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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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fragte ich sie.
    Ihr Kopf fuhr herum. »Da drin können noch immer Leute von uns sein – Wissenschaftler!«
    »Gut« antwortete ich. »Sie werden froh sein, da raus zu kommen.«
    »Wann gehen wir runter?«
    »Morgen.«
    Sie nickte matt. »Ich komme mit.«
    Ich ließ sie allein und ging zurück auf die Brücke. Es war mitten in der Nacht. Nur zwei Offiziere waren anwesend, leise in ein Gespräch vertieft. Das zentrale Navigationsholodisplay war leer. Die K2 befand sich in unserer Nähe, die K3 neben dem Sprungpunkt. Das System war gesichert.
    Ich suchte mir einen Sessel, setzte mich hinein und legte die Beine hoch. Nach wenigen Minuten fielen mir die Augen zu.

 
Roter Nebel Sieben Königreiche, Rosenteich
30397/1/20 SGC
22. Oktober 2013
     
     
Tuscoon
     
    Certeer Tuscoon öffnete die geröteten und übermüdeten Augen. Auf der Tiefraumansicht seines Visiers schwebte das Erkennungszeichen der Fähre, inmitten eines leeren Raumsektors, der lediglich durch die relative Nähe von fünf Potentialenden definiert wurde.
    »Sende unsere Position zusammen mit dem Bild der Fähre«, befahl er der Schiffs-KI, während er die Schiffssensoren erneut den Sektor nach Triebwerks- oder Sprungsignaturen absuchen ließ.
    Ein Sensorecho kam aus der Richtung des am weitesten entfernten Potentialendes zurück. Die Schiffs-KI startete eine sprungtaugliche Kommunikationsdrohne in Richtung des Potentialendes, über das sie vor wenigen Minuten diesen Sektor erreicht hatten, und beschleunigte den Aufklärer automatisch in die entgegengesetzte Richtung.
    »Sieht aus wie die abgetrennte Triebwerkseinheit des Zentrums-Flagschiffes«, raunte Hightenent Meeron, der Pilot des zweiten Aufklärers. »Wahrscheinlich haben sie sich hier mit einem Schlepper getroffen, der mehr Kraft hatte.«
    Tuscoon nickte zustimmend vor sich hin. Sein Aufklärer bremste sich auf das Wrackteil ein. Seit ihrem Start im Ruthpark System hatten sie bereits vier Sektoren abgesucht, bevor sie hierher gekommen waren und mit den Funden der Triebwerkseinheit und der Fähre die ersten Belege dafür gefunden hatten, dass sie sich auf der richtigen Spur befanden.
    »Ich sehe sonst kein Material, Tusco. Die Signaturreste des Sprunges sind sehr schwach auf den Anzeigen. Es bleiben uns vier Möglichkeiten, wohin sie von hier aus gesprungen sein könnten.«
    Der Anführer des aus den beiden Schiffen bestehenden Aufklärerverbandes sah sich die übel zugerichtete Triebwerkseinheit an. Ein Wunder, dass sie damit überhaupt noch zwei Sprünge ausführen konnten, dachte er, die breiten Schmelzspuren betrachtend, die der Einschlag des Plasmablitzes der Linseneinheit hinterlassen hatte.
    »Drei«, korrigierte er den jüngeren Offizier. »Die Positionierung dieses Wracks direkt vor einem Sprungpunkt werte ich als Finte.« Seine Hand schwebte unentschlossen über den Symbolen der Sprungpunkte des Sektors. Sein Visier erzeugte eine vollkommen virtuelle Ansicht. Wenn er den Kopf drehte, kamen neue Anzeigen ins Gesichtsfeld, andere verschwanden. Auf seiner rechten Seite schwebte ein komplexes Gebilde aus gekrümmten, teilweise verschwommenen Linien – der Katalog der bekannten Potentialverbindungen. Zwei Enden blinkten und waren grafisch vergrößert. Ruthpark und Ul’Charque, Start und wahrscheinlichster Endpunkt der Fluchtroute der von Z-Zemothy entführten Relion.
    »Wir teilen uns, Meer. Du fliegst nach Rendendon, ich nehme den Punkt in die Nebelwelten. Wenn du Signaturreste findest, benutze da die Drohnen, um die nächsten Sektoren zu erkunden. Du lädst in der Zwischenzeit an der Sonne von Rendendon auf. Hast du dort kein Glück, kommst du zurück und probierst den Ad’Forga-Sektor ins Zentrum. Wenn du da auch nichts findest, kommst du hinter mir her. Ich baue eine Torverbindung auf.«
    Die Schiffs-KI setzte Certeer Tuscoons Aufklärer in Richtung des ausgewählten Sprungpunktes in Bewegung, während das Schiff von Hightenent Meeron bereits mit der Initiierung des Sprunges begann und der Modulator einen ultravioletten Energiestrahl in das Potentialende schoss. Tuscoon startete die Hälfte eines Torsatzes. Jeder der beiden knapp einhundert Meter langen Aufklärer hatte zu Beginn ihrer Mission über drei Doppelsätze davon verfügt, die aus dem lang gestreckten Rücken der Schiffe wie Stacheln auf der Rückenflosse eines Kaivars hervorragten.
    Die Aufklärer mussten zur Durchführung ihrer Mission über beide Arten der Sprungtechnologien des Roten Nebels verfügen. So hatten sie neben

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