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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Normalraumes und für die Rückkehr auf der anderen Seite.«
    Seine Weisheit lehnte sich zurück und nahm einen Schluck aus seinem Glas.
    »Und das ist genau der Punkt, wo meine Forschung angesetzt hat. Ich konnte sozusagen zwei Probleme finden, von der jeweils eines die Lösung des anderen beinhaltete.« Er strich über die Armlehne seiner Liege und sah uns zufrieden an.
    »Die beiden Probleme, von denen ich spreche, sind die Menge der benötigten Energie und das Vorhandensein eines Tores am Endpunkt der Reise zum Wiedereintritt in den Normalraum.« Ich sah ihn fragend an.
    »Das Halbdurchlässige Nullgravitationstor schafft eine direkte Verbindung zwischen dem Start- und dem Zielpunkt im Normalraum. Es handelt sich sozusagen nicht mehr um zwei, durch einen Tunnel verbundene Punkte, sondern nur noch um einen einzigen Punkt.«
    Er sprach die letzten drei Worte sehr deutlich und langsam aus, um uns darauf hinzuweisen, dass hierin der wesentliche Unterschied lag.
    »Natürlich sind es strenggenommen nach wie vor zwei Punkte, nur schrumpft die Länge des Tunnels zwischen Ihnen auf Null zusammen, wodurch der Abflugpunkt gleichzeitig zum Ankunftspunkt wird. Da eine solche Verbindung faktisch instabil ist, und keinesfalls lange genug existieren kann, um ein Schiff hindurchzuschicken, gibt es die Membranen, welche die Verbindung in beide Richtungen gegen Energieverluste abschließen und somit stabilisieren.
    Der Vorteil dieser Verbindungsart ist die uneingeschränkte Kommunikation vor, während und nach dem Sprung. Es gibt nach den ersten Versuchen keinerlei messbare Auswirkungen mehr auf den menschlichen Körper.«
    Ich seufzte leise vor mich hin. Syncc Marwiin sah mich ausdruckslos an.
    »Ihr habt Recht damit, mich darauf hinzuweisen, dass meine Schilderungen zu abstrakt sind und zu viel voraussetzen, Siir.« Seine Weisheit grinste mich an. Er setzte sich auf die Kante der Andruckliege.
    »Die Membranen bestehen aus reiner Energie. Sie verhindern einen direkten Kontakt der beiden Normalräume an den Enden der Punkt-zu-Punkt Verbindung.« Als er meinen Gesichtsausdruck sah, lächelte er kurz und wurde genauer.
    »Stellt Euch einen ruhigen See vor, Keleeze. Der Unterschied in der Wasserhöhe zweier benachbarter Wassermoleküle an der Wasseroberfläche ist fast Null. Stellt Euch jetzt eine sehr hohe Welle vor. Der Unterschied zwischen dem Wassermolekül auf dem Wellenberg im Vergleich zum Wassermolekül im Wellental dagegen ist enorm.« Ich sah einen Lichtblick.
    »Übertragt das auf die Energiewellen des Weltalls und die Energiepotentiale zwischen über Lichtjahre voneinander getrennten Punkten. Es bestünde bei einer Verbindung zwischen einem sehr hohen und einem sehr niedrigen Energiepotential die Gefahr einer schlagartigen Angleichung beider Potentiale in Form einer schweren Gravitationsschockwelle, die alles in der Umgebung des Absprung- und des Ankunftspunktes vernichtet.«
    Mir drehte sich der Kopf, doch das hatte ich verstanden. Vergleichbar mit den Luftdruckverhältnissen in einer Planetenatmosphäre. Wenn hier ein Tiefdruck- mit einen ausgeprägten Hochdrucksystem kollidiert, entstehen schwerste Stürme mit den bekannten Folgen.
    »Und die Energiefrage habt Ihr somit gleich mitgelöst.«
    Das war keine Frage. Hud Chitziin sah Syncc Marwiin mit erstauntem Gesicht an, aus dem deutlich gewachsener Respekt sprach.
    »Es war so trivial, dass ich zwei Jahre gebraucht habe, um die Lösung zu entdecken. Das Vorhandensein unterschiedlicher Potentiale beinhaltet natürlich bereits die Energie. Sie ist in dem höheren Potential gespeichert. So wie Wasser aus einem hochgelegenen See über einen Wasserfall hinabstürzt und dabei seine Energie abgibt, nutzt das Halbdurchlässige Nullgravitationstor die gespeicherte Energie des höheren Potentials, um die Verbindung zu stabilisieren und den Transfer des Schiffes zu gewährleisten, während die Potentiale beginnen, sich langsam anzugleichen.«
    Bezogen auf die Luftdruckverhältnisse in einer Planetenatmosphäre, funktionierten die Tore wie ein großes Windrad, das aus den vorbeiströmenden Luftmassen Energie gewinnt.
    »Das Tor ist nichts weiter als ein primitiver Dynamo, Keleeze. Ich nutze die Gesetze der gleichmäßig abnehmenden Energieverteilung im Universum. Wir wissen, dass das Energiepotential aus der Mitte des Universums zu seinem Rändern hin abnimmt. Wo immer wir hinwollen, benötigen wir nur einen ausreichend großen Potentialunterschied, um die für die

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