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Corum 03 - Das Ende der Götter

Corum 03 - Das Ende der Götter

Titel: Corum 03 - Das Ende der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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die Wutseuche betraf. Aber etwas in Corum sagte ihm, daß seine momentane Euphorie nicht weniger gefährlich war als sein vorheriger Grimm. Er wußte, daß er in gewisser Weise nur einen Wahnsinn gegen einen anderen ausgetauscht hatte.
    Er hoffte, daß sie nicht wie Bwydyth ebenfalls von einem Himmelsschiff angegriffen würden, denn ganz abgesehen von ihrer gegenwärtigen Behinderung, verstand keiner von ihnen etwas vom Luftkampf. Sie waren schon froh, daß Jhary das Schiff überhaupt in die gewünschte Richtung zu steuern vermochte.
    Als es langsam dahinschwebte, blickte Corum hinunter auf die trostlose gefrorene Welt, und er fragte sich, ob es jemals wieder Frühling werden würde in Bro-an-Vadhagh.
    Er öffnete die Lippen, um mit Jhary zu sprechen, aber dieser war so mit der Steuerung beschäftigt, daß er lieber schwieg. Plötzlich sah er die kleine Katze sich von Jharys Schulter erheben. Einen Augenblick krallte sie sich an der Reling fest, dann flog sie davon und verschwand hinter einer Hügelkette.
    Einen Moment wunderte Corum sich, daß Schnurri sie verlassen hatte, aber dann vergaß er es und blickte weiter hinunter auf das Meer und die vorüberziehende Landschaft.
    DAS VIERTE KAPITEL
Ein neuer Verbündeter für Graf Glandyth
    Die kleine Katze flog rastlos den ganzen Tag hindurch. Immer wieder änderte sie den Kurs, als folge sie einem unsichtbaren, kurvenreichen Pfad quer über den Himmel. Bald ließ sie das Festland hinter sich und flog über die Klippen hinweg über das Meer, das sie haßte. Eine Inselgruppe lag vor ihr.
    Es waren die Inseln der Nhadragh, wo jenes Volk lebte, dessen Überlebende zu unterwürfigen Sklaven der Mabden geworden waren, nur um überhaupt weiter existieren zu dürfen. Obwohl sie nun aus dieser Sklaverei befreit waren, war ihre Rasse doch so degeneriert, daß sie kaum noch einen Lebenswillen hatten. Die meisten vermochten nicht einmal mehr die Vadhagh zu hassen.
    Die Katze folgte einer psychischen Spur, die nur sie zu wittern vermochte. Schon einmal zuvor war sie einer solchen Spur nachgeflogen. Damals führte die Spur sie nach Kalenwyr, wo sie Zeuge des Treffens der Mabden geworden war und der Beschwörung der nun verbannten Götter des Hundes und des gehörnten Bären. Doch diesmal handelte Schnurri aus freien Stücken, ohne von ihrem Freund und Herrn geschickt worden zu sein.
    Im fast exakten Zentrum des grünen Archipels lag Maliful, die größte der Nhadragh-Inseln. Auch sie war wie die anderen von Ruinen übersät Ruinen von Städten, Burgen und Dörfern. Die meisten davon stammten aus der Zeit der MabdenInvasion, als König Lyr-a-Brodes Macht am größten war. Graf Glandyth und seine Denledhyssi hatten den Überfall ausgeführt, genau wie sie später gegen die Vadhagh-Burgen zogen und niedermachten, was von der Rasse der Vadhagh noch geblieben war. Corum entging ihnen als einziger zumindest glaubte er das damals. Die Ausrottung der beiden alten Rassen Shefanhow, wie Glandyth sie nannte hatte nur ein paar Jahre gebraucht. Nhadragh und Vadhagh waren völlig unvorbereitet auf einen Angriff gewesen. Sie hatten die Mabden für nicht mehr als eine der vielen Tierarten gehalten. Das war ihnen zum Verhängnis geworden.
    Die Mabden hatten nur ein paar der Nhadragh verschont. Diese benutzten sie als Suchhunde, um ihre alten Feinde, die Vadhagh, aufzuspüren. Auch in andere Dimensionen mußten sie für ihre Herren schauen und berichten, was sie dort sahen. Diese Nhadragh waren die feigsten ihrer Rasse - jene, die Sklaverei dem Tod vorgezogen hatten.
    Die kleine Katze sah ihre Barackenlager zwischen den Ruinen der Städte. Nach der Schlacht um Halwyg hatte man die Nhadragh hierher zurücktransportiert, als ihre Mabden-Herren geschlagen waren. Sie hatten absolut keine Anstalten gemacht, ihre alten Burgen oder Städte neuaufzubauen. Sie lebten hier wie Primitive. Viele von ihnen wußten nicht einmal mehr, daß die Ruinen Bauwerke gewesen und einst von ihren eigenen Artgenossen errichtet worden waren. Wie bei den Nhadragh seit eh und je üblich, bestand ihre Kleidung aus Pelzen und eisernem Körperschutz. Sie hatten dunkle, flache Züge, und ihr Haar überwucherte die Stirn und wuchs über der Nasenwurzel mit den buschigen Augenbrauen oberhalb der tiefen Augenhöhlen zusammen. Ihr Körperbau war gedrungen. Sie waren kräftig und muskulös. Einst waren sie so mächtig und kultiviert gewesen wie die Vadhagh, doch ihre Degeneration schritt immer weiter voran.
    Die zerstörten Türme von Os,

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