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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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enttäuschen. Sobald ich die Möglichkeit habe, werde ich ihn da rausholen.«
    Er schien zu verstehen, auch wenn ich ihm deutlich ansehen konnte, dass meine Erklärungen ihn nicht davon abgehalten hätten, die Relion und die Fähre mit den Corpssoldaten und Seiner Weisheit an Bord zu atomisieren, hätte ich ihm nicht klar befohlen, es nicht zu tun.
    »Ich respektiere Eure Entscheidung Höchster. Ich denke, wir wissen beide, dass Ihr damit – basierend auf Eurer Entscheidungsgewalt als höchster Offizier in diesem Sektor – die volle Verantwortung für die möglichen Folgen übernommen habt.«
    Seine kleinen Augen fixierten mich, während er mit den Händen eine entschuldigende Geste für seine Offenheit vollführte. Die Tür hinter uns öffnete sich und jemand trat ein. Ohne mich nach dem Neuankömmling umzusehen, nickte ich Tec Zeliim abschließend zu.
    »Das ist vollkommen klar, Kapitän«, beruhigte ich ihn. »Ihr werdet keine Probleme bekommen.« Er deutete eine Verbeugung an.
    » Keleeze! «
    Ich drehte mich um, durch den nur zu bekannten Klang der Stimme von einem zum anderen Moment bester Laune. Mein Adjutant Raana Roohi stand vor mir: Nur mit der fleckigen, Sensorgespickten Körperwäsche seines Kampfanzugs bekleidet, mit verschwitzten Haaren und übermüdeten Augen strahlte er dennoch große Erleichterung aus.
    Wir umarmten uns. »Du solltest baden!«, riet ich ihm mit gerümpfter Nase.
    »Fünf Tage im Anzug«, erwiderte er grinsend und leerte den Rest einer Flasche Meridon-Wassers.
    »Kapitän, mein Adjutant, Schattentenent Raana Roohi«, stellte ich ihn vor. »Hast du die Nachricht dabei?«
    Er nickte und hob zur Bestätigung seine linke Hand mit den Ringen. Sein Blick fiel auf meine Hand, an der der Zeigefinger fehlte. »Was ist passiert?«
    »Erklär ich dir später. Lass mich erst die Nachricht sehen«, wehrte ich ab und ging zu einem runden Tisch auf der anderen Seite des Raumes, der ein eigenes Holodisplay in seiner Mitte besaß. Als ich näher kam, fuhren mehrere Sessel aus dem Boden. Raana ließ sich dankbar in einen fallen, während eine Dienerin ein Tablett mit Früchten und weiteren Flaschen Meridon-Wasser vor ihn hinstellte.
    Tec Zeliim nahm ebenfalls am Tisch Platz, mit zwei Sesseln Abstand zu mir und Raana saß er uns fast gegenüber.
    »Ist die Besatzung der Relion mit dir zurückgekommen?«, fragte ich ihn, während er die ersten Früchte verschlang.
    »Kommt morgen. Koor Segaan hat mir etwas mehr Schub gegeben.« Er grinste kurz. »Die Besatzung kommt mit dem Schlepper der Boe zurück, der auch die Station mitbringt.« Er schluckte einen Bissen hinunter und sein Ausdruck war ernst, als er fortfuhr. »Es werden zweihundertneunundvierzig Besatzungsmitglieder vermisst – unter ihnen leider Annu Aroldi, ohne dessen Hilfe ich es auch nicht geschafft hätte.«
    Tec Zeliim stieß einen wütenden Laut aus und schlug mit der Faust so heftig auf den Tisch, dass die Schwebevorrichtung der Tischplatte surrend nachkorrigieren musste. Mir war klar, was in ihm vorging: Und Ihr habt sie entkommen lassen!
    Ich ignorierte ihn und sah Raana schweigend einen Moment lang beim Essen zu. »Lass uns die Nachricht ansehen.«
    Er legte den Löffel und die rote Chuvi-Frucht weg und aktivierte seinen Kommunikationsring. Das Holodisplay in der Tischmitte erwachte und zeigte das sich drehende Logo der Organisation – drei gestaffelte Schilde der Schattentruppen – bevor es sich in einer Wolke farbiger Pixel auflöste und dann in eine Sequenz von Navigationsformeln überging, die im gesamten Roten Nebel als Navigationsquartett bekannt war.
    Das große Holodisplay an der Raumwand hatte die Daten bereits übernommen und den entsprechenden Raumabschnitt des Roten Nebels zentriert. Während die Schiffs-KI der Boe nun aus der Zeitdifferenz zwischen dem Aufzeichnungszeitpunkt (per Zeitstempel in der Nachricht enthalten) und der Gegenwart die korrekte Position der Planeten und Sterne zum Aufzeichnungszeitpunkt berechnete, wartete ich gespannt auf die Bestätigung.
    Raana hatte mir bereits vor zwei Tagen das Ergebnis verraten und ich überlegte gegenwärtig, ob ich Tec Zeliim einweihen durfte.
    »Wer außer dir und Koor Segaan kennt diese Koordinaten und das Vorhandensein dieser Nachricht?«, fragte ich ihn.
    »Niemand«, kam die unmittelbare Antwort, »kennt irgendwelche Inhalte außer den Koordinaten. Die Nachricht ist aufgrund der dynamischen Codesegmente nicht entschlüsselbar. Sie muss nach Restront und ihr Fundort

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