vornahm, auch durchführte, und das sehr gut.
    Ihre Hände wirkten zart, aber sie selbst war es nicht. Ihre Schultern wirkten nicht belastbar, aber sie selbst war stark. Ihrem Gesicht nach war sie jung, verletzlich und so empfindsam. Obwohl sie all diese Eigenschaften haben mochte, besaß sie eine Stärke und eine Entschlossenheit, die sie befähigten, mit allem fertig zu werden, was immer das Leben ihr auch abverlangte.
    Liebte er sie deshalb? Wegen ihrer Fähigkeiten? Müde fuhr Alexander sich mit der Hand über das Gesicht. Er hatte erst angefangen, das zu begreifen und zu versuchen, es zu analysieren und zu verstehen. Attraktion war ihm um so vieles wichtiger geworden als Schönheit.
    Einmal hatte er zu ihr gesagt, dass er sie brauche. Und so war es auch, vor diesem Augenblick und danach. Aber er hatte ihr nicht gesagt oder es selbst nicht ganz verstanden, wie sehr er sie brauchte.
    Als er befürchtete, sie verloren zu haben, war ihm, als hätte sein Herz aufgehört zu schlagen. Ihm war, als würde er nicht mehr sehen, nicht mehr hören, nicht mehr fühlen. War das Liebe?
    Er wünschte, er könnte sicher sein. Niemals hatte er sich erlaubt, etwas anderes zu lieben als seine Familie und sein Land. Bei Eve hatte er es sich nicht erlaubt, aber er war ihr erlegen. Vielleicht war das Liebe. Verletzlich zu sein, abhängig, einen anderen Menschen zu brauchen. Ein so ungeheures Risiko einzugehen, konnte er sich nicht leisten. Nicht jetzt, vielleicht niemals. Und doch war es bereits geschehen.
    Hätte er in diesem Augenblick einen Wunsch frei gehabt, so hätte er sich gewünscht, mit ihr irgendwo zu sein, wo sie gewöhnliche Menschen in einer gewöhnlichen Zeit gewesen wären. Heute Nacht vielleicht könnten sie für ein paar Stunden so tun, als wäre es Wirklichkeit.
    Er beobachtete, wie sie sich aufrichtete und die Hand gegen auf den Rücken drückte.
    „Du hast versprochen, du würdest dich nicht überarbeiten.“
    Ihre Hand blieb, wo sie war, aber ihr Kopf fuhr herum. Alexander sah die Erleichterung und dann die Freude in ihren Augen. „Das musst ausgerechnet du sagen.“ Ihr Blick glitt so verlangend über ihn, dass seine Müdigkeit schwand. „Du wirkst erschöpft, Alex. Ich dachte, du wärst schon im Bett.“
    „Besprechungen.“ Er kam in den Raum. „Tut mir Leid, dass ich heute Abend nicht bei dir sein konnte.“
    „Du hast mir gefehlt.“ Sie verschränkten ihre Hände miteinander. „Und ich wollte es zwar nicht sagen, aber ich habe mir Sorgen gemacht.“
    „Das war nicht nötig. Ich war seit fünf Uhr im Palast.“
    „Ich wollte nach dir fragen, aber …“ Sie lächelte ein wenig und schüttelte den Kopf. „Ich hatte das Gefühl, ich sollte es nicht tun.“
    „Bennett oder Gabriella hätten es dir sagen sollen.“
    „Jetzt bist du ja hier. Hast du schon gegessen?“
    „Ja, eine Kleinigkeit im Arbeitszimmer meines Vaters. Ich habe gehört, deine Schwester ist hier.“
    „Sie kam heute Vormittag an.“ Eve stand auf und ging zu einem kleinen Rokokoschränkchen, aus dem sie Cognac und zwei Schwenker holte. „Sie könnte jemanden brauchen, der sie beruhigt. Ich hoffe, Brie tut das. Chris hat sich halb zu Tode gesorgt, bevor sie hierher kam.“
    „Vielleicht könntest du mit ihrer Hilfe dazu überredet werden, nach Amerika zurückzukehren.“
    Eve reichte ihm sein Glas und prostete ihm mit ihrem zu. „Auf keinen Fall.“
    „Wir könnten für die Aufführungen einen neuen Termin festsetzen, ein paar Monate oder ein Jahr warten.“
    Eve trank einen Schluck und zog eine Augenbraue hoch.

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