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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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hatten uns die Gefangenen wärter die Wahrheit ins Ohr geflüstert; vielleicht war dies das Einzige, zu dem wir taugten. Wir glaubten es selbst dann, als uns eine Klinge in den Rücken gestoßen wurde und an der Wirbelsäule entlangschnitt. Wir sahen, wie blutiges Metall vorn aus der Brust kam und dann zurückwich, als eine Hand das Messer aus dem Rücken zog. Blut spritzte, und wir beobachteten die einzelnen Tropfen, wie kleine Rubine mitten in der Luft. Dort schwebten und flogen sie, bis der Magier einen Singsang anstimmte, der das Blut in Rauch verwandelte. Wir hatten es geglaubt, weil sich die Qual Nacht für Nacht wiederholte. Und nie kam jemand, um uns zu helfen.
    Bis in der Dunkelheit eine Stimme erklang, schrill vor Furcht. Bis eine einzelne Gestalt zu uns kam und vor uns stand wie ein Wolf, der seine Jungen beschützte und mit fast dämonischem Zorn knurrte. Bis die Magier flohen.
    Bis Radu uns fortbrachte und versteckte, während wir uns erholten — und uns dann verließ.
    »Dorina!« Louis-Cesares Stimme kam durch den Nebel, und ich schnappte nach der heißen Luft, atmete sie tief ein. Ich sah Augen voller Schmerz, aber es war nicht genug, nicht annähernd genug. Sprachlos starrte ich ihn an.
    Der Wein wirkte nicht mehr; er wusste nicht, was ich gesehen hatte. »Ich kann dich nicht halten!«
    Ich nickte und kämpfte gegen den Schwindel an, gegen den Effekt der Verwirrungskugel und die ablenkenden Erinnerungen. Mein Gehirn gab immer wieder Befehle, aber die Gliedmaßen kamen ihnen nur langsam nach, und immer wieder verschwamm mir alles vor Augen. Und dann spielte es keine Rolle mehr. Mit einem Knall wie von einem Schuss löste sich der Balken von der Wand, und wir fielen in die Flammen.
    Es platschte, als wir unten aufprallten. Der kleine Teil des Laufstegs hielt irgendwie zusammen, doch ein großer Schutz war er nicht. Er fing sofort Feuer, als Wein über das trockene Holz schwappte. Verzweifelt sah ich mich um und suchte nach einer Stelle, wo es noch nicht brannte, doch es gab keine. Dann packte mich Louis-Cesare an der Taille und sprang, direkt in die Mitte der schienbeintiefen brennenden Flüssigkeit.
    »Bist du verrückt?« Er achtete nicht auf mich und brachte uns durch einen Tunnel inmitten der kniehohen Flammen. Sie leckten nach meinen Beinen, heiß, hell und hungrig, aber aus irgendeinem Grund spürte ich keinen Schmerz. Der Schock, dachte ich geistesabwesend, als uns ein letzter Sprung von Louis-Cesare in den dunklen, von Fässern gesäumten Flur brachte, der zu Radus Keller führte.
    Dort setzte er mich ab und lehnte sich an die Wand, das Gesicht hinter seiner zerzausten Mähne verborgen. Ich streckte die Hände nach ihm aus und schlug nach den Flammen, die gar nicht existierten, wie mir langsam klar wurde. Louis-Cesare wirkte mehr tot als lebendig, aber erstaunlicherweise brannte er nicht. »Was hast du gemacht?
    «, fragte ich und zwang meine Knie, nicht unter mir nachzugeben.
    »Ich habe viel Kraft darauf verwendet, uns für einige Sekunden abzuschirmen«, erwiderte Louis-Cesare mit brüchiger Stimme. »Ich hoffe, dass es nicht noch einmal notwendig wird, denn derzeit bin ich ein wenig…geschwächt.«
    »Aber du lebst.« Ich konnte es noch immer kaum fassen.
    Langsam richtete sich Louis-Cesare an der Wand auf. »Was? Glaubst du vielleicht, ein mickriger Magier könnte mich erledigen?« Er schluckte. »Meine Güte, das war nur eine kleine Aufwärmübung.«
    Ich starrte ihn groß an. Ein Witz. Louis-Cesare hatte einen Witz gemacht. Der Gedanke bescherte mir neuen Schwindel.
    Und dann explodierten die Fässer. Jene, die dem Chaos in der Weinkellerei am nächsten waren, flogen in die Luft, mit einem Krachen wie von einem Dutzend Kanonen. Louis-Cesare drückte mich an die Wand und schirmte mich mit seinem Körper ab, bis ich ihm das Knie zwischen die Beine stieß. »Holz!«, schrie ich, zog ihm einen Splitter aus der Schulter und hielt ihn vor sein Gesicht. Jede Explosion eines Fasses schleuderte das Äquivalent von hundert oder mehr Pflöcken umher.
    Der Keller verwandelte sich plötzlich in den schlimmsten Albtraum eines Vampirs, und mir gefiel es nicht viel besser. Wenn wir nicht bald von hier verschwanden, ging es uns echt an den Kragen. Offenbar gelangte auch Louis-Cesare zu diesem Schluss, denn er riss den Deckel vom nächsten Fass, packte mich einmal mehr an der Taille und rannte los.
    Hammerschläge trafen den improvisierten Schild, als hinter uns weitere Fässer explodierten - die

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