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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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verabredet, um weitere Fragen zu besprechen.
    Seit dem Eintreffen der K2 und des Zerstörers K3 hatte ich nebenbei die Aufräumarbeiten im Ruthpark System veranlasst. Die Antriebseinheit der Gmersink war aus der Mondumlaufbahn geborgen und die Reste der Landeeinheit von der Planetenoberfläche entfernt worden. Die K3 war ergebnislos von Ruthpark V/a zurückgekommen. Die von Raana markierte Position war nur noch ein einziges Lavafeld ohne jede Besonderheit gewesen. Die seismischen Bomben der Z-Zemothy-Truppen schienen alle noch beim Eintritt in das Ruthpark System vorhandenen Spuren endgültig beseitigt zu haben.
    Ich ging in den Gemächern von Karen Whitewood an den Arbeitstisch, den sie tagsüber nutzte, um sich ein wenig Ablenkung zu verschaffen. Er war über und über mit Dokumenten und zweidimensionalen Bildern unterschiedlicher Größe bedeckt. Ein Bild lehnte an der Projektionseinheit eines stationären Holodisplays. Es zeigte das Extraktionsdepot nach dem Einschlag des Rumblers. Fünf unförmige Fluggeräte und eine Vielzahl von Soldaten waren darauf zu erkennen. Ein Kreis markierte eine Trage mit einem Mann, dem die Hände verbunden waren. Das Bild war von einer Aufklärungsdrohne der Boe aufgenommen worden, bevor das Landekommando mich, Syncc Marwiin und die beiden Frauen befreit hatte.
    Die zweite Frau, Sinistra, schwebte im Makrobot-Gel innerhalb des kugelförmigen Regenerationstanks. Vor drei Tagen hatte Hud Pasuun mit Karen Whitewoods Zustimmung die Makrobot-Fabriken implantiert, um der jungen Frau das Leben zu retten. Ihr Immunsystem hatte begonnen, die eigenen Körperzellen anzugreifen – laut Aussage von Hud Pasuun eine seltene genetisch veranlagte Krankheit, die in den 7K seit Jahrtausenden eliminiert war. Die Makrobot-Fabriken befanden sich jetzt im Brustbein und den Hüftknochen der jungen Frau, wo sie die körpereigenen neutralen Blutkörperchen modifizierten. Zusätzlich hatte das Blut von Sinistra einen Reinigungsprozess durchlaufen, um die eigenen aggressiven Blutkörperchen zu entfernen. Zusätzlich waren spezialisierte Makrobots injiziert worden, die auch jenseits des Blutstroms im Körpergewebe der jungen Frau radikale Zellen aufgespürt und neutralisiert hatten. Die neuen eigenen Blutkörperchen würden nach dem Prägeprozess mit optimierter DNA innerhalb der Makrobot-Fabriken alle verbliebenen alten Blutkörperchen in ihrem Körper zerstören und sie vollkommen genesen lassen.
    Der Umwandlungsprozess war riskant. Obwohl die Makrobots hoch anpassungsfähig waren und sensibel die Körperfunktionen überwachten, war ihre Programmierung aufgrund der fehlenden Grundinformationen der Menschen von Ruthpark nur schwach ausgeprägt. Die Analysen von Karen Whitewoods Blut waren die einzigen Referenzwerte gewesen. Der Lernprozess würde langwierig sein. Die gegenwärtigen Anzeigen des Regenerators belegten den aussichtslosen Abwehrkampf der verbleibenden Immunabwehr gegen die neuen Makrobots im Körper von Sinistra. Ihr Blut war sehr warm – sie befand sich bereits ein gutes Stück auf dem Weg in ihr zweites Leben.
    »Wird sie es schaffen, Keleeze?«
    Karen Whitewood stand neben mir, barfuß, mit verschlafenen Augen und vollkommen erschöpft.
    »Es sieht gut aus, Karen«, antwortete ich. »Sie braucht noch ein paar Tage, bis sie auf der sicheren Seite ist – aber die größte Gefahr hat sie überstanden.«
    »Das ist gut«, sagte sie mit matter und traurig klingender Stimme. »Ich weiß nämlich nicht, wie lange ich das hier noch allein aushalte.« Ihr Proc hatte sich sehr verbessert. Der Übersetzer griff nur noch sporadisch ein. Sie ging zu ihrem Arbeitstisch und lies sich müde in den Sessel fallen, der sich unter ihr in eine aufrechte Position begab. Ich folgte ihr langsam.
    »Das Bild habe ich heute entdeckt. Das hier auf der Trage ist Donavon. Du hast ihn in der Höhle getroffen.«
    »Ich weiß«, sagte ich mitfühlend. »Er ist in Sicherheit.«
    »Ist er das?«, entgegnete sie hart. »Kann er nicht an Bord von einem von den Hubschraubern hier gewesen sein, die dann von dieser irren Soldatin abgeschossen worden sind?«
    Darauf hatte ich keine Antwort. Ich legte ihr vorsichtig meine Hand auf die Schulter. »Unsere Drohnen haben die Wracks untersucht. Sie haben nichts entdeckt, was ihm zuzuordnen wäre.«
    Sie zog schaudernd die Schulter unter meiner Hand weg. Lange sah sie schweigend auf das Bild in ihrer Hand.
    »Wir werden zurückgehen, um das Depot zu öffnen. Möchtest du mitkommen?«,

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