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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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den Toren, die eine Verbindung für Schiffe von bis zu dreißigtausend Tonnen aufbauen konnten und Ladung für jeweils vier Sprünge besaßen, auch das Energie fressende Prinzip des Zentrums an Bord, welches die Potentialenden mittels einer Überladung, bildlich gesehen, förmlich aufriss.
    Die Sprungtore der Aufklärer waren speziell für riskante Erkundungsmissionen entwickelt worden und ermöglichten den Schiffen eine schnelle Rückkehr in das Ausgangssystem, sollten sie sich einmal schnell absetzen müssen. Die Größenbegrenzung verhinderte im Ernstfall, dass überlegene Schiffe ihnen folgen konnten, die Begrenzung der Energieladung diente dem Zweck, auch die Anzahl der potentiellen kleineren Verfolger niedrig zu halten. Da es nicht möglich war, lediglich einen Satz Tore durch eine Potentialverbindung zu schicken, musste der Aufklärer mittels Zentrumsprinzip zuerst selbst den Sprung ausführen, vorher den halben Torsatz im Startsystem und die zweite Hälfte im Zielsystem positionieren. Neben den Antrieben verfügten die Schiffe über eine Vielzahl intelligenter Helfer in Form von Drohnen und redundanten Sensoren-Phalangen. Für diese Mission hatte Merkanteer Keleeze ihnen außerdem den gesamten Vorrat an sprungtauglichen Kommunikationsdrohnen der Boe sowie der K2 zur Verfügung gestellt.
    Für ihren ersten Sprung aus dem Ruthpark System heraus hatten sie das von der Boe errichtete Tor in das Transfersystem der 7K nutzen können, auch wenn sie dadurch von der direkten Verfolgung der Relion abweichen mussten. Erst der nächste Sprung mit Hilfe des Zentrumsprinzips hatte sie wieder auf die Spur der Fliehenden zurückgebracht.
    Certeer Tuscoon hatte vor Beginn ihrer Mission mit Merkanteer Keleeze darüber gesprochen, den direkten Weg in den Ul’Charque-Sektor, dem wahrscheinlichsten Ziel der Relion, einzuschlagen, um Zeit zu sparen. Sie hatten diesen Ansatz jedoch nach kurzer Diskussion verworfen: Z-Zemothy wäre im Moment sehr wachsam. Niemand hatte Interesse an einem Himmelfahrtskommando. Sie hatten sich stattdessen entschieden, nach Möglichkeit nur zu überprüfen, dass die Relion sich im Ul’Charque-Sektor befand. Zu gegebener Zeit würde man über die Entsendung eines massiveren Verbandes entscheiden. Auf ihrer Verfolgung sollten sie zudem Zentrumssektoren meiden.
    Die bisherige Erkundung war energieaufwendig gewesen. Jetzt verfügten beide Schiffe noch über Energie für einen Sprung sowie über die Tore und einige der sprungtauglichen Kommunikationsdrohnen. Vor dem Aufklärer von Hightenent Meeron zündete ein weißer Blitz.
    »Bewahre deine Wärme, Tusco!«, sagte er. Die Schiffs-KI beschleunigte das schlanke Schiff und steuerte es auf die flirrende Schwerkraftlinse der Potentialverbindung zu. Tuscoon bemerkte nur beiläufig das zweimalige Zucken der gleißenden Scheibe, bevor sie in sich zusammenfiel. Der Aufklärer seines Freundes war verschwunden.
    Bewahre auch du deine Wärme , Meer, dachte er abwesend.
    Sein Visier zeigte ihm den Schiffsstatus der Fähre, mit der die Z-Zemothy-Truppen den Wissenschaftler aus dem Ruthpark System entführt hatten. Sie war intakt, ohne nennenswerte Energie. Die Ladung für die gespeicherten zwei Sprünge war auf dem Weg von Ruthpark hierher abgerufen worden. Er konnte sie nicht zur Boe zurückschicken, aber wenigstens für eine spätere Bergung vorbereiten. Er programmierte die KI der Fähre auf Erhaltung und initialisierte seinen eigenen Sprung. Der Modulator oberhalb des Cockpits begann mit dein Aufbau des Öffnungspotentials. Wenige Minuten später signalisierte der aus dem Potentialende aufsteigende Flächenblitz die Öffnung der Verbindung und das Erscheinen der Schwerkraftlinse. Die Verteilerstationen der ersten Hälfte des Torsatzes initialisierten sich für einen späteren Aufbau einer stabilen Sprungtorverbindung. Gleichzeitig begann im Visier Tuscoons ein Countdown zu laufen, der die verbleibenden Sekunden bis zum Kollaps der Potentialverbindung anzeigte. Die Schiffs-KI des Aufklärers steuerte auf die Öffnung zu und beschleunigte dabei kontinuierlich mit den Systemtriebwerken, bis die schlanke Silhouette bei der Annäherung an die Schwerkraftlinse zusammenzuschrumpfen schien.
    Der Übergang selbst war für Certeer Tuscoon nicht bemerkbar. Erst der kurze Anfall von Übelkeit signalisierte ihm seine Ankunft im Zielsystem. Verwirrt sah er auf den Katalog der Potentialverbindungen. Die Signatur eines Organisationsschiffes blinkte groß inmitten seines

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