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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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wiederholen – ich meine die Kälte, das Vakuum und das alles?«
    Ich blickte zu Hud Pasuun, die meinen Blick ausdruckslos erwiderte.
    »Ja«, sagte sie zu Sturgis gewandt, »leider ja. Ich weiß, Ihr habt ein schwaches Herz – aber es muss sein. Es tut mir leid, dass wir das vorher nicht ankündigen konnten – es hat uns alle überrascht.«
    Sturgis blickte verdrießlich drein. »Ich kann mich wohl nicht entscheiden, hier zu bleiben«, sagte er, »oder?«
    Pasuun ging zu ihm und legte ihm ihre linke Hand seitlich auf den Oberkörper über sein Herz.
    »Euer linker Herzmuskel ist vergrößert und Ihr leidet unter Herzflimmern, Siir, stimmt das?« Sie sah ihn ernst an.
    Sturgis wurde rot und antwortete nicht. Die Ärztin drehte sich zu Keleeze.
    »Es kann Probleme geben, Merkanteer, ich habe nichts dabei, um ihm helfen.«
    »Wir haben keine Wahl.« Seine Hand bewegte sich in das blaue Feld.
    Ich sackte auf die Knie. Neben mir schlug Sturgis fast auf den Boden auf, Pasuun konnte ihn nur mit Mühe halten.
    » Siir! «, rief sie eindringlich.
    Keleeze war bereits bei ihr und richtete Sturgis wieder auf, während sich bei mir erst nach und nach das Gesichtsfeld erweiterte und ich langsam aber tief Luft holte.
    »Er kollabiert, haltet ihn!«, wies Pasuun den großen Mann bestimmt an.
    Keleeze ergriff den bewusstlosen Sturgis von hinten und zog ihn auf die Füße, als handele es sich um eine Strohpuppe und nicht um einen ausgewachsenen Mann von gut einhundertzehn Kilogramm Körpergewicht. Pasuun stellte sich mit dem Rücken vor Sturgis, hob ihren rechten Ellenbogen auf dessen Brusthöhe und gab Keleeze mit der linken Hand ein Zeichen. Dann trat sie einen Schritt vor, holte mit dem Ellenbogen aus und ließ sich in der Bewegung zurück gegen Sturgis fallen, wobei sie ihn mit dem Ellenbogen kraftvoll seitlich am Brustkorb traf.
    Ich glaubte, das Geräusch von berstenden Rippen zu hören. Sturgis’ Augen öffneten sich blitzartig und er holte keuchend Luft. Keleeze hielt ihn solange in seinem Schraubstockartigen Griff, bis Pasuun ihm das Zeichen gab, den Hünen loszulassen. Der Amerikaner taumelte nach vorn, dicke Schweißtropfen auf der Stirn.
    »Mann, was ist das für ein Höllentag!«, sagte er, sich die schmerzende Stelle am Brustkorb reibend. »Vielen Dank Mylady, ihr habt was gut!« Schwer stützte er sich an der Wand ab.
    Pasuun lächelte ihn an.
    »Wir sind zurück, Don!« Karen deutete auf die Hieroglyphen an den indirekt beleuchteten, bronzefarbenen Wänden. Ich atmete erleichtert auf.
    »Der Boden ist eben«, meinte ein bleicher Warren, besorgt auf den Kalkfußboden blickend. »Bin gespannt, wie es draußen aussieht.«
    Ich ging zu Sturgis und stützte ihn, während Fergus und Warren unseren drei Besuchern nach draußen folgten.
    »Heißt das, dass wir jetzt nach Afrika gehen und die Ruinen von dieser Stadt suchen, Don?«, fragte Karen unsicher.
    Ich sah sie an und konnte ein Grinsen nicht vermeiden. »Wenn dieser Keleeze wirklich so ein netter Kerl ist wie er sich hier gegeben hat, werde ich ihn erst einmal fragen, ob er mit mir nicht mal um die Sonne fliegen will. Vielleicht lade ich ihn danach auf Apholl Castle ein und schenke ihm gehörig ein. Wenn er mir dann verrät, was er noch alles auf seiner modischen Brille gesehen hat, während wir vor dieser Lichtdarstellung gestanden haben und diese geometrischen Körper angestarrt haben, helfe ich ihm vielleicht, irgendetwas in Afrika zu finden.«
    »Du kannst fest auf mich zählen, Scotsman«, grunzte Sturgis und schwang sich wackelig durch das Schutzfeld der Tür.
    Karen hielt mich fest. Ich drehte mich zu ihr – die letzten Tage holten mich schlagartig ein. »Ich habe gedacht – du und Sinistra – ihr wärt -.«
    Karen legte mir einen Finger auf den Mund. »Sind wir nicht, Don. Zum Glück.«
    Der Blick ihrer grünen Augen bohrte sich in meinen.

 
12 Nebelwelten
Roter Nebel, Nebelwelten, Triumphane, Sitz der Benedictine 30397/1/19 SGC
21. Oktober 2014
     
     
Vater Rastolon
     
    Die Benedictine hatte den Richtsaal mit Bedacht gewählt. Du willst mich demütigen, Mutter – habe ich es nach so langer Zeit immer noch verdient? , dachte Vater Rastolon beim Hereinkommen bitter, eskortiert von zwei Kirchenrittern. Einer der Ritter gebot dem Abt mit einer unmerklichen Handbewegung, stehen zu bleiben.
    Er schlug die Kapuze seines dunkelroten Gewands herunter, hob den Kopf und ließ seinen Blick durch den großen Saal wandern. Oh ja, Mutter! An diesem Ort hast du

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