Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
hatte erzählt, dass er seine Putzfrau entlassen hatte, weil sie seine Sachen angefasst hatte. Daran zweifelte sie keine Sekunde. Der Mann war offenbar jähzornig. Obwohl ja vielleicht auch Geld das Problem gewesen war. Als Archäologe war er wahrscheinlich auf private Sponsoren, Zuschüsse und Fördergelder angewiesen.
    Sie würde einen Weg finden müssen, ihm Geld für die Übernachtung zukommen zu lassen – sobald sie ihre Armbanduhr verkauft hatte.
    Als er wieder nach unten kam, sah er, dass sie den verschrammten Kaffeetisch mit Suppentellern, gefalteten Papiertüchern – in Ermangelung von Servietten – und Kaffeetassen gedeckt hatte. Eine Kerze brannte, das Kaminfeuer warf seinen rotgoldenen Schein über den Tisch, und die Suppe duftete köstlich.
    Sie lächelte, dann blickte sie ihn an, wenn auch nur für eine Sekunde.
    Sein Haar war jetzt trocken, und sie sah, dass es von einem satten Braun war, durchzogen von helleren, von der Sonne ausgebleichten Strähnen. Im Nacken kringelte es sich über dem Halsausschnitt seines Sweatshirts.
    Ein prächtiger Haarschopf, das musste sie zugeben, und wild und ungebändigt, was irgendwie zu diesen flaschengrünen Augen passte.
    „Wenn Sie etwas essen, werden Sie sich gleich besser fühlen.”
    Er hatte eine seiner Schmerztabletten geschluckt und fühlte sich bereits andeutungsweise besser. Das heftige Pochen in seinen Rippen hatte sich etwas abgeschwächt. Das restliche Unbehagen würde das heiße Essen mit einem bisschen Glück vielleicht auch noch vertreiben.
    Er hätte viel für eine Dusche gegeben, aber alles konnte man eben nicht haben.
    „Was gibt’s zum Abendessen?”
    „Potage.” Sie verlieh dem Wort bewusst einen vornehmen Klang.
    „Creme de tomate avecpomme de terre.” Lachend klopfte sie mit ihrem Löffel gegen den Topf. „Sie haben ja wirklich Unmengen von Dosen. Was natürlich fehlt, sind Kräuter, die führt Ihre Küche leider nicht. Machen Sie es sich bequem. Ich tue Ihnen auf.”
    Normalerweise legte er keinen Wert darauf, verhätschelt zu werden.
    Glaubte er jedenfalls. Er konnte sich nicht erinnern, jemals verhätschelt worden zu sein. Aber da man das hier beim besten Willen nicht als einen normalen Abend bezeichnen konnte, konnte er es genauso gut genießen.
    „Sie sehen nicht aus wie jemand, der in der Küche selbst Hand anlegt, sondern eher wie jemand, der sich bekochen lässt.”
    Sie runzelte die Stirn. „Ich bin aber eine sehr gute Köchin”, entgegnete sie, während sie ihm Suppe auftat. Aus Interesse an der Sache hatte sie irgendwann einmal bei einem Feinschmeckerkoch Kochunterricht genommen. „Obwohl das mein erster Versuch über einem offenen Feuer ist.”
    „So, wie es aussieht, scheint er erfolgreich verlaufen zu sein. Und so, wie es riecht, auch.” Es war das, was er sich unter einem Lob vorstellte.
    Und als sie ihm einen gefüllten Teller reichte, sagte er anerkennend, was in seinen Augen ein Dankeschön war.
    „Ich war mir nicht sicher, was Sie trinken möchten. Kaffee oder Milch? Es gibt auch Bier … und Wein.”
    „Kaffee. Ich habe eine Schmerztablette genommen, deshalb sollte ich wohl besser auf Alkohol verzichten.” Er widmete sich bereits seiner Suppe.
    Als sie abwartend vor ihm stehen blieb, schaute er auf. „Was ist?”
    Sie unterdrückte ein Aufseufzen. Da der Mann offenbar nicht genug Anstand besaß, um es ihr anzubieten, würde sie fragen müssen. „Ich würde gern ein Glas Wein trinken, falls Sie nichts dagegen haben.”
    „Tun Sie sich keinen Zwang an.”
    „Danke.” Zähneknirschend schenkte sie ihm Kaffee ein, dann ging sie in die Küche. Wie kommt ein Mann bloß vollkommen ohne Manieren durchs Leben? fragte sie sich, während sie die Flasche öffnete und dann – nach einem kurzen Zögern – mitnahm.
    Sie würde zwei Gläser Wein trinken, entschied sie, und ihm dann die Kosten für die ganze Flasche zusammen mit dem Geld für die Unterkunft schicken.
    Da er bereits in seinem geleerten Teller herumkratzte, tat sie ihm noch ein zweites Mal auf, nahm sich selbst auch und setzte sich dann.
    Sie hatte in ihrem Leben schon so viele unendlich langweilige Abendgesellschaften, offizielle Veranstaltungen und Feierlichkeiten durchgestanden, dass sie diesen einzigen Abend mit Delaney Caine gewiss auch durchstehen würde.
    „Dann sind Sie beruflich bestimmt viel unterwegs.”
    „Das bringt die Sache so mit sich.”
    „Macht Ihnen die Arbeit Spaß?”
    „Sonst würde ich sie ja wohl kaum machen, oder?”
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher