Cordina's Royal Family 1-4
beschäftigt waren.
„In Ordnung. Für einen Augenblick.“
Obwohl Alexander sich ohne Unterbrechung mit dem Botschafter unterhielt, sah er, wie Eve mit seinem Bruder durch die Terrassentür den Raum verließ.
„Jetzt geht es mir besser“, bemerkte Bennett.
„Es war ein schönes Abendessen.“
„Es war gut, aber manchmal wären mir Pizza und Bier mit ein paar Freunden lieber.“ Er lehnte sich auf eine niedrige Steinbalustrade. „Je älter ich werde, desto weniger Zeit gibt es dafür.“
„Es ist nicht leicht, nicht wahr?“
„Was?“
„Der zu sein, der du bist.“
Er legte einen Arm um ihre Taille. „Es gibt auch Lichtblicke.“
Eve wich ein Stück zurück, um ihn zu betrachten. Er war wunderbar anzusehen und wesentlich härter, als er sich den Anschein gab.
„Du willst eine ernsthafte Antwort.“ Er schob die Hände in die Taschen.
„Schwierig. Ich war immer der, der ich bin und was ich bin. Nein, es ist nicht immer einfach, zu wissen, dass einem überall ein Leibwächter folgt und die Presse nicht weit ist. Ich gehe damit auf meine Art um. Es ist mir, wie auch Brie, in gewissem Maße erlaubt. Wir sind nicht Thronerben.“
„Möchtest du es sein?“
„Lieber Himmel, nein!“
Er sagte es so heftig, dass sie lächeln musste. „Du bist nicht im Geringsten neidisch?“
„Es geht wohl kaum um Neid. Soweit ich mich zurückerinnern kann, musste Alex härter arbeiten, viel mehr lernen als ich. Nein, ich möchte nicht in seinen Schuhen stecken. Warum fragst du?“
„Ach, ich weiß nicht. Es ist wohl die amerikanische Faszination für den Adel.“
„Du kennst uns schon zu lange, um fasziniert zu sein.“
„Ich kenne einige von euch.“ Kopfschüttelnd trat sie auf ihn zu. „Erinnerst du dich an den ersten Abend, den Abend des Balls, als wir auf einen dieser hohen, dunklen Balkone hinaustraten?“
„Das ist ein Abend, den ich kaum vergessen kann.“
„Ich war damals fasziniert. Ich dachte, du würdest mich küssen.“
Er wickelte lächelnd eine Locke ihres Haars um seinen Finger. „Ich bin nie dazu gekommen.“
„Nein, stattdessen bist du angeschossen worden. Ich hielt dich für sehr heldenhaft.“
„Das war ich.“ Er legte die Arme locker um ihre Taille. „Weißt du, würde ich jetzt versuchen, dich zu küssen, käme mir das vor, als würde ich bei meiner Schwester einen Annäherungsversuch machen.“
„Ich weiß.“ Entspannt lehnte sie den Kopf an seine Schulter. „Ich bin froh, dass wir Freunde sind, Ben.“
„Bennett!“
Der Klang von Alexanders Stimme reichte aus, dass Eve zurückfuhr wie ein Kind, das beim Plätzchenklauen erwischt wurde.
„Verzeihung.“ Kühl und hoheitsvoll stand er an der Terrassentür, wo ihn das Mondlicht nicht erreichte. „Der Botschafter möchte sich verabschieden.“
„So bald.“ Von dem beißenden Ton ungerührt, drückte Bennett Eves Schultern. „Nun, dann sollten wir hineingehen. Danke für die frische Luft.“
„Natürlich.“ Eve blieb zurück, als er hineinging, und hoffte, Alexander würde ihm folgen.
„Wenn Sie bitte einen Moment mit hineinkommen. Der Botschafter möchte sich auch von Ihnen verabschieden. Er war von Ihnen sehr angetan.“
„Gern.“ Sie ging zur Tür, fand den Weg jedoch versperrt. Dieses Mal wich sie nicht vor ihm zurück, sondern hob das Kinn und sah ihm offen ins Gesicht. „Ist sonst noch etwas, Eure Hoheit?“
„Ja.“ Er legte die Hand an ihr Kinn, womit er sie überraschte, auch wenn es nicht die Berührung eines Liebhabers war. „Bennett ist ein großzügiger Mann, ein mitfühlender Mann, aber ein Mann, der bei Frauen nur wenig Diskretion besitzt. Sie sollten vorsichtig sein.“
Wäre die Bemerkung von irgendjemand anderem gekommen, hätte sie darüber gelacht. Bei einem Blick in Alexanders Augen war ihr nicht danach zu Mute. „Sie scheinen mich wieder davor warnen zu wollen, dass ich mich verbrennen könnte. Diese Warnung war heute Nachmittag nicht nötig, und sie ist es auch jetzt nicht.“ Ihre Stimme wurde eisig. „Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, Hoheit, dass amerikanische Frauen auf sich selbst achten und ihre eigene Wahl treffen.“
„Ich verspüre kein Verlangen, auf Sie zu achten.“ Die Schärfe in seiner Stimme hätte sie möglicherweise eingeschüchtert, wäre sie nicht so wütend gewesen.
„Dafür können wir alle dankbar sein.“
„Wenn Sie in meinen Bruder verliebt sind …
„Mit welchem Recht fragen Sie mich das?“ Eve wusste selbst nicht, warum sie so wütend
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