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Corum 03 - Das Ende der Götter

Corum 03 - Das Ende der Götter

Titel: Corum 03 - Das Ende der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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ihn zurück. »Bwydyth, wir wissen, daß eine Krankheit über uns gekommen ist, die unseren Verstand verseucht. Sie ist dafür verantwortlich, daß wir jene hassen, die wir lieben, und die töten wollen, denen wir von Herzen ein langes Leben gönnen. Wir müssen uns dagegen wehren, sonst triumphiert jener, wer oder was auch immer er ist, in seiner Absicht, uns gegenseitig zur Vernichtung aufzustacheln. Er ist unser gemeinsamer Feind. Wir müssen ihn finden und bekämpfen.«
    Bwydyth runzelte die Stirn und senkte sein Schwert. »Aye. Daran dachte ich ebenfalls. Ich fragte mich auch, weshalb überall Hader und Zank begann und schließlich offener Kampf ausbrach. Vielleicht habt Ihr recht, Corum. Aye. Wir werden uns darüber unterhalten.« Er drehte sich zu seinen Leuten um.
    »Männer«, rief er, »wir «
    Einer der ihm am nächsten Stehenden, sprang ihn mit einer Fratze des Hasses an. »Ihr Tor! Ich wußte, Ihr seid ein Tor. Sterbt für Eure Torheit!« Sein Schwert drang durch Bwydyths Kettenhemd tief in die Brust. Ein Stöhnen entrang sich dem tödlich Getroffenen. Er machte noch ein paar taumelnde Schritte auf die Freunde zu, dann brach er mit dem Gesicht voraus im schmelzenden Schnee zusammen.
    »So schrecklich wirkt diese Seuche«, murmelte Jhary.
    Ein anderer hatte sich inzwischen auf den Mörder Bwydyths gestürzt und ihn getötet. Zwei weitere starben fast im gleichen Augenblick. Wutund Haßschreie drangen aus den Lippen der restlichen, während sie übereinander herfielen und ihr Blut in das graue Licht der Dämmerung spritzte.
    Und so töteten sich die zivilisierten Vadhagh von Gwlascor-Gwrys in wahnsinnigem Blutrausch.
DAS DRITTE KAPITEL
Chaos Rückkehr
    Schon bald war der gewundene Pfad zur Burg von Leichen übersät. Vier der Vadhagh standen noch, als sie plötzlich wie auf Kommando ihre Köpfe Corum und Jhary zuwandten, die sie vom Tor aus beobachtet hatten. Ihre wutfunkelnden Augen starrten die beiden an. Sie ließen von einander ab und marschierten weiter den Hügel hinauf.
    Corum und Jhary hielten ihre Schwerter bereit.
    Corum spürte, wie der Haß von ihm Besitz ergriff. Es war geradezu eine Erleichterung, ihm freien Lauf lassen zu können. Mit einem schrillen barbarischen Schrei rannte er den Angreifern mit hocherhobenem Schwert entgegen. Jhary folgte ihm auf dem Fuß.
    Einer der Männer fiel unter Corums erstem Hieb. Sie alle sahen erschöpft aus und hatten eingefallene Augen und Wangen. Unter normalen Umständen hätte Corum Mitleid mit ihnen empfunden und nur versucht, sie zu entwaffnen oder leicht zu verwunden. Aber sein eigener Grimm kannte kein Erbarmen.
    Kurz darauf waren sie alle gefallen.
    Und Corum Jhaelen Irsei stand breitbeinig über ihren Leichen. Er keuchte wie ein tollwütiger Wolf. Das Blut tropfte von seiner Klinge auf den grauen Boden. Reglos stand er so, bis ein leiser Laut seine Ohren erreichte. Er wandte sich um. Jhary-a-Conel kniete bereits neben dem Mann, von dem dieser Laut kam. Es war Bwydyth-a-Horn.
    »Corum «, Jhary blickte zu seinem Freund hoch. »Er verlangt nach Euch.«
    Corums Grimm ließ im Augenblick nach. Er kniete sich ebenfalls neben Bwydyth. »Aye, Freund«, murmelte er sanft.
    »Ich versuchte es, Corum«, keuchte der Sterbende. »Viele Tage versuchte ich zu unterdrücken, was mich beherrschen wollte. Aber schließlich wurde es doch stärker als ich. Es tut mir so leid, Corum.«
    »Diese Seuche hat uns alle befallen.«
    »Immer, wenn ich klar zu denken vermochte, beschloß ich, zu Euch zu kommen. Vielleicht wüßtet Ihr ein Mittel. Oder zumindest könnte ich Euch warnen. Aber es dauerte eine Weile, bis ich.«
    »Und darum flogt Ihr mit Eurem Himmelsschiff hierher?«
    »Aye. Aber man verfolgte uns. Es kam zur Luftschlacht. Sie brachte die Seuche wieder voll zur Wirkung. Die ganze Rasse der Vadhagh befindet sich im Kriegszustand gegeneinander. Und in Lywm-an-Esh ist es nicht besser. Überall gibt es tätliche Auseinandersetzungen.« Bwydyths Stimme wurde immer schwächer.
    »Kennt Ihr die Ursache?«
    »Nein. Prinz Yurette hoffte sie zu finden. Auch ihn übermannte die Berserkerwut. Er starb Die Vernunft ist geschlagen wir sind von Dämonen besessen Chaos ist zurückgekehrt wir hätten in unserer Stadt bleiben sollen.«
    Corum nickte. »Es ist zweifellos Chaos Werk. Wir beschäftigten uns zu sehr mit uns selbst. Unsere Wachsamkeit ließ nach. Da schlug das Chaos zu. Aber es kann nicht Mabelrode sein. Denn käme er auf unsere Ebene, würde es ihm hier nicht besser

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