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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Freundschaft, nicht wahr?”
    Sie blickte ernst zu ihm hoch, und auf ihren Wangen zeigte sich nur ein Hauch von Farbe. Ihre Schultern wirkten so stark unter seinen Händen, doch er erinnerte sich daran, wie zart die Haut an ihrem Kinn war.
    Ihr Kleid war braun und langweilig, ihr Gesicht ungeschminkt. Kein Haar ihrer ordentlichen Frisur lag falsch, und dennoch sah er sie vor sich, lachend, die Haare offen, die Schultern entblößt. Und dieses Lachen galt nur ihm.
    „Was, zum Teufel, haben Sie bloß an sich?” sagte Bennett leise.
    „Wie bitte?”
    „Warten Sie.” Ungeduldig und über sich selbst genauso verärgert wie über sie, trat Bennett näher. Als sie sich verspannte, hob er die Hände, die Handflächen ihr zugewandt, wie um ihr zu versichern, dass er ihr nichts antun wollte. „Halten Sie nur einen Moment still, ja?” bat er, senkte den Kopf und berührte ihren Mund mit seinen Lippen.
    Zeig keine Reaktion! befahl Hannah sich immer wieder wie eine Litanei.
    Er drängte nicht, lockte und forderte nicht. Er kostete lediglich, sanfter, als sie von irgendeinem Mann erwartet hätte. Und sein Geschmack erfüllte sie, bis sie davon trunken war.
    Er behielt die Augen offen, beobachtete sie. Er war ihr so nah, dass sie den Duft von Seife auf seiner Haut wahrnahm. Einen Duft, der Bilder von der See in ihr auslöste. Hannah drückte die Finger in ihre Handflächen, um nicht den in ihr tobenden Aufruhr zu verraten.
    Er wusste nicht, was er erwartet hatte. Was er fand, waren Sanftheit, Wohlbehagen, Süße – ohne Hitze und Leidenschaft. Doch er sah beides in ihren Augen. Er verspürte keinen unwiderstehlichen Drang, sie zu berühren oder den Kuss zu vertiefen. Nicht diesen ersten. Vielleicht ahnte er schon, dass es noch weitere geben würde. Aber dieser erste zeigte ihm eine Leichtigkeit, eine Entspannung, wie er sie nie zuvor bei einer Frau gesucht hatte.
    Er war Mann genug, erfahren genug, um zu merken, dass in ihr ein Vulkan brodelte. Doch seltsamerweise hatte er nicht den Wunsch, ihn zum Ausbruch zu bringen. Noch nicht.
    Bennett brach den Kuss einfach dadurch ab, dass er zurückwich.
    Hannah regte sich nicht.
    „Ich habe das nicht getan, um Sie zu erschrecken.” Er sprach die Wahrheit gelassen aus. „Es war nur ein Test.”
    „Sie erschrecken mich nicht.” Er erschreckte nicht die Frau, die er sehen konnte, aber deren Herz.
    Das war nicht ganz die Antwort, die er hören wollte. „Was mache ich dann mit Ihnen?”
    Langsam öffnete sie die Fäuste. „Ich verstehe nicht, was Sie meinen, Hoheit.”
    Er betrachtete sie noch einen Moment, ehe er sich heftig abwandte.
    „Vielleicht tun Sie das nicht. Verdammt, Hannah, geht denn überhaupt nichts in Ihnen vor?”
    „Natürlich, Hoheit, sehr viel.”
    Er musste lachen. Er hätte wissen müssen, dass sie ihn mit ihrer Logik in die Schranken verweisen würde. „Nennen Sie mich bitte mit meinem Namen.”
    „Wie Sie wünschen.”
    Er wandte sich ihr wieder zu. Sie stand vor dem glänzenden weißen Flügel, die Hände verschränkt, den Blick auf ihn gerichtet. Er wusste, dass es absolut lächerlich war, aber er stand unmittelbar davor, sich zu verlieben. „Hannah …”
    Er hatte erst zwei Schritte in ihre Richtung getan, als Reeve in den Raum kam. „Bennett, entschuldige, aber dein Vater möchte dich vor dem Abendessen sehen.”
    Pflicht und Verlangen. Bennett fragte sich, ob er jemals beides würde miteinander verbinden können. „Danke, Reeve.”
    „Ich führe Lady Hannah zurück.”
    „In Ordnung.” Dennoch blieb er noch stehen und schaute sie an. „Ich möchte später mit Ihnen sprechen.”
    „Natürlich.” Sie wollte Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um das zu vermeiden.
    Sie rührte sich nicht von der Stelle, als Bennett ging. Reeve warf ihr einen Blick über die Schulter zu, ehe er näher kam. „Gibt es ein Problem, Lady Hannah?” fragte er vorsichtig.
    „Nein.” Sie atmete tief durch, entspannte sich jedoch nicht. „Warum sollte es?”
    „Bennett kann sehr … ablenken.”
    „Ich lasse mich nicht leicht ablenken, besonders nicht, wenn ich arbeite.”
    „Das wurde mir gesagt.” Reeve suchte noch immer nach Fehlern und fürchtete, den ersten in der Art gefunden zu haben, wie sie Bennett angesehen hatte. „Sie haben aber noch nie an einem Auftrag wie diesem gearbeitet.”
    „Als langjährige Agentin des International Security Systems bin ich jedem Auftrag gewachsen, den das ISS mir gibt.” Ihre Stimme klang wieder energisch und nicht

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