Cordina's Royal Family 1-4
strahlendes Lächeln zu, als sie einstieg.
Champagner war kalt gestellt. Beethoven wurde leise gespielt.
„Das perfekte Fluchtauto“, sagte sie, während er die Flasche entkorkte.
„Heute Abend soll alles perfekt sein.“
Sie berührte mit ihrem Glas seines, dann mit ihren Lippen seinen Mund.
„Noch besser kann es nicht werden.“
„Wir werden sehen.“ Er griff in ein kleines Fach und holte eine lange, schmale Schatulle heraus. „Ich wollte warten, bis du dich erholt hast, ehe ich dir das hier gebe.“
„Alex, ich brauche keine Geschenke.“
„Ich muss dir eines machen.“ Er öffnete ihre Hand und legte die Schatulle hinein. „Enttäusche mich nicht.“
Wie konnte sie ihn zurückweisen? Eve öffnete den Deckel und blickte verblüfft auf die Halskette aus Diamanten und Saphiren. Sie schienen an silbernen Fäden zu hängen und bildeten zwei Reihen von Tropfen. Das war ein Schmuckstück für eine Prinzessin, eine Königin, nicht für eine gewöhnliche Frau. Eve konnte nicht widerstehen, hob die Halskette hoch, und die Edelsteine glitzerten in ihren Fingern. Licht von den Straßenlampen glitt über sie hinweg und fing darin Feuer.
„Oh, Alex, wie wundervoll! Das raubt mir den Atem“, sagte sie.
„Du hattest oft diese Wirkung auf mich. Willst du die Kette heute Abend tragen?“
„Ich …“ Sie machte ihr beinahe Angst, diese reine Schönheit, diese Eleganz. Aber dann spürte sie, wie sehr ihre Weigerung ihn enttäuschen würde. „Liebend gern. Hilfst du mir?“
Er öffnete die filigrane goldene Halskette, die sie trug, und ersetzte sie durch sein Geschenk. Instinktiv betastete Eve das Collier, als er es ihr um den Hals legte. Es war kühl, aber schon zog es die Wärme ihres Körpers an sich.
„Ich werde dieser Kette wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit widmen als dem Stück.“ Sie beugte sich zu Alex, um ihm einen Kuss zu geben, einen Kuss, den er mit überraschender Zartheit erwiderte. „Danke, Alexander.“
„Danke mir erst, wenn der Abend vorbei ist.“
Eve war nervös, als sie das Theater erreichten. Dann fühlte sie sich wie benommen, als sie die fürstliche Loge betrat und die Zuschauer unter ihr sich erhoben und ihr zujubelten.
Sie fühlte, wie Alexander ihre Hand ergriff. In seinen Augen stand ein Lächeln, als er sich zu ihr beugte und sie küsste. Ihre Gefühle und Gedanken waren Schwindel erregend, dennoch schaffte sie es, sein Lächeln zu erwidern, und seinem Beispiel folgend, winkte sie der Menge zu.
Alexander rückte ihr befriedigt den Stuhl zurecht. Sie musste es erst begreifen, aber sie hatte soeben ihre erste offizielle Aufgabe hinter sich gebracht.
„Die Aufführung muss gut werden.“ Sie versuchte, ruhig sitzen zu bleiben, während sie darauf wartete, dass der Vorhang sich hob.
Sie hielt seine Hand während des ersten Aktes fest, fühlte, wie ihr Magen sich immer und immer wieder zusammenzog.
In Gedanken machte sie sich Notizen über jeden noch so kleinen Fehler, über jedes noch so kleine Detail. Sie hatte schon ein halbes Dutzend Änderungen im Kopf, die das Stück verbessern würden.
Doch der Beifall war grandios. Stolz auf ihre Truppe und auf sich selbst breitete sich in ihr aus, als sie den Applaus hörte. Nachdem er abgeebbt war, zählte sie die Vorhänge.
„Ein Dutzend.“ Lachend wandte sie sich an Alexander. „Ein Dutzend Vorhänge! Es war gut. Es war wirklich gut. Ich möchte die zweite Szene ein wenig ändern, aber …“
„Du wirst doch nicht heute Abend daran denken.“ Er nahm sie bei der Hand und führte sie aus der Loge. Drei Leibwächter standen bereit. Eve bemühte sich, sie nicht zu bemerken und nur an das Stück zu denken.
„Ich weiß nicht, ob ich warten kann, bis die Kritiken erscheinen. Alex, könnten wir nicht für eine Minute hinter die Bühne gehen, damit ich …“
„Nicht heute.“ Flankiert von den Leibwächtern, führte er sie die Nebentreppe hinunter. Reporter drängelten sich, Blitzlichter flammten auf, aber die Männer vom Sicherheitsdienst hielten die Presseleute in Schach.
Bevor Eve das Blitzlichtgewitter bewusst wahrnahm, saßen sie schon wieder in der Limousine.
„Es ging alles so schnell.“ Sie lehnte sich zurück und versuchte, das Triumphgefühl auszukosten. „Ich wollte, dass es nicht mehr aufhörte, obwohl ich so nervös war. Es schien, als würden alle auf uns blicken.“
„Das war dir unangenehm.“
„Nur ein wenig.“ Jetzt war es schon Vergangenheit. „Ich werde Franco dazu bringen, mich morgen
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