Cordina's Royal Family 1-4
Gabriella schätzte die Entfernung zur Tür ab und wusste sie musste noch abwarten. „Das Geld ist nicht von Bedeutung.“
„Ich werde die Genugtuung haben, zu wissen, dass Armand es zahlen musste. Nach all den Jahren und der verflossenen Zeit wird das meine Wiedergutmachung sein.“
„Rache!“ Die Verbesserung klang nicht einmal boshaft. „Aber Rache sollte sich nie von Gefühlen leiten lassen. Es wäre klüger, ihn umbringen zu lassen.“
„Es war mir eine viel größere Befriedigung zu sehen, wie er gelitten hat.
Erledigen Sie nur Ihren Teil, aber den gut, sonst bleibt Deboque im Gefängnis.“
„Ich werde meine Rolle spielen. Wir werden beide bekommen, was wir wollen.“
Sie hassen sich, dachte Gabriella. Warum war ihr das nicht früher aufgefallen? Plötzlich war alles so klar. Selbst am heutigen Abend hatte sie sich noch mit den beiden unterhalten und keinen Verdacht geschöpft.
Sie saß ganz still da und hörte ihnen zu. Aber jetzt war nur noch das Geräusch sich entfernender Schritte zu vernehmen. Die Verschwörer hatten sie und ihren Vater übel missbraucht. Sie hatten ihnen Anteilnahme und sogar Zuneigung vorgetäuscht. Damit wäre es jetzt vorbei.
Lautlos bewegte sie sich durch das Zimmer. Sie musste ihren Vater finden und ihm von den beiden berichten. Sie sollten sie nicht noch einmal in ihre Gewalt bringen. Gabriella drückte die Klinke herunter, öffnete die Tür, und sah sich plötzlich jemandem gegenüber.
„Oh, Eure Hoheit.“ Ein wenig verblüfft trat Janet zur Seite und verneigte sich. Ich hatte keine Ahnung, dass Sie hier sein würden. Ich wollte einige Unterlagen …“
„Ich dachte, ich hätte Ihnen deutlich gesagt dass heute Abend nichts mehr erledigt werden sollte.“ Gabriellas Ton war scharf.
„Ja, Eure Hoheit, aber ich …“
„Lassen Sie mich durch.“
Gabriellas Stimme verriet sie, der kalte, befehlende, vor Ärger bebende Tonfall. Janet zögerte nicht eine Sekunde. Aus ihrer einfachen schwarzen Tasche zog sie blitzschnell einen kleinen Revolver. Gabriella hatte keine Gelegenheit mehr, sich zu schützen.
Janet drehte sich sofort um und richtete die Waffe auf den Mann, der mit gezogener Pistole aus dem Schatten auf der Terrasse trat. Sie schoss zuerst, und der Bewacher fiel verwundet zu Boden. Dann stieß sie Gabriella den Lauf in den Magen.
„Wenn ich Sie hier erschießen muss, dann werden Sie einen sehr langsamen und qualvollen Tod sterben.“
„Es sind noch andere Wächter postiert“, sagte Gabriella so ruhig wie möglich. „Überall im Palast.“
„Dann werden Sie meine Bedingungen erfüllen müssen, wenn sie nicht noch mehr Verletzte oder Tote auf dem Gewissen haben wollen.“ Janet hatte nur einen Gedanken, die Prinzessin aus dem Gang wegzubringen, ehe jemand auftauchte. Sie konnte sie unmöglich am Ballsaal vorbeibringen. Also stieß sie Gabriella roh voran.
„Es wird Ihnen nicht gelingen, mich vom Palastgelände wegzubringen“, warnte Gabriella.
„Es spielt keine Rolle, ob uns jemand sieht. Keiner der Wächter würde es wagen, auf uns zu schießen, solange ich Ihnen eine Pistole an den Kopf halte.“
Der ganze Plan war zusammengebrochen, und Janet konnte es ihrem Komplizen nicht einmal mitteilen. Jetzt war es nicht mehr möglich, eine betäubte, bewusstlose Gabriella aus dem Seitenausgang des Palastes fortzuschaffen, während von ihnen bestochene Leute Wache hielten.
Und man konnte sie auch nicht mehr heimlich im Kofferraum des am Seitenausgang wartenden Wagens verstecken.
Es war ein gewagter, aber gut durchdachter Plan gewesen. Und jetzt stand sie, Janet, ganz auf sich allein angewiesen da.
„Was hatten Sie eigentlich vor?“
„Ich sollte Ihnen die Nachricht bringen, dass der Amerikaner Sie in Ihrem Zimmer sprechen wollte. Zu dem Zeitpunkt wollten wir ihn schon beiseite geschafft haben. Kaum wären Sie dort gewesen, hätten wir sie betäubt, und der Rest wäre ganz einfach gewesen.“
„Das ist es jetzt nicht mehr.“
Gabriella bemühte sich, nicht darüber nachzudenken, wie unbeteiligt Janet über den Mord an Reeve gesprochen hatte. Sie versuchte, ihre Gedanken zusammenzuhalten, während Janet sie näher zur Terrassentür und tiefer in die Dunkelheit vorausstieß.
„Das ist herrlich hier.“ Eve hatte beschlossen, nicht mehr unnahbar zu sein, sondern den Abend in vollen Zügen zu genießen. „Es muss himmlisch sein, jeden Tag in einem Palast zu leben.“
„Es ist unser Zuhause.“ Bennett legte den Arm um ihre Schultern und sah
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