Cordina's Royal Family 1-4
nicht meine Sachen durcheinander”, fügte er hinzu, dann ging er hinaus in den Sturm.
„Ganz bestimmt nicht ohne Tetanusimpfung”, brummelte sie vor sich hin, als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel.
Aus Angst vor dem, was sie womöglich finden könnte, öffnete sie vorsichtig einen Küchenschrank. Dann den nächsten und noch einen.
Nachdem die ersten drei Schränke leer waren, fand sie schließlich im letzten Schrank das vermutlich einzige saubere Geschirr.
Sie schenkte Kaffee in einen angeschlagenen Becher und trank vorsichtig den ersten Schluck. Sie war überrascht und erfreut, dass der Mann immerhin einen hervorragenden Kaffee kochen konnte.
Frisch gestärkt machte sie Bestandsaufnahme. Sie konnte in diesem Chaos nicht einfach herumstehen und nichts tun. Wenn sie etwas essen wollte, musste sie herausfinden, wie man es schaffte, unter diesen Umständen etwas zu kochen.
In der Speisekammer standen eine Menge Dosen, unter anderem auch zwei Dosen Tomatensuppe und einige Gewürzdosen. Das war immerhin etwas. Erfreut öffnete sie den Kühlschrank.
Der war zwar relativ sauber, dafür aber – was vielleicht noch schlimmer war – fast leer. Sie schaute mit gerunzelter Stirn auf drei Eier, ein Stück uralten Käse, einen Sechserpack Bier – minus zwei Flaschen – und zu ihrer Freude eine Flasche Pinot noir.
Es ging aufwärts.
Außerdem gab es noch einen Karton Milch, der sich sogar als frisch herausstellte, und eine halb volle Flasche Mineralwasser.
Prinzessin Camilla krempelte sich die Ärmel hoch und machte sich an die Arbeit.
Fünfzehn Minuten später ging sie, ebenfalls mit einem Eimer ausgerüstet, nach draußen. Durch den strömenden Regen konnte sie den Schuppen kaum erkennen. Aber über das Prasseln hinweg hörte sie Knalle und Flüche. Weil es ganz danach aussah, dass Del wohl noch eine Weile beschäftigt sein würde, tauschte sie ihren leeren Eimer gegen den mittlerweile halb vollen um, den er in den Regen gestellt hatte, und kehrte damit ins Haus zurück.
Wenn ich, verdammt nochmal, bloß Licht hätte, dachte Del, während er ein weiteres Mal versuchte, den Generator anzuwerfen. Dann hätte er wenigstens versuchen können, das Ding zu reparieren.
Was bedeutete, dass er es vor morgen früh nicht zum Laufen bringen würde. Und dies wiederum bedeutete, dass er fast eine ganze Stunde damit vergeudet hatte, hier in diesem voll gepackten Gerümpelschuppen herumzuhantieren, ohne dass es zu etwas geführt hatte, er sich dafür aber zahllose Male seine ohnehin schon schmerzende Schulter gestoßen hatte.
Jede Bewegung tat ihm weh. Und er war immer noch nass, fror und stand im Dunkeln.
Wenn es nur nach ihm gegangen wäre, hätte er gar nicht erst versucht, den Generator in Betrieb zu bringen. Er hätte sich einfach eine Dose aufgemacht, das kalte Zeug gegessen und dann bei Kerzenlicht noch ein bisschen gearbeitet.
Aber da war jetzt eine Frau, an die er denken musste. Er hasste es selbst unter günstigsten Umständen, an eine Frau zu denken, und dass die Umstände im Augenblick günstig waren, konnte man beim besten Willen nicht behaupten.
„Und dann auch noch so eine Zicke”, sagte er verärgert, während er den Schuppen ausleuchtete, um zu sehen, ob sich vielleicht etwas fand, was er in der Hütte gebrauchen konnte. „Ist wahrscheinlich vor irgendwas weggelaufen. Wahrscheinlich vor einem reichen Ehemann, der ihr nicht genug Klunker gekauft hat.”
Das geht dich nichts an, erinnerte er sich. Morgen würde er sie wieder los sein, dann konnte er sich wenigstens ungestört seiner Arbeit widmen.
Als er sich umdrehte, stieß er irgendwo an und zuckte zusammen. Und sah buchstäblich Sterne, weil er sein verletztes Schlüsselbein belastet hatte. Für einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen, dann brach ihm der Schweiß aus, so dass er sich mit seiner gesunden Hand an der Wand abstützen und warten musste, bis der Schwindelanfall vorüber war.
Weil er sich einige Knochen gebrochen hatte, konnte er derzeit nicht auf der Ausgrabungsstelle in Florida sein – die von Beginn der Ausgrabungsarbeiten vor drei Jahren an seine Aufgabe war. Aber damit konnte er leben. Irgendwer musste schließlich die Berichte und Journale schreiben, irgendwer musste die Funde katalogisieren und die Laborarbeiten überwachen.
Und er hatte im Grunde genommen nichts dagegen, für eine gewisse Zeit dieser Jemand zu sein.
Aber diese Verletzungen war er wirklich leid. Und dieses Schwächegefühl, das hinter den Schmerzen
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