Cordina's Royal Family 1-4
Eisbecher in der Stadt zu überreden, inzwischen mit Sicherheit gegen null gesunken waren.
Deshalb kaufte sie alle nötigen Zutaten ein, um selbst Eis zu machen.
Erfreut über die große Auswahl, belud sie ihren Einkaufswagen und machte sich dann auf den Weg zur Kasse.
Wenn ich eine Hausfrau wäre, würde ich das mindestens einmal pro Woche tun, überlegte sie. Obwohl es dann wahrscheinlich längst nicht mehr so viel Spaß machen würde, weil es nur eine weitere Pflicht wäre. Was wirklich ein Jammer wäre.
Als sie sich in der Schlange nach vorn bewegte, erblickte sie plötzlich ihr eigenes Gesicht auf der Titelseite einer Boulevardzeitung. Das brachte sie unsanft in die Wirklichkeit zurück.
Prinzessin Camilla – Liebeskummer!
Camilla las mit wachsender Verärgerung, dass man sie in die Einsamkeit verbannt habe, wo sie ungestört trauern könne. Weil die Romanze mit einem französischen Schauspieler ein unglückliches Ende gefunden habe.
Mit einem Schauspieler, den sie noch nie in ihrem Leben auch nur gesehen hatte! Imbéciles! Menteurs! Was für ein Recht hatten sie, sich derartige Lügen über ihr Privatleben aus den Fingern zu saugen? Reichte es nicht aus, dass sie glaubten, über jeden einzelnen ihrer Schritte berichten zu müssen, und sie Tag und Nacht mit den Teleobjektiven ihrer Kameras jagten?
Sie streckte impulsiv die Hand nach der Zeitung aus, einfach weil sie allergrößte Lust hatte, sie in Fetzen zu reißen.
„Was, zum Teufel, machen Sie denn da?” hörte sie Dels ungehaltene Stimme hinter sich.
Schnell zog sie die Hand zurück wie eine Diebin und trat eilig einen Schritt vor, um die Zeitung mit ihrem Körper zu verdecken. Ihre Wut, die sie als eine gesunde Reaktion betrachtete, schlug in Bestürzung um. Ihr war plötzlich ganz flau im Magen.
Wenn sie jetzt hier enttarnt wurde, war alles aus. Die Leute würden sich um sie versammeln, sie angaffen. Die Reporter würden ihre Spur aufnehmen wie Jagdhunde, die einen Hasen witterten.
„Ich bin … ich stehe in der Schlange, um zu bezahlen.”
„Was ist das alles für Zeug?”
„Lebensmittel.” Sie rang sich ein Lächeln ab, während es ihr eiskalt über den Rücken lief.
„Für welche Armee?”
Sie warf peinlich berührt einen Blick in den Einkaufswagen. „Nun ja, vielleicht habe ich mich ja ein bisschen mitreißen lassen. Ich kann einen Teil wieder zurückbringen. Warum warten Sie nicht draußen und …”
„Jetzt gehen Sie schon endlich an die verdammte Kasse.” Del machte einen Schritt nach vorn, aber sie weigerte sich weiterzugehen, weil sie befürchtete, dass er dann die Zeitung sehen könnte.
„Schubsen Sie mich nicht schon wieder.”
„Ich schubse Sie nicht, ich schiebe nur diese blöde Einkaufskarre.”
Als er an dem Zeitungsständer vorbeiging, ohne ihn eines Blickes zu würdigen, bekam Camilla vor Erleichterung ganz weiche Knie.
„Hallo, Del, ich hatte gar nicht erwartet, Sie so bald schon wieder hier zu sehen.” Die Kassiererin begann die Sachen über den Scanner zu ziehen, die Del aus dem Einkaufswagen holte und aufs Band knallte.
„Ich auch nicht.”
Die Frau, eine mollige Brünette in mittleren Jahren, aus deren Namensschild hervorging, dass sie Joyce hieß, zwinkerte Camilla zu.
„Lassen Sie sich von ihm keine Angst machen, Honey. Bellende Hunde beißen nicht.”
„Ich habe keine Angst vor ihm”, sagte Camilla, die sich halb abgewandt hatte, aber sie war erleichtert, dass man von hier aus das Foto von ihr nicht mehr sehen konnte. Trotzdem setzte sie vorsichtshalber ihre Sonnen bril e auf, bevor sie sich wieder zu der Kassiererin umdrehte.
„Gut zu hören. Er braucht nämlich eine Frau mit Rückgrat, die ihm ab und zu mal tüchtig den Kopf wäscht. Freut mich, dass Sie diese Frau jetzt doch noch gefunden haben, Del.”
„Sie arbeitet nur vorübergehend für mich.”
„Hm.” Joyce zwinkerte Camilla erneut zu, dann fragte sie Del: „Haben Sie in letzter Zeit etwas von Ihrer Mom gehört?”
„Vor zwei Wochen. Es geht ihr gut.”
„Richten Sie ihr schöne Grüße von mir aus, und sagen Sie ihr, dass ich ihren Jungen im Auge behalte.” Sie tippte die Endsumme, und als Camilla die Zahl sah, zuckte sie zusammen.
„Ich glaube, ich brauche noch ein bisschen Geld.”
„Verdammt teuer, die Zitronen”, sagte Del und zückte resigniert ein weiteres Mal seine Brieftasche.
Sie half ihm, die Tüten in den Truck zu laden, dann stieg sie ein und legte ihre verschränkten Hände in den Schoß. Sie
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