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Corum 03 - Das Ende der Götter

Corum 03 - Das Ende der Götter

Titel: Corum 03 - Das Ende der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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deshalb zur selben Zeit, weil vielleicht etwas anderes ebenfalls zu dieser Zeit passierte. Versteht Ihr, was ich meine?«
    Corum zuckte die Schultern und entriß Jhary seinen Arm. »Ein bedeutenderes Ereignis? Meint Ihr das?«
    »Aye.«
    »Ist nicht das, was uns bisher widerfuhr, schlimm genug?«
    »Aye. Das ist es.«
    Corum bemerkte, daß sein Freund ihm helfen wollte. Er versuchte ein Lächeln. Tiefe Erschöpfung erfüllte ihn plötzlich. Er hatte seine ganze Kraft dabei verbraucht, gegen den in ihm flüsternden bösen Drang anzukämpfen. Mit der Rechten fuhr er sich über die Stirn.
    »Es muß doch etwas geben, das uns helfen könnte. Ich fürchte ich ich erschlage Rhalina noch eines Nachts.«
    »Wir sollten uns alle in getrennten Räumen aufhalten und uns darin einschließen. Euren Gefolgsleuten und dem Gesinde geht es nicht besser als uns.«
    »Das habe ich auch schon bemerken müssen.«
    »Auch sie sollen jeder für sich in einem Raum bleiben. Wollt Ihr, daß ich mit ihnen spreche?«
    Corum starrte abwesend an ihm vorbei. »Aye«, murmelte er. »Tut es.«
    »Und Ihr versprecht mir, Euch ebenfalls danach zu richten?« drängte Jhary. »Ich versuche einen Trank zu mischen, etwas, das uns beruhigen und dafür sorgen wird, daß wir uns nicht gegenseitig an die Kehle fahren. Es wird zwar zweifellos unsere Reflexe verlangsamen und uns weniger wachsam machen, aber das sollten wir in Kauf nehmen, wenn wir uns nicht gegenseitig umbringen wollen.«
    »Umbringen?« echote Corum. Er starrte Jhary an. Das seidene Wams des Dandy mißfiel ihm, obwohl er es vor kurzem noch bewundert hatte. Und der Gesichtsausdruck des anderen! War es Spott? Lachte der Bursche ihn vielleicht gar aus?
    »Was erlaubt. « Er brach abrupt ab, als er erkannte, daß die Besessenheit ihn fast wieder übermannt hätte. »Wir müssen fort von Burg Erorn«, murmelte er. »Vielleicht hat sich etwas Böses hier eingenistet. Etwas von Glandyths zerstörerischem Geist. Das könnte doch sein, Jhary, nicht wahr? Ich habe von ähnlichem schon gehört.«
    Jhary blickte ihn nur skeptisch an.
    »Es wäre möglich!« brüllte Corum. Warum war Jhary manchmal bloß so schwerfällig?
    »Es wäre eine Möglichkeit.« Jhary rieb sich müde die rotunterlaufenen Augen. »Aye. Wir müssen von hier weg. Damit habt Ihr recht. Wir müssen herausfinden, ob diese Seuche nur auf Burg Erorn herrscht, oder ob sie auch andere anderswo befallen hat. Wenn wir das Himmelsschiff starten können Der Schnee, der es bedeckt hat, ist bereits geschmolzen Wir müssen nach Ich muß.« Er hielt verwirrt inne. »Ich weiß schon nicht mehr, was ich rede. Es ist die schreckliche geistige Anspannung. Wir sollten Prinz Yurette aufsuchen und feststellen, ob auch er diesen diesen Zwang verspürt.«
    »Das schlugt Ihr bereits gestern vor«, erinnerte Corum ihn.
    »Und beschlossen wir nicht, es zu tun?«
    »Aye.« Corum kehrte mit unsicherem Schritt zum Burgtor zurück. »Wir beschlossen es. Und nicht erst gestern, sondern auch am Tag zuvor und am Tag vor dem.«
    »Wir müssen unsere Vorbereitungen treffen. Wird Rhalina hierbleiben oder mit uns kommen?«
    »Das ist eine impertinente Frage.« Mühsam beherrschte Corum sich. »Verzeiht, Jhary.«
    »Ich verstehe Euch, Freund Corum.«
    »Was ist das nur für eine schreckliche Kraft, die von uns Besitz ergreift? Die mich manchmal wünschen läßt, die Frau zu erschlagen, die ich mehr liebe als alles auf der Welt?«
    »Wir werden es nie erfahren, wenn wir hierbleiben«, wies ihn Jhary ungewohnt scharf zurecht.
    »Gut. Dann nehmen wir das Himmelsschiff und fliegen zu Prinz Yurette. Fühlt Ihr Euch kräftig genug, es zu steuern?«
    »Ich werde dafür sorgen, daß ich es bin.«
     
    Die Welt wurde grau, als der Schnee immer mehr schmolz. Alle Bäume schienen grau, wie die Hügel und selbst das Gras. Sogar die farbenfrohen Türme der Burg wirkten grau und die Wände in ihrem Innern nicht minder.
    Kurz vor Sonnenuntergang suchte Rhalina nach Corum und Jhary. »Kommt«, rief sie. »Himmelsschiffe nähern sich der Burg. Sie verhalten sich reichlich seltsam.«
    Sie drängten sich an eines der Fenster, das auf die See hinaus blickte. In der Ferne machten zwei der herrlichen metallenen Schiffe recht gewagte Kunststücke. Sie tauchten bis fast zur Meeresoberfläche, dann schossen sie wieder hoch. Es hatte den Eindruck, als versuche jedes, in den Rücken des anderen zu kommen.
    Etwas glitzerte.
    Rhalina schrie entsetzt auf. »Sie benutzen diese Waffen die schrecklichen

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