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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Systemereignisse warnte ihm vor einem kurz bevorstehenden sprunghaften Temperaturanstieg. Der Atmosphärenschild der Relion hatte sich nach der Deaktivierung der Schiffssysteme und seiner Ankunft im Dockbereich vollkommen verflüchtigt, die Temperatur war seitdem auf minus 55 Grad gesunken und würde langsam weiter bis auf den für Systeme dieses Sonnentyps üblichen Durchschnittswert von minus 165 Grad fallen.
    Von einem zum anderen Moment war der Dockbereich vom grellen Sonnenlicht der Systemsonne von Ruthpark erfüllt. Die Relion verfolgte weiterhin ihre Umlaufbahn um den Gasplaneten und hatte soeben die Tagzone erreicht. Die Temperatur der beschienenen Flächen stieg innerhalb von Sekunden über die Frostgrenze und weiter. Die Anzug-KI übernahm die Ableitung der Wärme über den regulären Waffenschild.
    Beim mobilen Kampfanzug der Organisations-Schattentruppen handelte es sich streng genommen um keinen Anzug mehr, sondern eher um ein Kleinstraumschiff, dem die Ingenieure der Pretaia entfernt menschliche Proportionen gegeben hatten. In die Beine des Anzugs waren die Antriebseinheiten – Mini-Systemtriebwerke – integriert, während die Antigrav-Repulsoren, welche gegenwärtig für den Auf- und Vortrieb sorgten, im Rückenbereich des Anzugs untergebracht waren. Auffallend war, dass diesem Anzug von der Form her der Kopf fehlte, wollte man beim Vergleich zum Menschen bleiben. Er glich eher einem laufenden >T<. Dafür war die gesamte Oberfläche von der linken >Hand< über die Schultern bis zur rechten >Hand< mit Sensoren gespickt, welche die diversen Erkundungs-, Zielverfolgungs- und Kommunikationseinrichtungen des Anzugs mit Daten versorgten. Jeder Organisations-Offizier hätte diesen Anzug mit seinen Ausstattungsmerkmalen als >Aufklärer< identifiziert, wie ihn Adjutanten oder hochrangige Offiziere im Gefecht trugen. Als einzige, nennenswerte Angriffsbewaffnung verfügte der Anzug über einen Disruptor, welchen die Entertruppen bereits kennen gelernt hatten. Seit der letzten Konfrontation hier im Dock vor weniger als fünf Minuten hatten sie Raana in Ruhe gelassen – wahrscheinlich riefen sie nach schwereren Waffen.
    Der Schattenoffizier hatte seinen Situationsstatus abgeschlossen. Mit einem Druck seines Zeigefingers deaktivierte er alle aktiven Systeme der Sensorenphalanx. Damit wurde sein Anzug für die Z-Zemothy Entertruppen zwar nicht unsichtbar, aber sie würden permanent Aufklärungsdrohnen in seine Nähe entsenden müssen, um ihn im Auge zu behalten.
    Der Dockbereich, in dem er sich befand, war ein röhrenartiger Anbau auf der vorderen Hälfte der Relion und nach dem Start der Gmersink so gut wie leer. Vereinzelt standen Container und Wartungsschlitten herum. An der Stelle des Docks, wo er zusammen mit Keleeze und Hud Chitziin hereingeflogen war, lagen die versengten Überreste zweier Z-Zemothy-Offiziere. Die rückwärtige Hälfte des Docks wurde von einer raumfüllenden Konstruktion eingenommen – dem Schiffskonfigurator.
    Raana wechselte in den Flugmodus und die Systemtriebwerke des Anzugs liefen an, arrangierten sich mit den Antigrav-Repulsoren und schoben den Schattenoffizier im gleißenden Sonnenlicht in Richtung der offenen Weltraumseite des Docks. In der mehr als zweihundert Meter breiten und gut fünfzig Meter hohen Öffnung fiel sein Anzug nicht weiter auf. Auf dem Fernerkundungsradar sah er die flinken KI-gesteuerten Systemjäger von Z-Zemothy, einige Kilometer vom Forschungsschiff entfernt, ihre Schleifen ziehen. Ihre Bordcomputer sorgten dafür, dass sie jederzeit in der Lage waren, von der Relion startende Schiffe abzufangen.
    Die Entertruppen hatten es nicht nötig, ihn hier auf dem Schiff zu stellen, mit eigenen, unterlegenen Mitteln. Sie warteten draußen auf ihn, wo sie die Feuerkraft und Schnelligkeit der Systemjäger ausnutzen konnten. Raana zog einen Mundwinkel hoch. Er würde sich etwas einfallen lassen müssen.
    Fünfzig Meter vor Erreichen des Schiffskonfigurators erinnerte ihn ein eindringliches Pfeifen des Drohnendetektors an die Killbees. Sie hielten sich gerade außerhalb der Reichweite seiner Anzug-Schulterlaser und demonstrierten so ihr Verständnis von Selbsterhaltung. Raanas Zeigefinger verharrte unentschieden über dem Angriffsknopf, welcher die Antigrav-Repulsoren zu einem Sprung mitten unter die Killbees veranlasst hätte. Wozu? Sie haben Hunderte mehr davon, dachte er. Stattdessen ließ er sich an den Fuß der komplexen Anlage katapultieren.
    Der beeindruckende

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