Cordina's Royal Family 1-4
Gabriella gehabt, aber er kannte Bennett. „Wen?“
„Eve Hamilton. Sieht sie nicht überwältigend aus?“ fragte Bennett und Bewunderung sprach aus seinen Worten.
Alexander, der neben seinem Bruder stand, suchte die Menge mit den Augen ab, aber er war nicht Bennerts Meinung. Eve trug ein auffallend rotes, mit Falbeln besetztes Kleid. „Sie ist noch ein Kind“, meinte er. Er fand, sie war ein frühreifes, vorlautes Kind.
„Du brauchst eine Brille“, zischte Bennett zurück und gab einer ältlichen Dame einen vollendeten Handkuss.
Die Anzahl der Gäste schien unendlich. Gabriella stand es nur im Wissen durch, dass der ganze Aufwand ihrem GHBK-Hilfsfonds zugute käme. Als endlich der letzte Gast begrüßt worden war, atmete sie erleichtert auf.
Sie gab dem Orchester einen Wink, und die Musik begann mit einem langsamen Walzer. Sie reichte Reeve ihre Hand. Er würde den Ball jetzt mit ihr zum ersten und letzten Male eröffnen. Reeve geleitete sie zur Tanzfläche, und beide ließen sich vom Schwung und dem Rhythmus der Musik davontragen. Irgendwann würde auch diese Festlichkeit und damit auch ihr Traum beendet sein.
„Du bist wunderschön.“
Sie drehten sich im Licht der Kerzen. „Karl Lagerfeld ist eben ein Genie.“
Reeve tat etwas, was sich eigentlich in der Öffentlichkeit nicht schickte – er gab ihr einen Kuss. „Ich bezog mich nicht auf dein Kleid“, wisperte Reeve ihr ins Ohr.
Gabriella lächelte ihn an und vergaß, wie müde sie eigentlich war.
Fürst Armand tanzte mit der Schwester eines Ex-Königs, Alexander mit einer englischen Prinzessin, und Bennett schwebte mit Eve Hamilton durch den Saal.
Überall herrschte Fröhlichkeit und gute Stimmung, die Gäste amüsierten und unterhielten sich prächtig. Der Champagner floß reichlich, das Büffet barst über von all den Köstlichkeiten, die Küche und Keller hervorzuzaubern vermocht hatten.
Während Gabriella dann mit Dr. Franco tanzte, sah sie ihn lächelnd an und meinte schelmisch: „Versuchen Sie etwa, mir den Puls zu fühlen?“
„Unsinn“, antwortete der Doktor, obwohl das in seiner Absicht gelegen hatte. „Man muss kein Arzt sein, um zu sehen, wie wohl Sie sich fühlen.“
„Langsam habe ich auch den Eindruck, dass ich bald wieder völlig hergestellt sein werde.“
Der Druck seiner Hand verstärkte sich ein wenig. „Haben Sie weitere Erinnerungen gehabt?“
„Wir sind jetzt nicht in Ihrer Sprechstunde“, entgegnete sie charmant.
„Und mit Ihrem Hörrohr werden Sie das auch nicht herausfinden. Ich fühle es ganz einfach.“
„Dann hat sich das Warten ja gelohnt.“
Ein flüchtiger Schatten glitt über Gabriellas Gesicht. „Das hoffe ich auch.“
„Brie sieht sehr entspannt aus“, sagte Christina zu Reeve, mit dem sie gerade tanzte.
„Ihre Anwesenheit hier hilft ihr offensichtlich.“
Chris sah ihn kurz an. Obwohl sie sich bereits einmal unter vier Augen unterhalten hatten, war es Reeve nicht gelungen, Gabriellas Freundin restlos zu besänftigen. „Es wäre entschieden besser gewesen, wenn ich früher hier gewesen wäre.“
Chris gefiel ihm, vielleicht deshalb, weil sie ihm keine Antwort schuldig blieb. „Wollen Sie immer noch ein Hühnchen mit mir rupfen?“
„Ich werde darüber nachdenken.“
„Ich tue nur das, was für Brie das Beste ist.“
Chris sah ihn aufmerksam an. „Sie sind blind, wenn Sie nicht schon längst wissen, was das Beste für sie ist.“
Geschickt bahnte Gabriella sich ihren Weg durch die Menge dorthin, wo sie in einer Ecke Janet Smithers still mit einem Weinglas in der Hand entdeckt hatte.
„Janet.“ Gabriella beachtete Janets Verneigung nicht. „Ich fürchtete schon, Sie hätten beschlossen, nicht zu kommen.“
„Ich habe mich verspätet, Eure Hoheit. Ich hatte noch etwas Arbeit zu erledigen.“
„Heute Abend wird nicht mehr gearbeitet.“ Gabriella sah sich um, ob ein passender Tanzpartner für Janet in der Nähe wäre. „Sie sehen hübsch aus“, setzte sie hinzu. Janets Kleid war schlicht, aber nicht unattraktiv, und verlieh der Sekretärin eine gewisse Würde.
„Eure Hoheit!“ Loubet trat zu den beiden und verbeugte sich. „Miss Smithers.“
„Monsieur.“ Gabriella lächelte und fand, er sei genau der richtige Partner für Janet.
„Der Ball ist wie immer ein großer Erfolg“, lobte er.
„Vielen Dank. Ihre Gattin sieht übrigens reizend aus!“
„Ja.“ Aus seinem Lächeln sprach Stolz und Zufriedenheit. „Aber sie hat mich verlassen. Ich hatte gehofft,
Weitere Kostenlose Bücher