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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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dass sie noch lebt!«
    »S-sie lebte noch, als sie hineinging. Es war ihre Idee«, brabbelte der Koch, als ich ihn über den einst makellosen Küchenboden schleifte. Er war nun voller Abdrücke, die von Füßen, Pfoten und Krallen stammten. Klar, dass Radus Tierchen die Küche gefunden hatten. Aber inzwischen schienen sie sich wieder aus dem Staub gemacht zu haben, denn ich konnte weit und breit keins sehen.
    Ich hielt den Koch mit einer Hand fest - der Kerl würde eine Welt des Schmerzes kennenlernen, wenn er mich angelogen hatte -, und mit der anderen zerrte ich an der Tür. Zuerst widersetzte sie sich meinen Bemühungen, doch als ich noch energischer zog, flog sie plötzlich auf. Claire sah mich durch eine beschlagene Brille an. Sie saß auf dem Boden, umgeben von Geschöpfen aus Radus Menagerie. Mit einem erschrockenen Schrei trat ich vor, hielt dann aber inne. Die meisten Tiere waren tot. Nur einige wenige krochen umher - manchen von ihnen fehlten Gliedmaßen, und andere hinterließen Blutspuren.
    »Claire!«
    Sie hob den Kopf, und ihre Brille rutschte über die Nase. Ihre Augen waren groß - ganz offensichtlich hatte sie geweint. »Diese armen Wesen wurden hier eingesperrt, und als ich zu ihnen kam, fraßen sie sich gegenseitig…«
    »Claire! Neutralisiere alle Schutzzauber und magischen Barrieren in diesem Gebäude! Schnell!«
    »Was?« Sie sah verwirrt zu mir hoch. »Aber der Koch sprach davon, dass die Vampire versuchen…«
    »Alle! Jetzt sofort, Claire! Bitte…«
    »Aber diese Geschöpfe, Dory, sie tragen alle Magie in sich! Ich gebe mir alle Mühe, sie abzuschirmen, doch es geht ihnen trotzdem schlecht.« Sie blickte sich voller Kummer um, mit neuen Tränen in den Augen. »Ich hatte keine Ahnung. Die meisten von ihnen starben, als ich…«
    Ich holte Luft. »Claire!«, schrie ich und schüttelte sie an den Schultern. Jonathan oder Louis-Cesare - einer von ihnen würde heute sterben. Und ich wollte nicht, dass es Louis-Cesare traf. Dass Jonathan sein Opfer noch einmal für ihn schreien lassen wollte, hatte mir gar nicht gefallen. Wie auch immer er das zu bewerkstelligen gedachte, ich hatte das ungute Gefühl, dass Louis-Cesare es nicht überleben würde. Diesmal nicht. »Hör mir zu! Jemand wird sterben, und zwar sehr bald, wenn du die Schutzzauber nicht neutralisierst. Sie alle. Jetzt sofort.«
    Claire wirkte noch immer wie verloren und mehr als nur ein bisschen schockiert, aber sie nickte. Mehrere der nahen Geschöpfe blieben plötzlich stehen, kippten zur Seite und rührten sich nicht mehr. »In Ordnung.«
    »Na los, tu’s!«
    Sie rückte ihre Brille zurecht. Das Wesen in ihrer unmittelbaren Nähe sank zu Boden. Es sah nach dem Ratten-Ding aus, das mich bei der Laube angegriffen hatte. »Ich hab’s gerade getan«, sagte sie traurig. »Dory, was waren diese…«
    Den Rest hörte ich nicht - ich war schon halb durch die Küche und flog zur Tür. Um das Minenfeld der Speisekammer machte ich einen Bogen und nahm stattdessen den Flur. Der Weg war länger, aber ich hoffte, dort schneller voranzukommen. Vermutlich wäre das auch der Fall gewesen, wenn mich nicht eine Klaue von den Beinen gerissen und durch ein Loch in der Wand gezogen hätte.
    Für einen Moment befand ich mich in der Luft und wünschte mir, Claire gebeten zu haben, all die verdammten Biester zu töten. Dann fiel ich auf das mit roten Ziegeln gedeckte Dach. Der Aufprall war ziemlich hart, aber trotz der Schräge rollte ich nicht herunter, und das war gut so, denn unten schoss ein Magier Zauber auf mich oder das Geschöpf, das mich geschnappt hatte. Ich nahm an, dass er es auf mich abgesehen hatte, denn das Wesen schien verschwunden zu sein. Ein Zauber explodierte am Fenster des Eingangs und sprühte eine Wolke aus Glassplittern auf das, was dort geschah.
    Die Ziegel waren noch feucht und glitschig vom Regen, aber ich schaffte es, genug Halt auf ihnen zu finden, um hinter den Schornstein zu klettern. Ich musste in die Diele zurück. Die magische Barriere, mit der Jonathan Louis-Cesare umgeben hatte, existierte hoffentlich nicht mehr, und ich fragte mich, ob das genügte. Louis-Cesare hatte viel Blut verloren, und ich befürchtete, dass Jonathan ihn während meiner Abwesenheit weiter gequält hatte. Hinzu kam: Radu war beschäftigt; von ihm konnte ich keine Hilfe erwarten.
    Der Schornstein sah aus, als stünde er mit dem Kamin im Wohnzimmer in Verbindung, aber ich wollte nicht versuchen, eine Weihnachtsnummer abzuziehen. Nicht einmal eine

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