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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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tastete. Im ganzen Haus war es stockdunkel.
    „Ja, ja, drehen Sie nicht gleich durch.”
    Sie hörte ihn die Treppe herauftrampeln und sah den schwachen Lichtschein, der vor ihm her tanzte. „Der Strom ist weg”, berichtete er.
    „Na, so was! Darauf wäre ich nie gekommen.”
    „Der perfekte Zeitpunkt für Sarkasmus. Bleiben Sie, wo Sie sind.” Er und der Lichtschein verschwanden in einem anderen Raum. Gleich darauf kehrte er mit einer Taschenlampe zurück und hielt ihr eine flackernde Kerze hin. „Sind Sie da drin fertig?” Er deutete mit dem Kopf aufs Bad.
    „Ja, danke.”
    „Prima.” Er begann zurückzugehen, und als der nächste Donnerschlag krachte, eilte sie hinter ihm her.
    „Was machen wir jetzt?”
    „Im Kamin ein Feuer schüren, Kaffee trinken, eine warme Suppe essen und uns wünschen, dass Sie irgendwo anders wären.”
    „Es gibt keinen Grund, unhöflich zu sein. Dieser Sturm ist ja wohl kaum meine Schuld.” Sie stolperte über herumliegende Schuhe und prallte gegen seinen Rücken.
    „Verdammt!” Bei dem Stoß hatte seine Schulter ein heftiger Schmerz durchzuckt. „Passen Sie doch ein bisschen auf.”
    „Entschuldigung. Wenn das hier nicht so ein Saustall wäre, wäre ich auch nicht gestolpert.”
    „Hören Sie, gehen Sie einfach dort rein.” Er deutete auf den vordersten Raum. „Setzen Sie sich hin, und laufen Sie mir nicht vor den Füßen herum.”
    „Sehr gern.” Sie betrat mit würdevoll erhobenem Kopf das Zimmer, dann aber ruinierte ihr erstickter Aufschrei alles. „Sind das ….” Sie hob schwach eine Hand und deutete auf das, was ihre Kerze dort auf dem völlig überladenen Tisch erhellte. „Knochen?”
    Del ließ den Lichtkegel seiner Taschenlampe über die luftdicht in Plastik eingeschweißten Knochen wandern. „Ja, größtenteils menschliche”, sagte er mit äußerster Selbstverständlichkeit, während er auf den Kamin zuging.
    „Aber keine Sorge.” Er kniete sich vor den Kamin und griff nach einem Anzündholz. „Ich bringe niemanden um.”
    „Sehr tröstlich.” Sie wich zurück, wobei sie überlegte, was sie notfalls als Waffe benutzen könnte.
    „Die frühere Besitzerin ist vor ungefähr siebentausend Jahren gestorben allerdings nicht bei dem Sturz, bei dem sie sich eine Anzahl dieser Knochen gebrochen hat. Aber sie braucht sie sowieso nicht mehr.” Er setzte das Anzündholz in Brand.
    „Was tun sie hier?”
    „Ich habe sie gefunden – bei Ausgrabungsarbeiten in Florida.”
    Er wartete, bis die Flammen um die Holzscheite hell aufloderten, und stand dann auf. Die Flammen züngelten hinter seinem Rücken und tauchten ihn in rotgoldenes Licht. „Sie … buddeln Gebeine aus?” brachte sie mühsam hervor, mit nur einer Spur Entsetzen in der Stimme.
    Zum ersten Mal erschien auf seinem Gesicht ein Lächeln.
    „Gewissermaßen. Entspannen Sie sich … wie war doch gleich Ihr Name?”
    Sie befeuchtete sich die Lippen. „Camilla.”
    „Richtig, also, entspannen Sie sich, Camilla. Ich bin Archäologe, kein durchgeknallter Wissenschaftler. Ich hole Ihnen jetzt einen Kaffee. Aber unterstehen Sie sich, meine Knochen anzufassen … oder sonst irgendetwas.”
    „Das würde mir im Traum nicht einfallen.” Genauso wenig wie sie sich jemals im Traum einfallen lassen würde, in einer Sturmnacht in einem dunklen Zimmer mit einem Haufen menschlicher Gebeine allein zu bleiben.
    Egal, wie sorgfältig verpackt oder wie alt sie auch sein mochten. „Ich helfe Ihnen.” Um ihr Unbehagen zu kaschieren, lächelte sie. „Sie sehen aus, als könnten Sie Hilfe brauchen.”
    „Ja, ich schätze schon.” Die Verletzung ärgerte ihn immer noch, und nicht nur in einer Hinsicht. „Hören Sie, oben ist ein Gästezimmer. Sie können sich dort häuslich einrichten. Um Ihren Wagen kümmern wir uns morgen.”
    „Danke.” Ihr war warm, sie hatte trockene Sachen an, und der Kaffee duftete wundervoll. Es hätte alles viel schlimmer kommen können. „Ich weiß Ihre Gastfreundschaft wirklich zu schätzen, Mr. Caine.”
    „Caine, einfach nur Caine, oder Del.” Als er schnurstracks auf den Vorraum zuging, folgte sie ihm.
    „Wohin gehen Sie denn?”
    „Was?” Er war gerade dabei, sich einen Regenmantel überzuziehen, und hielt inne. Er war nicht daran gewöhnt, anderen seine Schritte zu erläutern. „Wir werden Wasser brauchen. Regen, Wasser, Schaufel”, sagte er und griff nach Letzterer. „Im Schuppen ist ein Generator. Vielleicht schaffe ich es ja, ihn anzuwerfen. Bringen Sie mir ja

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