Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Titel: Corina 02 - Dämonisch Ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
Vom Netzwerk:
hast gesagt, mit dir wäre alles in Ordnung.«
    »Das wäre es auch ohne diesen Irren hier!«, sagte er und versuchte vergeblich, sich aus dem Griff des anderen Mannes zu befreien. Niemand stellte uns vor, aber darauf konnte ich auch verzichten. Radu war, auch wenn er nicht danach aussah, ein Meister der zweiten Stufe, den man besser nicht verärgerte - es sein denn, man war ein Meister der ersten Stufe.
    »Mircea wird Sie dafür töten«, sagte ich im Plauderton, als Cheungs glänzende Schuhe gerade außerhalb der Schutzzauber verharrten.
    »Wenn er sich nicht in meine Geschäfte eingemischt hätte, wäre es nicht nötig gewesen, seinem Bruder Unannehmlichkeiten zu bereiten.« Die Stimme war ein ruhiger, nichtssagender Tenor ohne jeden Akzent. Sie passte nicht zum Aussehen, das alles andere als ruhig und nichtssagend war: bronzefarbene Haut, hohe Wangenknochen, dunkle, mandelförmige Augen und eine stolze Adlernase.
    »Unannehmlichkeiten? So nennt man Entführung neuerdings?«
    »Sie haben zuerst meinen Bediensteten entführt«, erwiderte Cheung. »Geben Sie mir meinen Besitz zurück, und Sie erhalten Ihren.«
    »Das klingt vertraut«, sagte ich und musterte Radu.
    Sein Morgenmantel war am Saum aufgerissen, das sonst immer so glatte und perfekte Haar zerzaust, und außerdem klebte ein bisschen Dreck an seiner Nase. Er sah elend und sehr bedauernswert aus, und ich schenkte ihm ein mitfühlendes Lächeln, das er erwiderte. »Ray ist jetzt der Besitz des Senats«, teilte ich Cheung mit. »Wenn Sie ihn zurück wolle n, müssen Sie einen entsprechenden Antrag stellen.«
    »Was?« Radus Lächeln verschwand sofort.
    Auf Cheungs Stirn bildeten sich dünne Falten . » Vielleicht haben Sie mich nicht richtig verstanden.«
    »Ich habe Sie sogar sehr gut verstanden.« Schlamm rann mir über die Schläfe. Ich wischte ihn weg.
    »Dann geben Sie meinen Diener frei.«
    »Oder was?«, fragte ich. »Ich bin vogelfrei, ebenso Ray, aber Radu können Sie nichts antun, und das wissen Sie. Es würde gegen den Waffen still stand verstoßen, und selbst wenn das nicht der Fall wäre: Mircea würde Sie töten, ganz langsam.«
    »Wovon redest du da?«, fragte Radu, während seine bestickten Satinpantoffel langsam in den Rasen sanken. »Wir sind schon die halbe Nacht hier! Gib dem Mann, was er will , Dory!«
    »Geht nicht«, sagte ich und suchte am Schlüsselbund nach dem Schlüssel für die vordere Haustür, die ich nie benutzte. »Aber mach dir keine Sorgen. Ich gebe Mircea Bescheid, wenn ich ihn das nächste Mal sehe.«
    »Wenn du ihn das nächste Mal .... « Radu unterbrach sich, und sein Blick ging über meine Schulter hinweg zu etwas, das sich hinter mir befand. Ich drehte mich um und sah Christine. Ihre hübschen kleinen Schuhe fanden im Schlamm kaum Halt. Jedes Mal, wenn sie aufzustehen versuchte, fiel sie sofort wieder hin.
    »Ist das .... Christine?«, fragte Radu entsetzt.
    Langsam stand sie auf, die Hände zu beiden Seiten ausgestreckt wie ein Kleinkind, das Laufen lernte. »Lord Radu«, sagte sie mit zitternder Stimme, und dann rutschte sie aus und fiel wieder hin. Schlamm spritzte in alle Richtungen, und etwas davon traf mich und Radu.
    »Das erklärt es«, brummte er.
    »Sie glauben, ich bluffe«, sagte Cheung ruhig.
    Ich seufzte. »Entweder bluffen Sie, oder Sie sind ein Idiot, und das widerspräche Ihrem Ruf.« Schließlich entdeckte ich den Hausschlüssel. »Wenn Sie Radu was antun, sterben Sie dafür. Wenn Sie ihn gehen lassen, gibt sich Mircea vielleicht mit einer ausreichend demütigen Entschuldigung zufrieden. Ich weiß es nicht.«
    »Offenbar muss ich beweisen, dass ich es ernst meine.« Cheung bewegte sich nicht, aber zwei seiner Jungs eilten mit Vorschlaghämmern herbei und begannen damit, den Ferrari auseinanderzunehmen. Radu riss entsetzt die Augen auf, als sich ein wundervolles Produkt italienischer Ingenieurskunst in Schrott verwandelte.
    Es dauerte nicht lange. Ich öffnete die Haustür, schob den mit Schlammspritzern bedeckten Radu in den Flur und kehrte nach draußen zurück, um die Reisetasche und Christine zu holen.
    »Das lässt Sie völlig kalt?«, fragte Cheung, als einer seiner Männer das. Lenkrad hoch in die Luft warf. Von Radu kam ein leises Wimmern.
    »Es ist Radus Wagen«, sagte ich und schloss die Haustür.
    Das Haus reparierte sich, schien es damit aber nicht besonders eilig zu haben. Es gab noch immer Löcher in Boden, Wänden und Decke, wodurch die Diele wie ein drei Stockwerke hohes Atrium wirkte.

Weitere Kostenlose Bücher