Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
Vom Netzwerk:
einzigen Synapse, mehrere Milliarden anderer lokal hinzuzuschalten oder wieder stillzulegen – unglaublich!«
    »Die Annäherung eines Quantencomputers?«, fragte Fergus unsicher.
    Warren zuckte die Achseln und sah ratlos aus.
    »Es ist das Schema einer Standard-KI«, sagte Keleeze hinter uns. »Eine recht leistungsfähige, aber nicht weiter außergewöhnlich. Das sind eher die Informationen, die sie gespeichert hat.«
    Wir drehten uns zu ihm um. Karen kam von der anderen Seite der Maschine und lächelte mir zu.
    »Wie alt sind die Menschen hier auf Ruthpark?«, überrumpelte er mich mit einem neuen Themengebiet.
    Noch während ich mich langsam rückwärts in den Erinnerungsfragmenten des Vortrags von Fergus’ Freundin vor ein paar Tagen in London über Hominisation hangelte, sagte Fergus:
    »Mehrere Millionen Jahre, Sir«, er tat einen Schritt auf Keleeze zu, »wenigstens fünf, wahrscheinlich älter. Aber Sie und ich, Sir – wir sind verwandt.«
    Ruhe herrschte im Raum, Keleeze verzog leicht das Gesicht hinter dem Bügel – ich konnte nicht erkennen, ob er lächelte oder nicht.
    »Nein, das sind wir nicht, Freund«, ließ sich Pasuun von hinten vernehmen. »Wir haben einen gemeinsamen Vorfahren – aber wir sind nicht verwandt. Euer Genom ist unterschiedlich – ich hatte ausreichend Zeit, es zu analysieren.«
    »Fünf Millionen Jahre?«, wiederholte Marwiin den Zeitraum, den Fergus genannt hatte.
    »Wenigstens«, antwortete er.
    Keleeze stellte Marwiin eine Frage, die nicht übersetzt wurde und auf die der alte Mann nicht antwortete – jedenfalls nicht verbal, sondern in Form erneuter Eingaben in seinen vor ihm schwebenden holografischen Schirm.
    »Ihr wisst, was das bedeutet, Syncc, wie auch Hud Pasuun und ich es wissen«, sagte Keleezes Übersetzer. »Ruthpark muss die Wurzel sein.«
    Der alte Mann nickte verstört.
    »Die Menschheit hat hier ihren Ursprung, Syncc. Die Sole-Sourcer haben sich auf diesem Planeten entwickelt und von hier aus den Roten Nebel bevölkert«, sprach Keleeze langsam und ohne jedes Zögern. »Das Eintreten der ersten Potentialkatastrophe hat die Sole-Sourcer hier wieder ausgelöscht oder soweit degeneriert, dass sie wieder von vorn anfangen konnten. Aus ihren Nachfahren oder einem parallelen Zweig ihres Stammbaumes haben sich diese Menschen hier entwickelt.«
    Uns war war klar, wen er mit diesen Menschen hier meinte. »Hud Pasuuns Untersuchungen an Bord der Boe haben deutlich gemacht, dass die Unterschiede im Genom zu groß sind, als dass es sich um direkte Nachfahren der Sole-Sourcer handeln könnte wie bei uns und allen anderen Kulturen des Roten Nebels. Es bleibt also nur die Möglichkeit, dass es sich um eine zu Lebenszeiten der Sole-Sourcer auf diesem Planeten unterdrückte Nebenlinie handelt, die erst nach dem Genozid der Sole-Sourcer auf Ruthpark ihren Aufstieg zur führenden Spezies begann – beginnen konnte.«
    Warren, Fergus und ich sahen uns betroffen an.
    »Es kann sich noch immer um eine parallele Evolution handeln, Merkanteer«, wandte Marwiin mit ernstem Blick ein.
    Keleeze sah ihn an. »Ihr überrascht mich, Syncc. Gerade die Kulturschützer werden doch nicht müde zu betonen, wie unwahrscheinlich die Theorie von der parallelen Evolution im Roten Nebel ist, braucht Ihr noch einen Beweis?«
    Der blond gelockte Kopf des alten Mannes fuhr nach oben.
    »Seht!«
    Keleeze tippte mit einem Finger an die Seite des Bügels vor seinen Augen und ein gefächerter Lichtstrahl erzeugte eine Projektion vor uns im Raum. Obwohl wir hinter der Projektion standen und somit alles spiegelverkehrt zu sehen bekamen, war mir klar, was dort gezeigt wurde.
    Marwiin stand mit leicht geöffnetem Mund an seinem Platz und schien alle Lebensfunktionen eingestellt zu haben.
    »Das ist ein Teil der Informationen, die ich mithilfe der Codes meines Adjutanten entschlüsseln konnte, Syncc. Dort sehen wir nur die codierten Rohinformationen.« Er wies auf die Lichtkugel mit den unzähligen Vielecken.
    Mein Blick hing an der Projektion.
    Es war unzweifelhaft die Erde. Die Kontinente waren klar zu erkennen das Mittelmeer vielleicht etwas kleiner als heute, Irland, England dichter zusammen und näher an Dänemark und Deutschland. Kleine Abweichungen alles – aber es war die Erde – wären da nicht die falschen Farben gewesen. Die Polkappen waren kleiner – viel kleiner. Grönland und Island waren grün, Afrika war grün bis dunkelgrün, mit einem kleinen braunen Fleck in der Mitte. Australien rotierte

Weitere Kostenlose Bücher