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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Sekretär sitzt im Wagen hinter uns. Dann lassen wir sie mal eine Verfolgungsjagd aufnehmen, ja?”
    Er schaltete die Zündung ein. Der Motor heulte auf. Und noch bevor Hannah tief Atem holen konnte, ließ Bennett den Wagen die lange Auffahrt hinunterjagen. Er fuhr das Auto so, wie er seinen Hengst ritt. In voller Geschwindigkeit.
    „Sie murren schon, glaube ich.” Er grüßte kurz die Wachen am Tor.
    „Wenn es nach Claude ginge, würde ich niemals schneller als dreißig Stundenkilometer fahren, in einer kugelsicheren Limousine sitzen und eine Rüstung tragen.”
    „Es ist seine Aufgabe, Sie zu schützen.”
    „Schade, dass er es mit so wenig Humor tut.” Bennett schaltete den Gang herunter und ließ den Wagen mit quietschenden Reifen um eine Kurve schießen.
    „Hatte Ihr Großvater ein langes, erfülltes Leben?”
    „Wie?”
    „Ihr Großvater”, wiederholte Hannah und verschränkte die Hände im Schoß. „Ich habe mich gefragt, ob er alt geworden ist. Wahrscheinlich nicht, bei einer solchen Fahrweise.”
    Der Wind wehte ihr das Haar um das Gesicht, als Bennett den Kopf wandte und sie anlächelte. „Vertrauen Sie mir, ma belle, ich kenne die Straßen.”
    Sie wollte gar nicht, dass er langsamer fuhr. Zum ersten Mal seit Monaten fühlte sie sich wirklich frei. Sie hatte beinahe vergessen, wie herrlich es war. Das Meer neben der Straße glitzerte blau und weiß, als sie von der Höhe der Hauptstadt hinunterfuhren. Palmen reckten ihre Zweige dem Himmel entgegen, bogen sich und wiegten sich in der steifen Brise.
    Üppige rote Blumen brachen aus Büschen hervor, die wild am Straßenrand wuchsen. Die Luft roch nach Meer und immerwährendem Frühling.
    „Fahren Sie Ski?” fragte Bennett. Er hatte bemerkt, dass sie einen Mann beobachtete, der hinter einem Boot auf Skiern über das Wasser glitt.
    „Bis jetzt noch nicht.” Es sah wundervoll aus. „Sie müssen bestimmt ziemlich sportlich sein. Ich bin eher in Bibliotheken zu Hause.”
    „Man kann nicht immer lesen.”
    Sie beobachtete, wie der Skifahrer einen Salto machte und ins Wasser fiel. „Ich kann es vielleicht.”
    Bennett lächelte. „Ohne ein bisschen Aufregung ist das Leben nichts wert. Haben Sie niemals das Bedürfnis, etwas Abenteuerliches zu tun, Hannah?”
    Sie dachte an die letzten zehn Jahre ihres Lebens, an die Aufträge, die sie von Schlössern in Gettos geführt hatten und an alle möglichen Orte dazwischen. Französische Al een. Italienische Hafenviertel.
    Sie dachte an die kleinkalibrige Pistole, die sie in ihrer Tasche bei sich trug, und an das bleistiftdünne Stilett an ihrem Oberschenkel.
    „Ich habe wohl schon immer Abenteuer lieber ersatzweise beim Lesen erlebt.”
    „Haben Sie keine geheimen Träume?”
    „Einige von uns sind genau das, was sie zu sein scheinen.” Plötzlich fühlte sie sich unbehaglich, und sie wechselte das Thema. „Ich wusste gar nicht, dass Sie Marineoffizier waren.” Wieder eine Lüge, dachte sie. Aber ihr Beruf war darauf aufgebaut.
    „Ich habe ein paar Jahre gedient. Es war mehr ein Offiziersrang ehrenhalber. Der zweite Sohn ist üblicherweise für das Militär bestimmt.”
    „Und Sie haben sich also für die Marine entschieden.”
    „Cordina ist vom Meer umgeben. Unsere Flotte ist gewiss kleiner als Ihre, aber sie ist stark.”
    „Und wir leben in einer unsicheren Zeit.”
    „Wir in Cordina haben die Erfahrung gemacht, dass al e Zeiten unsicher sind. Wir sind ein friedliches Land, und weil wir es bleiben wollen, sind wir immer auf den Krieg vorbereitet.”
    Sie dachte an den wunderschönen weißen Palast mit seinen exotischen Gärten und märchenhaften Ecktürmen. Unzugänglich vom Meer aus, hoch oben auf einem Kliff gelegen, bot es den Augen meilenweit ungehinderte Sicht. Hannah lehnte sich zurück, während draußen das Meer vorbeizog. Nichts war jemals so einfach, wie es schien.
    Die Hafenstadt des Fürstentums, Port Cordina, war bezaubernd. Weiße Häuser drängten sich am Fuß eines lang gezogenen Bergrückens. Fischer- und Segelboote dümpelten an den Piers. Auf den ersten Blick sah alles nach einem hübschen Fischerdorf aus, doch als sie in den Hafen fuhren, wurden die Piers weitläufiger, die Gebäude größer. Frachtschiffe lagen neben einem Passagierschiff.
    Bennett fuhr durch schmale, gewundene Straßen und durch ein Tor, an dem die Wachen salutierten. Kurz darauf hielt er vor einem Gebäude, vor dem Marinesoldaten in Weiß angetreten waren.
    „Für die nächsten paar Stunden”,

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