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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Meinung änderte sich auch nicht, nachdem sie ihr Gepäck durch den Vorraum in die Küche geschleppt hatte. In der Spüle türmte sich das schmutzige Geschirr, und auf dem Tisch stand noch mehr davon.
    Zusammen mit zerfledderten Tageszeitungen, einer Brille, einer aufgerissenen Plätzchenpackung und mehreren Beistiftstummeln.
    Ihre Schuhe klebten schier am Boden fest und machten beim Weitergehen ein schmatzendes Geräusch.
    „Wie ich sehe, sind Wasser und Seife in Vermont ein knappes Handelsgut.”
    Sie sagte es im netten Ton, mit einem höflichen Lächeln. Er zuckte wegwerfend die Schultern. „Habe die Putzfrau gefeuert. Hat es einfach nicht geschafft, die Finger von meinem Kram zu lassen.”
    „Aber wie konnte sie in diesem Chaos überhaupt irgendetwas finden?”
    „Abschleppdienst”, brummelte er und grub ein uraltes, zerfleddertes Telefonbuch aus.
    Immerhin schien er selbst einigermaßen sauber zu sein, wie Camilla registrierte. Das war wenigstens etwas. Er war nachlässig gekleidet, und seine Stiefel waren abgestoßen, aber seine Hände und seine Haare waren sauber. Sie überlegte, dass sein Gesicht – auf eine gewisse Art – vielleicht sogar anziehend wirken könnte, wenn diese Bartstoppeln nicht wären.
    Es war ein hartes Gesicht und irgendwie abweisend, aber die Augen hielten sie in ihrem Bann.
    Sie wartete – mit bewundernswerter Geduld, wie sie fand –, bis er die Nummer herausgesucht hatte. Dann langte er nach dem Telefon, drückte einen Knopf. Und fluchte.
    „Keine Verbindung.”
    Nein, dachte sie. So grausam kann das Schicksal nicht sein. „Sind Sie sicher?”
    „Auf diesem Planeten heißt kein Freizeichen immer noch keine Verbindung.”
    Sie sahen sich mit genau dem gleichen Ausmaß von Bestürzung und Verärgerung an.
    „Vielleicht könnten Sie mich zum nächsten Inn oder Motel fahren.”
    Er schaute zum Fenster, als der nächste grelle Blitz die Dunkelheit draußen erhellte. „Zwanzig Meilen bei dieser… Sintflut.” Er rieb sich gedankenverloren seine schmerzende Schulter. Mit zwei gesunden Armen hätte er den Versuch vielleicht gewagt, einfach nur, um sie loszuwerden.
    Aber mit einem Arm hatte es keinen Sinn. „Ich glaube nicht.”
    „Und was würden Sie vorschlagen?”
    „Ich würde vorschlagen, dass Sie sich trockene Sachen anziehen, sonst werden Sie mir hier noch krank, und das würde mir gerade noch fehlen. Dann sehen wir nach, ob wir irgendetwas zu essen finden, und versuchen, aus der Situation das Beste zu machen.”
    „Mr. Caine, das ist unglaublich großherzig von Ihnen. Aber ich wil nicht…” Sie nieste dreimal hintereinander.
    „Den Flur entlang”, sagte er, mit dem Zeigefinger deutend. „Die Treppe rauf. Das Bad ist ganz am Ende. Ich mache unterdessen Kaffee.”
    Sie fror zu sehr, um widersprechen oder an eine Alternative denken zu können, deshalb hievte sie ihre Reisetasche wieder hoch, griff nach ihrem Koffer und kämpfte sich durch den kurzen Flur die Treppe nach oben. Wie ein Pferd mit Scheuklappen, das blind durchs Ziel schießt, stolperte sie, den Blick stur geradeaus, auf das Bad zu und machte die Tür hinter sich zu.
    Drehte den Schlüssel um.
    Auf dem Boden lagen in einem wirren Knäuel nasse Handtücher verstreut, auf dem Rand des Waschbeckens, das, auch wenn es nicht glänzte, immerhin so aussah, als wäre es im letzten halben Jahr irgendwann einmal ausgespült worden, lag eine Zahnpastatube – ohne Schraubverschluss.
    Und es gab, wie sie gleich darauf erleichtert entdeckte, wenigstens warmes Wasser.
    In dem Moment, da sie unter die Dusche trat, verdrängte das herrliche Gefühl, das warme Wasser auf der Haut zu spüren, jedes Unbehagen. Sie stellte sich direkt unter den Strahl, sodass ihr das Wasser auf den Kopf prasselte. Als sie spürte, wie die Wärme sich in ihrem Körper ausbreitete, schloss sie laut aufseufzend die Augen.
    Mit leisem Bedauern stellte sie die Dusche schließlich ab und stieg aus der Duschwanne. Auf einem Handtuchhalter entdeckte sie ein relativ sauber wirkendes Badetuch und wickelte sich darin ein, bevor sie sich frische Sachen zum Anziehen herauskramte.
    Sie stand in ihrer Unterwäsche da, als plötzlich das Licht ausging.
    Unwillkürlich stieß sie einen Schrei aus und krachte gegen das Waschbecken, bevor sie sich wieder unter Kontrolle hatte.
    Ihre Hände zitterten, und ihre Wut flammte erneut auf, während sie im Stockfinstern nach ihren Sachen suchte und sich anzog.
    „Mr. Caine!” schrie sie, als sie sich aus dem Bad

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