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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Letztendlich hatten sie durch ihre Aktivitäten im Bereich des Extraktionsdepots erst die Signale ausgelöst, welche die Zentrumstruppen und uns auf diesen Planeten aufmerksam gemacht hatten – und sie hatten es geschafft, eine Echtzeitübertragung in das Heiligtum von Torkrage Treerose zu bekommen. Auch wenn sie davon selbst nichts mitbekommen hatten, es handelte sich um ein äußerst wertvolles und seltenes Privileg.
    Nachdem ich keine passende Antwort auf Hud Pasuuns Frage geben konnte, hatte sie auf die jüngere Frau gedeutet, die in der transparenten, mit Makrobot-Gel gefüllten Kugel eines Regenerators seit ihrem Eintreffen auf der Boe im Koma lag.
    Der Zustand dieser Frau ist sehr kritisch, Höchster. Karen nennt sie Sinistra. Es existieren keinerlei Informationen über die Keim- und Bakterienflora von Ruthpark an Bord irgendeines Organisationsschiffes. Der Regenerator befindet sich lediglich im Überwachungsmodus, um zu verhindern, dass sich ihr Zustand durch zusätzliche Infektionen mit der Keim- und Bakterienflora des Schiffes weiter verschlechtert.
    Was ist mit ihr?, hatte ich gefragt und Hud Pasuun hatte mit einem Schulterzucken geantwortet.
    Sie hatte eine Anzahl von unterschiedlichen Rückenverletzungen durch eingedrungene Splitter – normalerweise eine kleine Sache. Der Regenerator hat sofort alle Fremdkörper entfernt und einen Rückenwirbel repariert. Nur will der Heilungsprozess ihres Körpers nicht einsetzen. Der Anteil an weißen Blutkörperchen in ihrem Blut ist erschreckend gering. Deshalb schließen sich die Wunden nicht und sind weiterhin sehr stark entzündet. Die Belastung für ihre Organe und ihren Kreislauf ist enorm. Der Regenerator kühlt ständig ihr Blut und reinigt es von den offensichtlich feindlichen Bakterien, sonst wäre sie am Fieber schon kurz nach ihrer Ankunft gestorben.
    Ich hatte nachdenklich am Holodisplay beobachtet, wie Karen Whitewood regungslos neben der transparenten Kugel des Regenerators stand, der von einem eigenen Antigrav-Repulsator in vollkommener Ruhe gehalten wurde und die junge Frau betrachtet hatte.
    Was können wir tun, Hud? , hatte ich weiter gebohrt, und gespürt, wie die Ärztin mich von der Seite her angesehen hatte. Ich hatte mich zu ihr umgedreht und mein Blick war auf das Emblem der Pretaia gefallen – die angedeutete Kurve des doppelten Potentialdurchgangs beim Sprung durch den Nebenraum. Es befand sich auf Brusthöhe ihres grauen Anzugs, schimmerte mir entgegen und hatte mich an die Aussage von Syncc Marwiin erinnert, die Synccs seien es gewesen, welche die Pretaia auf Enchrome gegründet und in die 7K geführt hatten.
    Im Moment nicht sehr viel. Die medizinische KI macht einen Genom-Abgleich ihrer Subspezies. Karen hat uns genügend Blut gegeben. Bis Ergebnisse vorliegen, können wir nicht sehr viel machen, Höchster, hatte sie offen erwidert. Dadurch, dass sie hier zu uns an Bord kam, begab sie sich sozusagen auf eine Einbahnstraße. Im Moment erhält der Regenerator ihr Leben, da er die Körperfunktionen überwacht, ihr Sauerstoff, Wasser, Minerale und Zucker zuführt sowie die Bluttemperatur begrenzt. Dennoch fehlen uns die spezifischen Kenndaten des Planeten und ihrer Subspezies, um gezielt mit Medikamenten den Heilungsprozess zu unterstützen. Natürlich könnten wir etwas ausprobieren – und wir werden das auch tun – aber erst, wenn die Alternative der sichere Tod ist.
    Ich hatte eingeworfen, dass wir sie zurück nach Ruthpark zur Heilung bringen könnten, worauf Hud Pasuun lediglich den Kopf verneinend geschüttelt hatte.
    In dem Moment, in dem wir sie aus dem Regenerator nehmen, stirbt sie, Höchster. Ihr Immunsystem arbeitet nicht mehr. Es wäre ihr sicherer Tod, hatte sie traurig geantwortet.
    Daraufhin hatte ich eine Zeit lang geschwiegen. Zu viele Menschen in meiner Umgebung waren in den letzten Tagen in Gefahr geraten und ich hatte nichts dagegen tun können.
    Kann ich zu ihnen gehen? , hatte ich sie gefragt und ihre Zustimmung erhalten. Sie hatte mir zugenickt und mir einen flachen grünen Karton gereicht.
    Gebt ihr das bitte, sie hat danach gefragt.
    Auf meinen überraschten Blick hin hatte sie hinzugefügt: Sie will Proc lernen, Höchster! Ich sehe keinen Grund, das abzulehnen. In dem Karton sind die notwendigen Stimulanzien und eine Lern-KI.
    Karen Whitewood streckte mir zögernd ihre rechte Hand entgegen. Ich gab ihr den Karton. Lächelnd nahm sie ihn mit der linken Hand entgegen und reichte mir erneut ihre Rechte.
    Ergreift

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