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Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Titel: Corina 02 - Dämonisch Ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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getragen. Ihre nackte Haut schien im gedämpften Licht zu glühen.
    Das Haar fiel auf den Rücken, abgesehen von einigen Strähnen, die an den schweißfeuchten Wangen klebten. Der Vamp strich es achtlos beiseite. Wie rostrote Seide strömte es über die Schultern, und sichtbar wurde ein scharlachrotes Band auf dem Rücken. Es führte durch einige Korsett-Piercings entlang der Wirbelsäule; acht kleine goldene Ringe, die tief in die Haut reichten und matt glänzten.
    Der Vamp stand über sie gebeugt und spielte mit den Piercings. Er strich mit dem Finger über die Ringe, gerade fest genug, damit sie an der Haut zogen, etwas mehr als sonst, und die Frau stöhnte leise. Der Vampir wandte mir den Rücken zu, und deshalb konnte ich nicht viel von ihm sehen, nur seine kastanienfarbenen Locken. Er hatte die Jacke seines Smokings abgenommen und über die Rückenlehne eines nahen Stuhls gehängt, stand in einem weißen Hemd und mit perfekt sitzender schwarzer Hose da.
    Zuerst dachte ich, dass ich ihn bei einer Mahlzeit störte.
    Vampire konnten Nahrung aufnehmen, indem sie einen Menschen berührten und seine Blutmoleküle durch die Haut Menschen berührten und seine Blutmoleküle durch die Haut aufnahmen; Meister waren dazu sogar aus einiger Entfernung imstande, ohne dass es zu einem physischen Kontakt kommen musste . Die Frau stützte sich an der Wand ab und keuchte, als der Vamp das Band durch die kleinen Ringe zog. Sie hatte es festgezogen, und jetzt löste es sich und strich über Haut, die so empfindlich geworden war, dass die Frau jedes Mal zusammenzuckte, wenn sich ein Piercing bewegte. Der Finger des Vampirs strich eine Linie auf den Rücken, woraufhin die Namenlose nach Luft schnappte und hilflos schauderte.
    Es konnte Lust oder auch Schmerz sein, denn der Vamp ging jetzt nicht mehr vorsichtig zu Werke. Seine Berührungen hinterließen Flecken, die von Blut stammten, das sich unter der Haut sammelte - er versuchte gar nicht, es aufzunehmen. Und dann geschah etwas, das meinen Glauben daran erschütterte, gut über Vampire Bescheid zu wissen. Die vielen Flecken auf dem Rücken der Frau veränderten sich plötzlich, gingen ineinander über und bildeten neue Formen. Wo eben noch alles hässlich gewesen war, eine Verunstaltung von Schönheit, erschien plötzlich die Dar stellung eines zinnenartigen Gebirgszugs.
    Erneut strich die Hand des Vampirs über den Rücken, und die übrigen Flecken verwandelten sich in ein komplexes Gitterwerk aus knorrigen Zweigen, braun und schwarz, die das Gebirge säumten. Schließlich begriff ich, was er machte. Er heilte einige der von ihm angerichteten Verletzungen in wenigen Tagen, andere in einer Woche oder zwei, damit die Flecken genau den Farbton bekamen, der ihm vorschwebte. Der Vamp gab dem Begriff »lebendige Farben« eine ganz neue Bedeutung.
    »Hübsch«, sagte ich. Der allgemein e Effekt war erstaunlich reizvoll, wenn man nicht daran dachte, wie er geschaffen wurde. Und wenn man unberücksichtigt ließ, dass die Frau große Schmerzen haben würde, wenn die Euphorie der Nahrungsaufnahme nachließ.
    »Sie ist ein perfektes Subjekt«, erwiderte der Vampir.
    Ich sah mich um und stellte fest, dass sie nicht das einzige »Kunstwerk« im Ballsaal war. Andere lebende Leinwände zuckten und zitterten an den Wänden, die nackten Körper an Backsteine gedrückt. Viele von ihnen trugen Handsc helle n, damit sie aufrecht blieben, obwohl die meisten in ihren Ketten hingen, weil sie wegen des Blutverlustes in Ohnmacht gefallen waren.
    Ich ging jedenfalls davon aus, dass nichts Schlimmeres dahintersteckte. Der Tod führte dazu, dass sich das Blut in den Extremitäten ansammelte, und damit wäre die harte Arbeit des Küns tl ers ruiniert gewesen.
    Die meisten schienen junge Frauen zu sein. Was vielleicht erklärte, warum ich so leicht hereingekommen war. Lebende Linien reichten über eine Pobacke und am Oberschenkel entlang, ein Muster, das Pinselstriche nachahmte. Der Vamp signierte sein Werk. »Geminus«, sagte ich und beobachtete, wie sich die Linien in die Haut gruben.
    »Zu Ihren Diensten.« Schließlich sah er mich an, und nach a l l der Zeit verblüffte es mich noch immer, wie attraktiv diese Ungeheuer sein konnten. Dieses hatte nussbraune Augen, dichtes braunes Lockenhaar und ein engelhaftes Gesicht, in dem Erkennen aufleuchtete. Meine Füße rutschten plötzlich über den Boden, und meine Arme flogen nach oben und drückten sich an die Wand.
    Geminus zog mir die Jacke aus und ließ sie zu

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