Corina 02 - Dämonisch Ergeben
aufbewahrt. Vor zweitausend Jahren hatte Geminus als Gladiator begonnen, für junge Männer der damaligen Zeit eine der wenigen Möglichkeiten, zu Ruhm und Reichtum zu gelangen. Es hieß, dass er sehr tapfer gewesen war, trotz einer Prophezeiung, wonach er im Sand einer Arena sterben würde. Aber er war nicht gestorben. Stattdessen hatte er zahlreiche Gegner besiegt und schließlich dieses Schwert und seine Freiheit gewonnen. Allem Anschein nach war er auch in den beiden Jahrtausenden danach auf dem Weg des Siegers geblieben.
»Das glaube ich nicht«, sagte ich schlicht.
Geminus lachte. »Ich bin stark genug, aber nicht dumm genug. Kein Relikt ist einen solch en Ärger wert.«
»Auch nicht, wenn man damit Kontrolle über den Senat er hält?«
»Aber ich möchte den Senat gar nicht kontroll ier en«, erwiderte Geminus. » Sollen die Senatoren zanken und streiten, soll en sie Pläne schmieden und Verschwörungen aushecken. Meine Interessen liegen woanders.«
»Sie erwarten von meiner Auftraggeberin zu glauben, dass Sie die Auktion völlig kalt gelassen hat? Ich bitte Sie, Geminus. Das ist nicht Ihr Stil.«
»Ich bin tatsächlich nicht gleichgültig geblieben.«
»Was haben Sie gemacht?« Er seufzte, lehnte sich nach hinten an die Wand und stützte einen Fuß am Schreibtisch ab.
»Als Cheung die Auktion manipulierte .... Ich habe mich darüber geärgert. Ganz offensichtlich hatte er nie die Absicht, den Stein jemand anders zu überlassen als Ming-de. Ich mag es gar nicht, hintergangen zu werden, und deshalb beauftragte ich meine Bediensteten mit einer Überprüfung. Sie fanden heraus, mit wem die Verkäufer Normal e r weise die Authentizität von Objekten fest stellt en. Und erfreulicherweise steckte der kleine Kerl bis zu den Ohren in Schulden.«
»Sie meinen den Luduaner?«
»Ja. Ich bot ihm an, seine Schulden zu bezahlen, wenn er die Rune bei der Überprüfung austauschte.«
»Und wenn die Elfen dahinterkamen und ihn aufspürten?«
»Das war sein Problem. Er konnte es einfach abstreiten. Niemand würde erfahren, wo und wann die Rune verschwand.«
»Warum waren Sie bei Ray, wenn Sie bereits einen Plan hatten?«
Diesmal verharrte Geminus in völlig er Reglosigkeit. »Ich wollte sicherstellen, dass er kein Doppelspiel trieb. Der Stein war viel mehr wert, als ich für die Schulden des Luduaners bezahlte. Ich traute ihm nicht.«
»Was geschah?«
»Meine Männer und ich um stellt en das Gebäude, und der Luduaner ging hinein. Er sollte mir die Rune bringen, kehrte aber nie zurück. Schließlich schickte ich einen meiner Jungs aber nie zurück. Schließlich schickte ich einen meiner Jungs hinein, und er stellte fest, dass der Luduaner verschwunden war und Raymond über einen toten Elfen jammerte. Woraufhin ich es für klüger hielt, den Ort zu verlassen.«
» Wollen Sie behaupten, dass ein Luduaner einen Elfenkrieger umbrachte?«
»Sie stammen beide aus dem Feenland, und vielleicht hat der Wächter nicht mit einem Angriff gerechnet.«
»Wenn ich an seiner Stelle und im Besitz eines so enorm wertvollen Gegenstands gewesen wäre, hätte ich mit einem Angriff gerechnet.«
»Jemandem ist es gelungen, ihn umzubringen«, sagte Geminus, und das ließ sich nicht abstreiten. »Ich weiß nicht, ob der Luduaner den Wächter umbrachte. Ich weiß nur, dass ich nichts weiß. Richten Sie das Rune hat. Ich weiß nur, dass ich nichts weiß. Richten Sie das Ihrer Auftraggeberin aus.«
»Das werde ich. Und vielleicht glaubt sie Ihnen sogar; Claire kann recht leichtgläubig sein.« Ich stand auf und schob meine Visitenkarte auf den Schreibtisch. »Ganz im Gegensatz zu ihrer Familie, und die wird morgen hier sein. Wie ich Caedmon kenne, beschließt er vielleicht , die Rune auf eine sehr effiziente Art und Weise zu suchen.«
»Und das wäre?«
Ich zuckte mit mit den Schultern. »Indem er alle Auktionsteilnehmer angreift und sieht, wer nicht stirbt.«
33
Fünf Minuten später befand ich mich auf dem Bürgersteig vor Geminus’ bescheidenem Heim, und diesmal nicht auf dem Hintern. Er hatte mich nicht hinausgeworfen, aber auch nichts zugegeben. Und so stand ich mit leeren Händen da, ohne Ideen und nur noch wenige Stunden vom Verfahren gegen Louis-Cesare entfernt.
Zwei stumme Schatten lösten sich von der Backsteinwand und folgten mir, als ich die Straße hinunterging. Sie sagten kein Wort und fragten auch nicht, was bei meinem Besuch geschehen war. Vielleicht hatten ihnen meine Flüche Hinweis genug auf den Misserfolg
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