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Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Titel: Corina 02 - Dämonisch Ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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über die Wände, und ihre goldenen Linien zitterten, als sie über die Fugen zwischen den Backsteinen strichen. Einige Worte dicht unter der Decke waren schwarz geschrieben und verharrten an Ort und Stelle , so unbewegt, als bestünden sie aus Farbe und nicht aus Magie. Doch der Rest floss die Wände herunter und auf den von Rissen durchzogenen Betonboden. Immer wieder veränderten sich die Zeichen und Buchstaben, bildeten neue Worte und Symbolketten, je nachdem, wie es um die Wetten stand.
    Und gewettet wurde hier um alles , von Hunderennen und Jai Alai bis zu Tischtennis und Golf. Nicht dass die Bewohner des Elfenlands für ihre Wetten irgendeinen Sport brauchten.
    Zwei Zwerge an der Theke beobachteten hingerissen einen Krug Bier, um zu sehen, welcher Tropfen Kondenswasser als erster die Theke erreichte. Der Barkeeper und gleichzeitig Inhaber des Lokals runzelte missbilligend die Stirn - ihm war es lieber, wenn die Gäste mit ihm wetteten anstatt untereinander. Aber wenigstens bestellte der Gewinner eine Runde.
    Eine der wenigen Konstanten bei den Elfen war ihre Vernarrtheit in Glücksspiele aller Art. Sie öffneten Wettstuben eher als Lebensmitteläden, und sie setzten Geld auf alles .
    Fin’s war trotz seines schlechten Dekors einer der besten Läden in Brooklyn, wenn man eine Wette platzieren wollte.
    »Was soll das heißen, du weißt es nicht?«, fragte ich und runzelte die Stirn. »Du kennst doch alle .«
    »In Brooklyn kenne ich alle «, korrigierte er mich und sprang von seinem Getränkekasten herunter, um mir einen Drink zu holen. Fin war ein Skogstroll , die norwegische Bezeichnung für einen Waldtroll , obwohl er Brooklyn meines Wissens nie verlassen hatte. Aber er besaß die Nase eines Skogstrolls - nur dreißig Zentimeter lang, weil er noch jung war - und musste auf einen Kasten steigen, um über die Theke zu sehen.
    Er kletterte wieder auf den Getränkekasten und schob eine weitere Flasche Bier auf mich zu. »Der Typ, den du suchst, arbeitet aus Chinatown heraus. Manhattan ist Vampir-Territorium - das weißt du ja.«
    »Und was macht jemand aus dem Feenland hier?«
    Fin zuckte mit den Schultern. »Er ist Chinese.«
    »Er kommt aus dem Feenland«, betonte ich, nahm die Bierflasche und trank. Draußen war’s heiß wie in der Hölle , und ich war den ganzen Tag herumgelaufen, mit einer halben Tonne Eisen. Bisher bestand das Ergebnis leider nur aus hämmernden Kopfschmerzen und einigen Blasen.
    »Ja, aber die Luduaner sind vor langer Zeit aus dem Feenland emigriert, und die meisten von ihnen haben sich in China niedergelassen. Die chinesischen Kaiser griffen bei Verhören auf ihre Dienste zurück.«
    »Ich weiß«, sagte ich mürrisch. Die menschliche Welt bedeutete Natriumpentothal und Lügendetektoren. Die übernatürliche Welt benutzte Luduaner - wenn sie welche finden konnte. Dieses spezielle Individuum war vor Kurzem entlassen worden und befand sich nicht in seiner Wohnung. Außerdem ließ es sich seit zwei Tagen nicht mehr an den Orten blicken, wo es n ormal e r weise anzutreffen war.
    Drei Trolle stampften und heulten vor einem großen Spiegel an der Wand, der die Qualifikationsrunde für einen irren Magiersport zeigte: Ley-Linien-Rennen. Die Weltmeisterschaft kam in die Stadt, und viele Leute dachten an nichts anderes mehr. Das galt auch für Fin, der die Wetten gierig einstrich.
    Ich wartete, während er Geld von einer Merrow entgegennahm, einer Meerfrau, die natürlich auf einen irischen Fahrer setzte. Mir fielen die Schwimmhäute zwischen ihren Fingern auf, als sie ihr großes Bierglas nahm und damit fortging.
    Ich beugte mich über die Theke. » Allmählich brennt’s mir unter den Nägeln, Fin. Ich habe nicht die Zeit, Tage oder Wochen darauf zu warten, dass der Bursche wieder auftaucht. Überall habe ich nach ihm gesucht - man könnte meinen, er sei von der Erde gefallen.«
    Fin zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nur, dass er vor einer Woche einige Wetten bei mir platziert hat. Als kein Geld von ihm kam, habe ich die Jungs zu ihm geschickt.« Die »Jungs« waren zwei Höhlent rolle , klein und breit wie die meisten anderen, aber mit langen Armen und großen, schau fell artigen Händen, die sich bestens fürs Graben eigneten. Oder dazu, Schuldner zu verdreschen. Sie sorgten dafür, dass Fin nur selten Probleme bekam.
    »Haben sie ihn gefunden?«, fragte ich.
    Fin schnitt eine finstere Miene. »Noch nicht. Die Jungs sind zu seiner Arbeits stelle gegangen, aber da war er nicht.«
    »Dort

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