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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Silhouette, als er sein eigenes Schutzfeld aktivierte.
    Ich nickte ihm erleichtert zu. »Gut, dass Ihr daran gedacht habt!«
    »Hudun Garoon war so aufmerksam«, antwortete er und ich sah die ebenfalls verschwommene Gestalt seines Gehilfen hinter ihm breit grinsen.
    Ein harter Schlag drückte mich gegen die Korridorwand. Mein Schutzfeld glühte hellgelb an der Stelle, an der die Kampfdrohne in selbstmörderischer Absicht aufgeprallt und explodiert war.
    »Runter!« , schrie ich den beiden zu, die sich eiligst flach auf den Boden pressten.
    »Raana, geht das auch schneller?« , rief ich meinem Adjutanten zu, als sich weitere Kampfdrohnen auf uns stürzten und die Korridorwände durch die Explosionen zerfetzt wurden.
    Seine Antwort ging in einem lauten, abgehackten Schrei unter.
    In die unerwartete Stille danach sprach eine ruhige Stimme in klarem Proc.
    »Steht auf, Siir!«
    Die Stimme kam auf einer Standardfrequenz in meinen Kommunikator.
    Ich sah auf und erkannte drei flimmernde Silhouetten ein paar Meter vor uns im übel zugerichteten Korridor stehen. Z-Zemothy-Kampftruppen in getarnten Panzeranzügen. Ihre Waffen konnte ich nicht sehen, waren aber zweifelsohne innerhalb der Tarnung auf uns gerichtet.
    Langsam erhob ich mich. Hud Chitziin saß immer noch auf dem Boden, den leblosen Oberkörper seines Gehilfen im Arm.
    »Schaltet sofort Euer Feld ab, Siir!«, kam der nächste Befehl.
    Ich sah frustriert zu Seiner Weisheit hinunter. Hudun Garoon war nicht mehr zu helfen. Beide Beine fehlten. Wahrscheinlich hatten die Drohnen sein Schutzfeld penetriert und es war zusammengebrochen. Danach war er den folgenden Angriffen ungeschützt ausgeliefert gewesen. Ein direkter Drohnentreffer war nicht zu überleben.
    Wut stieg in mir auf. Ich dachte nicht daran, dem Befehl des Offiziers Folge zu leisten. Würden Hud Chitziin und ich das tun, wären wir den Z-Zemothy-Truppen ausgeliefert. Auch Raana konnte dann nichts mehr zu unserer Befreiung unternehmen, ohne uns zu gefährden.
    »Auf drei!« , hörte ich Raanas flüsternde Stimme in meinem Ohr. »Eins …«
    Ich trat einen Schritt zurück und ergriff Hud Chitziin an den Schultern. Unsere Schutzfelder summten laut auf, als sie sich berührten. »Zwei …«
    Meine Handflächen brannten durch den intensiven Kontakt zum Schutzfeld von Seiner Weisheit. Er sah überrascht zu mir auf.
    Während Raanas Stimme in meinem Ohr langsam drei sagte, warf ich mich mit aller Kraft zur Seite und riss Seine Weisheit mit mir zu Boden.
    »Hört auf damit, Si …« Der Satz des Soldaten wurde nie vollendet.
    Eine laute Explosion ertönte und rauschte über uns hinweg.
    »Steh auf, Keleeze, und komm endlich her!« Ich öffnete die Augen. Schwarzverkohlte Stücke der Z-Zemothy-Soldaten lagen verstreut umher. Am unteren Ende des Korridors winkte eine massive, gebückt stehende Silhouette. Ich blinzelte. Jetzt verstand ich. Raana trug seinen Kampfanzug. Die beiden Eruptionsflächen des Disruptors auf der Brust des Anzugs glühten blau.
    Das musste er nicht zweimal sagen. Ich zog Seine Weisheit hinter mir vom Boden hoch. Als wir Raana in seinem fahlsilbernen Gebirge aus Monofasern erreichten, schlugen auf seinem Rücken weitere Drohnen ein.
    »Wie lange reicht Euer Makrobot Sauerstoff?«, schrie ich Hud Chitziin über den Lärm der Explosionen zu.
    Verwirrt sah er mich im flackernden Licht an. Dann antwortete er unsicher. »Ungefähr fünf Minuten!«
    Das musste reichen. »Bring uns zum Schiff!« befahl ich Raana, der Seine Weisheit und mich bereits wie zwei kleine Kinder den Arm genommen hatte, während die auf seinen Schultern montierten Hochenergielaser weitere anfliegende Drohnen verdampften.
    Über den Kommunikationschip rief ich Annu Aroldi. »Kapitän, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, die Systeme auszuschalten!«
    Mein Körperfeld gab knatternd einen Teil Ladung ab, welche die Korridorwände rot aufglühen ließ, nachdem einer von Raanas Lasern meinen Schulterbereich gestreift hatte.
    »Zieh lieber den Kopf ein, Keleeze!« , riet er mir überflüssigerweise.
    Schlagartig ließ die Schwerkraft nach, als Kapitän Aroldi meine Befehle auszuführen begann. Gleichzeitig spürte ich, wie die Atemluft rapide dünner wurde. Hud Chitziin neben mir fing an zu keuchen.
    Raana beschleunigte seine Antigravs und flog, so schnell es ihm in den engen Gängen möglich war, ohne uns umzubringen. Er schlug den direkten Weg in Richtung des Wissenschaftlichen Docks ein, wo uns die Gmersink hoffentlich unbeschädigt

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