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Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Titel: Corina 02 - Dämonisch Ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Mondschein glänzte auf uns herab und strich mit blassem, irgendwie übernatürlich wirkendem Licht über die alten Bohlen.
    Es war hell genug für mich, einen Weg durch die vielen wurmstichigen Möbel in der Diele zu finden. Selbst mit Ray im Schlepptau stieß ich nicht ein einziges Teil um, und das war auch gut so, denn hinter der Antiquitätensammlung stieß ich auf noch etwas Übernatürliches, das nahe der Hintertür durch den Flur huschte. Abrupt blieb ich stehen.
    Alles andere sah normal aus. Das Haus war dunkel und still , was mich kaum überraschte. Vermutlich war Claire schon vor einer ganzen Weile des Wartens überdrüssig geworden und ins Bett gegangen. Was meine Mitbewohner betraf: Die meisten von ihnen neigten zu ausgeprägter nächtlicher Aktivität, aber sie waren nicht unbedingt Stubenhocker. Es war also keineswegs ungewöhnlich, dass ich nachts in ein still es war also keineswegs ungewöhnlich, dass ich nachts in ein still es Haus zurückkehrte.
    Aber nicht in eins, das nach einer tiefen, feuchtkalten Höhle roch und außerdem jenes besondere Aroma hatte, das mein Gehirn unter »Oh, Shit« abgelegt hatte. Ich konnte sie nicht erkennen, aber es mussten Svarestri sein. Plötzlich fragte ich mich, ob überhaupt noch jemand am Leben war, den Cheung angreifen konnte.
    »He, können wir .... «
    Ich hielt Rays großen Mund zu und zog das Eisenschwert aus der Reisetasche. Es fühlte sich gut an in meiner Hand, kalt und ausreichend schwer. Ich hoffte nur, dass den Elfen nicht eine weitere Möglichkeit des Kämpfens eingefallen war, die ohne ihre Anwesenheit auskam. Wenn sie Claire oder den Kindern was getan hatten, wollte ich etwas, das bluten konnte.
    Christine ergriff mich am Arm. Sie sagte nichts, aber ihr Gesicht sprach Bände. »Bleib hier«, flüsterte ich ihr zu. In einer solch en Situation wäre ein dreihundert Jahre alter Vampir Normal e r weise eine große Hilfe gewesen, aber ich be zweifel te, dass Christine die Elfen erschrecken konnte, indem sie weinte.
    Mein Kleid war bereits hin, und deshalb steckte ich mir hinten ein Messer in die Seide und band ein zweites mit einem Strumpf an den Oberschenkel. Ich schob die Reisetasche unter einen Tisch in der Diele und überließ es dem Rest von Ray, sie zu bewachen. Dann trat ich vorsichtig in den Flur und blieb dicht an der ramponierten Wand.
    Auf der Prioritätenliste des Hauses standen Tapeten offenbar ziemlich weit unten, denn überall hingen Fetzen davon und strichen mir über die Wangen, als ich vorbeischlich. Ich kam mir wie in einem Wald vor, mit Zweigen, die sich langsam bewegten und voller Moos hingen. Der trockene Leim an der Rückseite der Tapetenfetzen fühlte sich an, als kratzten mir schuppige Finger über die Haut, und die ständigen Bewegungen gaben meinen Augen zu viel zu beobachten.
    Was nicht bedeutete, dass sie eine Menge sahen. Licht strömte durchs offene Dach und drei Stockwerke herab, aber es war matt wie altes Silber, eine Mischung aus Mondschein und einem vagen Glühen von den Straßenlaternen. Vor kurzer Zeit hatte die Stadt neue energiesparende Lampen in den Laternen installiert , die Geld sparten, indem sie eigentlich gar nichts beleuchteten.
    Die Situation wurde nicht unbedingt besser, als ein dünner, kalter Regen fiel. Er schickte sonderbar kräuselnde Schatten über die Fenster und die von ihnen geschaffenen grauen Rechtecke auf dem Boden. Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug und es mir kalt über den Rücken lief. Die verdammten Svarestri sorgten dafür, dass ich einen Wetterkomplex bekam.
    Die weiße Rückseite der Tapeten reflektierte das Mondlicht und wogte wie blondes Haar in meinem Blickfeld . Wohin ich auch sah: Überall glaubte ich, für einen Sekundenbruchteil einen Elfen zu erkennen. Aber das war nicht der Fall , wie mir klar wurde, als ich tatsächlich einen sah. Etwas Schwarzes durchzuckte mich bei dem Anblick, von Kopf bis Fuß, kälter als die Nachtluft am Boden einer tiefen Schlucht.
    Es war nur ein kurzes Flimmern am Rand meines Blickfelds , vage und undeutlich. Mein Schatten folgte mir auf dem Fuße, als ich mich langsam bewegte, aber der Elf hatte gar keinen. Zitterndes Nichts umgab ihn wie negativer Raum.
    Eine Art Tarnung, dachte ich, und sie funktionierte gut. Ich konnte ihn überhaupt nicht sehen, wenn ich den Blick direkt auf ihn richtete. Er zeigte sich nur im Augenwinkel und verschwand, kaum hatte ich i hn bemerkt, wieder in den Regen schatten und im Wald aus wogenden Tapetenfetzen.
    Ein

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