Coruum Vol. 1
nichts anhaben.«
Der Lichtstrahl wanderte zu den nächst größeren, roten Objekten. »Das hier dürften zwei Jagdkorvetten der Unsichtbaren Flotte sein. Sie bewegen sich mit Höchstgeschwindigkeit auf uns zu.«
Ein paar zusätzliche Informationen über die angesprochenen Schiffe erschienen auf einem weiteren Display.
»Aber selbst die kommen mit ihren Geschossen und Disruptoren nicht an den Hauptrumpf der Relion heran«, fuhr der Kapitän fort. »Sie können uns ein paar Extremitäten wegschießen, wahrscheinlich auch die Tor-Zylinder«, er sah kurz zu Hud Chitziin, der jedoch in ein leises Gespräch mit seinem Gehilfen Hudun Garoon vertieft war und diese Bemerkung nicht mitbekommen hatte.
»Sorgen macht mir das Mutterschiff dort hinten.« Der Lichtstrahl zuckte zu einer unheilvoll rotglühenden Silhouette, von der sich in diesem Moment ein Schwarm kleinerer roter Punkte löste und Kurs auf die Relion nahm.
»Sie verlieren keine Zeit, Keleeze. Das sind die Entertruppen von Z-Zemothy.« Raana wandte sich mir zu und senkte seine Stimme:
»Wir müssen das Schiff verlassen. Sie wissen wahrscheinlich nicht, dass du an Bord bist, sicher auch nichts von Hud Chitziin und den Toren. Das darf sich auch nicht ändern!«
Als Raana den Namen Seiner Weisheit erwähnte, horchte dieser trotz seiner Entfernung zu uns auf. Hud Chitziin sah mich an. Mit fester Stimme sagte er:
»Ich stimme zu, Merkanteer, ich muss die Tore und den Antrieb zerstören, bevor wir das Schiff verlassen.« Er kam auf uns zu, sein in der Luft schwebendes, persönliches Holodisplay folgte ihm.
»In fünfzehn Minuten sind diese Sturmboote mit den Entertruppen da, Höchster.« Annu Aroldi deutete auf die Wolke kleiner roter Punkte, die sich der Relion schnell näherte und sich bereits deutlich vom Mutterschiff abgesetzt hatte. »Auf uns allein gestellt, können wir uns nicht wehren. Der Schildverband kommt genau einen Tag zu spät – wenn er kommt. Bis dahin sind die längst mit uns fertig.« Die Resignation in seiner Stimme angesichts der Übermacht war nicht zu überhören.
»Dann evakuieren wir, Kapitän«, antwortete ich.
Mein Plan hatte in den letzten Minuten Gestalt angenommen. »Schickt die Besatzung der Relion auf diesen Mond.« Ich deutete mit dem Lichtstrahl meines Kommunikationsringes auf den planetennächsten Mond des Gasriesen in unserer Nähe.
Ich wandte mich an meinen Schatten-Offizier. »Raana, im wissenschaftlichen Dock steht die Gmersink. Mach sie startklar. Wir beide und Hud Chitziin fliegen damit zu Ruthpark. Wenn wir an dem Mutterschiff vorbeikommen, holen sie uns nicht mehr ein.
Hud Chitziin, Ihr kommt mit mir!« Ich schickte mich an, die Brücke der Relion zu verlassen. Raana war bereits verschwunden.
»Merkanteer!« Syncc Marwiin kam mit erhobener Hand auf mich und Seine Weisheit zu. »Nehmt mich bitte mit, Siir! Auf dem Planeten bin ich mehr von Nutzen als auf diesem Eiszapfen von Mond.«
Ich rang ein paar Sekunden mit mir. »Nun gut, aber sicherer ist das nicht!«
Die Brücke hatte sich bereits geleert. Leise Sirenen summten über das Schiff. Nur Annu Aroldi saß regungslos in seinem Sessel, vor sich die beiden beflissen arbeitenden Landsucher, die automatisch berechneten Kurse der Fallschiffe mit der fliehenden Besatzung hinab zum Mond überprüfend.
Ich sah Seiner Weisheit in die Augen. »Geht voraus, Hud Chitziin. Macht den Antrieb und die Tore unbrauchbar, aber zerstört sie nicht, vielleicht kommen wir zurück und benötigen sie noch! Ich folge Euch in wenigen Augenblicken, wir treffen uns am Wissenschaftsdock.« Er nickte und eilte los, Hudun Garoon und Syncc Marwiin im Schlepp.
Ich ging zu Annu Aroldi. »Informiert Z-Zemothy darüber, Kapitän, dass wir uns nicht wehren, aber das Schiff evakuieren und Ihnen dann übergeben!«
Er sah mich von unten an. Sein Blick war ausdruckslos. »Sie werden das Schiff zerstören, Merkanteer. Wir haben sie bei etwas ertappt, das sie um jeden Preis geheimhalten wollten. Sie können sich keine Zeugen leisten.«
Ich legte eine Hand auf die Monometallstruktur des Sessels. »Das glaube ich nicht, Kapitän. Sendet die Informationen über die Evakuierung auf dem offenen Kanal in die Richtung des Schildverbandes, ohne Anrede und ohne Absender.« Ich gestattete mir ein kleines Lächeln. »Wollen wir der Gilde doch ein wenig Kopfzerbrechen darüber bereiten, wen wir hiervon informieren.«
Er biss die Zähne zusammen, dass ich glaubte, es knirschen zu hören. »Wäre nur die K1 bei
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