Coruum Vol. 2
ist von den Zentrumsjägern zerstört worden!«
Die Schiffs-KI war mit den Berechnungen fertig. In der Mitte des Displays verharrte sie auf der Ansicht von Restront, ein kleiner Kreis war auf der Oberfläche markiert. In einem Ausschnitt daneben war die Winterresidenz von Torkrage Treerose zu sehen, ebenfalls mit einem blinkenden Kreis, der eine bestimmte Position innerhalb der Residenz markierte. Ich war mir sicher, der König würde es nicht unbewegt aufnehmen zu erfahren, dass jemand die Adresse seines Thieraports auf einem unbedeutenden Mond in einem verlorenen System an, Rande der Galaxis hinterlassen hatte.
Tec Zeliim und ich starrten schweigsam auf die dreidimensionale Anordnung der Navigationsdaten. Als sein Blick mich traf, sagte ich:
»Kann ich einen Augenblick allein mit meinem Adjutanten sprechen, Kapitän?«
Er erhob sich wortlos und verließ den Raum.
Raana schaufelte den letzten Rest Fruchtfleisch in sich hinein und schnippte eine weitere Flasche Regenerationsflüssigkeit mit dem Daumen auf. Dann drehte er sich mit seinen, Sessel zu mir um, streckte die nackten Füße aus und setzte ein sehr entspanntes Siegerlächeln auf.
»Du kannst mich befördern, Keleeze. Ich habe Harkcrows Schiff auf dem Mond gefunden!«
Roter Nebel, Sieben Königreiche, Restront, Winterresidenz des Königs
30397/1/14 SGC
13. Oktober 2014
Torkrage Treerose
Ruf Astroon rannte durch die hohen Vorräume des Königssaals in der Winterresidenz Quotaan des Königreichs Treerose/Restront. Dicht hinter dem stellvertretenden Kommandeur der Alstor-Truppen liefen zwei Offiziere – Kooi, eine ausgesprochen attraktive Frau, und Speer, ein athletischer Hüne von mehr als zwei Metern Größe. Alle Türen auf dem Weg in den Königsaal waren bereits für sie geöffnet, die Wachordonanzen salutierten, während die kleine Gruppe ohne Reaktion an ihnen vorbeisprintete.
Ruf wusste durch die Anzeige in seinem Kommunikationsvisier, dass es bereits sieben Minuten nach drei Uhr in der Nacht war. Sie würden zu spät zur erweiterten Versammlung der drei Overteers der Organisation kommen. Nur sieben Minuten zu spät, dachte er erleichtert, bei einer Anreise von mehr als fünfzehntausend Lichtjahren nicht so schlecht. Hinter der letzten Tür hielt er vor einer undurchsichtigen, in dunkelroten Farbtönen schwingenden Materiewand an. Er versuchte nicht die Oberfläche der Energiebarriere anzusehen – davon würde ihm nur schlecht werden. Kooi und Speer schlossen zu ihm auf. Die Atmung der drei Offiziere war unverändert ruhig – auch nach dem fast drei Kilometer langen Lauf, vom weiter unten gelegenen Dock der Residenz bis hierher. Gemeinsam traten sie auf eine von einem leuchtenden Kreis umschlossene Fläche auf dem Boden und warteten. Die Wach-KI der Residenz scannte ihre Zellstrukturen und verglich die Einträge ihrer im Blut schwimmenden Makrobots mit den gespeicherten Referenzen. Als sie nach ein paar Sekunden auf der Innenseite des halbkugelförmigen dunkelroten Sicherheitsfeldes den Königsaal betraten, war jede ihrer Körperzellen identifiziert worden.
Ruf Astroon, der Adjutant von Torkrage Treerose, nahm die drei Stufen hinab auf den Boden des kreisförmigen, dreißig Meter durchmessenden Saals mit einem leichten Sprung und erreichte nach wenigen Schritten seinen Platz ein paar Meter neben der in klassischem Schwarz gekleideten Gestalt des Königs, der ihn mit einem leichten Augenzwinkern begrüßte. Torkrage Treerose war der 441. König auf Restront und, in Verbindung mit seinem Rang als einer von drei Overteers der Organisation, der gegenwärtig wohl einflussreichste Vertreter der Sieben Königreiche. Ruf gegenüber befanden sich die beiden anderen Overteers der Organisation, Blaak Ferkuiz und König Narg Laurenz. Ruf wusste aus Erfahrung, dass sie nur für ein solches Treffen den Weg über mehrere hunderttausend Lichtjahre nicht auf sich nehmen würden. Die Qualität ihrer Holodisplay-Projektionen war unvergleichlich. Eines Tages würde er in Narg Laurenz hineinlaufen, weil er ihn für seine Projektion halten würde.
Narg Laurenz aus dem Königreich Laurenz/Difthon verfügte als älterer der beiden Könige über den formalen Oberbefehl über die Organisation und den Vorsitz im Ring der Sieben, der jährlich stattfindenden Versammlung der Könige. Blaak Ferkuiz war ein reiner Organisationsoffizier. Er hatte sicherlich die höchste militärische und strategische Kompetenz von den dreien, war jedoch auf ihre Zustimmung
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