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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Materiewolken, änderten aber nicht ihre Flugbahnen. Sie waren dafür konstruiert, diese Standardgegenmaßnahmen zu überstehen.
    Der Bootsmann auf der Brücke des Nova-Zerstörers verfolgte die Manöver der Schiffs-KI und Gegenmaßnahmen der Feuerleit-KI emotionslos. Er dachte nichts, beobachtete im Navigationsholodisplay nur die rasend schneller kommenden – in die Materiewolken eindringenden – Icons, wusste, dass er im Moment nur Passagier des um sein Überleben kämpfenden Schiffes war.
    Die winzigen Partikel zerrieben die Antriebs- und Manövriereinheiten der Killer-Drohnen und schälten die verbleibende Hüllstruktur der Rumbler bis auf das diffuse, schemenhafte Glühen der durch leistungsstarke Magnetfelder geschützten Antimaterie-Kerne herunter.
    Doch die Rumbler benötigten keinen Antrieb mehr, sie waren dicht genug an ihrem Opfer. Die Schutzschilde des Zerstörers wirkten bereits in ausreichender Stärke und zogen die tödlichen Antimaterie-Kerne an.
    Ein paar tausend Kilometer, bevor der erste Rumbler auf die Schilde treffen würde, aktivierte die Feuerleit-KI die mächtigen Disruptor-Kanonen des Zerstörers, die ober- und unterhalb des flachen Rumpfes in großen Ausbuchtungen verborgen waren, zu einem gemeinsamen Burst, mit maximaler Leistung, der augenblicklich ihre Kondensatoren verdampfte, gefolgt von einer abrupten Kursänderung des Zerstörers im rechten Winkel zur bisherigen Flugbahn, die das Trägheitsfeld des Schiffes überlastete und die unvorbereitete Besatzung hart traf. Aus Sicht der Feuerleit-KI ein akzeptabler Schaden, Zeit für einen zweiten Schuss würde es nicht geben.
    Die jetzt antriebs- und steuerlosen Killer-Drohnen konnten dem konzentrierten Strahl einseitig geladener Partikel nicht ausweichen. Durch die hohe Begegnungsgeschwindigkeit der Magnetfelder des vordersten Rumblers mit dem Disruptorstrahl wurde das Magnetfeld der Drohne gegen die Oberfläche des Antimaterie-Kerns gestaucht. Bei der Berührung des Feldes mit dem Antimaterie-Kern implodierte die Killer-Drohne in einem nach vorn gerichteten Kegel aus harten Gammastrahlen, welcher das Organisationsschiff nur knapp verfehlte.
    Die beiden verbleibenden Rumbler folgten der Bahnänderung in leichten Bögen, wurden weiter beschleunigt, bis sie wenige Meter vor Erreichen des Schutzfeldes sich selbst zündeten.
    Die Spiegelung der sich schnell abkühlenden Plasmawolke im geöffneten Visier des Panzeranzugs von Ten O’Shadiif erlosch nach wenigen Sekunden. Gefühllos betrachtete der Cektronn von Z-Zemothy im zentralen Navigationsholodisplay auf der Brücke der Riddec die Stelle, an der sich eben noch der Nova-Zerstörer der Organisation befunden hatte.
    Drei Drohnen waren ausreichend gewesen, um seiner Flotte den sicheren Eintritt in das Ruthpark System zu gewährleisten. Er hatte die Organisation einmal mehr überrascht. Die Anzahl der aus dem Sprungpunkt austretenden Schiffe wuchs kontinuierlich. Die Übertragung der Aufklärungsdrohne, welche den Rumblern gefolgt war, hatte den Ausschlag für das Kommando zum Eindringen gegeben.
    Auf ein minimales Handzeichen von Shadiif veränderte das Navigationsholodisplay den Fokus und zeigte den Eintritt der vier Lancer-Plattformen in das Ruthpark System, eskortiert von jeweils einem Reserve-Schlepper, einer schweren Fregatte und mehreren Kampfdrohnen. Der Cektronn entspannte sich ein wenig. Seine Truppen waren zurück. Diesmal würde ihn niemand bei der Spurenbeseitigung stören. Befriedigt registrierte er die Plasmawolken an den Stellen, an denen sich zuvor die Torstationen befunden hatten. Das System war jetzt isoliert.
    »Toreki, wir haben einen Träger der Organisation hier im System und den Schildverband mit seinen Unterstützungseinheiten«, meldete ihm Pleet Aw’Morleen, der Bootsmann seiner Privatjacht, die Ergebnisse der ersten Sensorauswertung. Er nickte kommentarlos, seine Flotte brauchte sich nicht zu verstecken.
    Die Riddec war das dritte Schiff der neuen Kreuzerklasse von Z-Zemothy. Selbst die Unsichtbare Flotte verfügte über keine vergleichbare Einheit – sah man von den älteren Wrack-Kampfplattformen ab.
    »Sie haben uns entdeckt«, fuhr Aw’Morleen fort. »Der Träger zieht sich innerhalb des Planetenschildes zurück, Toreki.«
    Das hatte er nicht anders erwartet. Der Kommandant des Schildverbandes wäre ein ebenbürtiger Gegner. Auch darauf war er vorbereitet. Der Teilverband der Lancer-Plattformen meldete sich ab und nahm direkten Kurs auf die Systemsonne von

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