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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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groß.«
    Ich blickte mich in der Runde um. »Was soll ich also entscheiden?«
    Annu Aroldi sprach schließlich als erster. »Die K3 kann voraussichtlich nicht zurückspringen. Das Risiko wäre zu groß. Unsere Empfehlung ist, sie durch den Normalraum zurückzubeordern.«
    Seine Weisheit lief unruhig hin und her.
    Ich fragte ihn: »Hud Chitziin, warum kann die K3 nicht ohne MSD durch das Tor? Wenn es stabil ist, kann sie doch ihre Systemtriebwerke benutzen.« Er blieb stehen.
    »Das geht leider nicht, Merkanteer. Beim Durchfliegen der ersten Membran setzt sich das Schiff dem vollen Potentialunterschied zwischen beiden Verbindungspunkten aus. Der Shunt Drive überzieht die Oberfläche des Schiffes mit einem sehr starken konduktiven Schutzfeld, welches die Energie der Potentialentladungen normalisiert und sie in einem gerichteten Energiespeicherfeld außerhalb des Schiffes ablegt. Das ist die Lebensversicherung des Schiffes und seiner Besatzung.«
    Er gestikulierte eindrucksvoll in der Luft herum, um zu verdeutlichen, wie sich das Energiespeicherfeld aufbauen würde.
    »Jedes Schiff ohne den Shunt Drive kann zwar durch das Tor fliegen, würde jedoch sofort durch diese Energien zerstört werden, was auch der Fall wäre, sollte der MSD während des Sprunges ausfallen.«
    »Wir haben bereits alle Optionen durchgespielt Keleeze. Die Relion kann nicht springen und das Flagschiff auch nicht, da wir in jedem der beiden Fälle voneinander getrennt würden, ginge mit dem Tor oder einem weiteren Antrieb etwas schief.« Raana hakte die Optionen eine nach der anderen ab. »K3 kann möglicherweise den Antrieb mit den Hilfsmitteln reparieren, die wir per Sonde geschickt haben. Der Neustart des MSD nach der Reparatur dauert wenigstens drei Wochen – sofern es funktioniert. Solange müssten wir hier warten.«
    »Wie viel Spiel haben wir in den Testplänen, Hud Chitziin?«
    Er sah nachdenklich zu Boden und blickte dann in Richtung seines Assistenten. Hudun Garoon kramte eilig in einer Tasche herum und zog sein persönliches Display heraus.
    »Äh, drei bis vier Tage, Siir. Wenn wir den eigentlichen Sprung von K3 als Erfolg werten, sparen wir einen Teil der Wiederholung, dann sind es sechs Tage, Siir.« Er sah seinen Lehrmeister zufrieden an.
    Hud Chitziin blickte düster vor sich hin. »K3 ist gesprungen, oder?« Der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören. »Wo immer das Problem liegt, das Tor arbeitete korrekt.«
    Ich nickte ihm zu. »Dann geben wir ihnen sechs Tage. Informiert K3 entsprechend, Kapitän.«
    Seine Weisheit atmete auf. »Das ist sehr großzügig, Merkanteer. Ich werde die Fehlersuche persönlich überwachen, vielen Dank.«
    »Raana, wir sehen uns jetzt das Signal von gestern an, in meinen Räumen.« Die Gruppe begann sich aufzulösen, als wir die Brücke verließen.
    »Merkanteer!« Kapitän Aroldi winkte mir von seinem Kommandosessel nach. »Die Relion empfängt gerade eine Thieraportsendung von Restront. Ist für Euch bestimmt, Siir.«
    Annu Aroldi wartete auf eine Anweisung. »Ich nehme sie in meinen Räumen entgegen. Danke, Kapitän.«

 
6 Donavon
Guatemala, Ausgrabungsgebiet Coruum
18. September 2014
30.396/8/36 SGC
     
     
    Es war kurz nach Mitternacht, als wir uns am Metallzaun, der die Ausgrabungsstelle umgab, wiedertrafen. Miguel hatte mich ins Hotel gefahren, wo ich mich umgezogen und den Schlüssel abgeholt hatte. Ich wollte ihn lieber in meiner Nähe haben, wenn wir auf Entdeckungstour nahe der Stele gingen. Per Telefon informierte ich Fergus über den Fund und unser Vorhaben. Er war natürlich dagegen, aber eher aus dem Grund, weil er nicht selbst dabei sein konnte. Er bat mich, ihn das nächste Mal nach einer solchen Aktion anzurufen, da er jetzt sicherlich nicht mehr einschlafen würde, und wünschte uns Glück.
    Als wir vom Maya International wieder zur Ausgrabungsstelle hinauskamen, lag alles im Dunkeln. Die letzten Arbeiter waren wie jeden Abend gegen sechs Uhr verschwunden, und nur ein Notdienst für den Betrieb der Pumpen, die weiter das Restwasser aus dem Schlamm sogen, blieb zusammen mit dem Wachpersonal über Nacht.
    Wir fuhren ein gutes Stück auf der Hauptstraße an der Einfahrt vorbei in Richtung Tikal und parkten einen halben Kilometer hinter der Ausgrabungsstelle leicht versteckt zwischen ein paar Hügeln. Wir nahmen unsere Ausrüstung, gingen neben der Straße, verborgen im Unterholz, einige Minuten zurück zum Zaun, wo wir es uns bequem machten, und warteten.
    Sinistra und

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