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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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außerhalb der Sensorwolke geschehen, so dass sie keine Spuren hinterlassen hatten.
    Der Marker der geenterten Noa hielt direkt auf sie zu, die Verbände der Skelettschiffe im Nacken. Metcalfe würde frühestens drei Stunden nach ihnen eintreffen – zu spät, um den Kircheneinheiten in der Umlaufbahn zu helfen oder ihre Landung zu verhindern. Sie würden möglicherweise kreativ sein müssen, was den Weg hinaus anging – sollte das erforderlich sein. Er hoffte auf das rechtzeitige Eintreffen Narg Laurenz’ für den Fall, dass die Skelettschiffe nicht siegreich sein würden.
    Mehrere herunterzählende Angriffs-Countdowns auf seinem Visier zeigten die Angriffsstruktur. In wenigen Augenblicken würden die Nova-Bomben mit ihren Trägern die ersten Wellen gegen den dritten Verband fliegen, der sich momentan hinter dem Planeten versteckte, um den Energiepaketen des Linsensystems kein zu leichtes Ziel zu bieten – unvorbereitet auf die viel greifbarere Gefahr der Antimateriebomben, keine zwanzig Planetendurchmesser mehr von ihm entfernt.
    Ihr Kurs war auf die Tag/Nacht-Linie Infinitums ausgerichtet. Ein unübersehbarer, grell leuchtender Streifen, von der Nachtseite kommend, wies auf ihr Ziel. Die Einschläge des vom Linsensystem gelenkten Röntgenstrahls hatten sich tief in den Mantel des Planeten gefressen. Der durch gut achtzehn Lichtminuten Reise auf einen Durchmesser von siebenhundert Metern aufgefächerte Strahl traf mit einer Temperatur von immer noch mehreren tausend Grad auf die Oberfläche und verwandelte sie in eine Canyon-Landschaft aus geschmolzenem Gestein. Unheilvoll glühende Staub- und Aschewolken in einem dunklen Rot-Grau, durchzuckt von schweren Trockengewittern, folgten den Schneidstrahl, als sich das in die höchsten Schichten der Atmosphäre geschleuderte, atomisierte Erdreich wie ein aus dem Boden quellender Mantel auszubreiten und um Infinitum zu legen begann.
    Ein weiterer Countdown erreichte null.
    Das Linsensystem refokussierte sich, umging den verborgenen Zugang zur Arche, der jetzt in direkter Reichweite lag, und fächerte den Strahl zu einem Tunnel mit zweihundert Kilometern Durchmesser auf, in dem sich die Infiltrationseinheiten auf die Oberfläche zubewegten.
    »Landung!« , befahl die KI, sandte ein Aktivierungssignal an die Sensorenphalangen aller Einheiten und die Schattentruppen begannen auszuschwärmen.
    Treerose startete von einem der Infiltrationsträger, folgte den Angriffseinheiten in zwei Minuten Abstand, umringt von zwanzig Alstor-Offizieren seiner Leibgarde sowie einer Handvoll bis ans Limit aufgerüsteten Expeditionsdrohnen, und beobachte die handstreichartige Landung der vordersten Linien sowie die Errichtung der Bodenkontrolle hinter ihren mächtigen Schilden. Die feindlichen Bodenstationen, welche dem Linsensystem aufgrund ihre Nähe zur Arche entkommen waren, die Kirchenritter auf ihren Flugscheiben, die Od’Fer auf den deutlich kleineren und wendigeren Disks, niemand hatte eine Chance, dem von der Feuerleit-KI zentral über die Bodenkontrolle koordinierten Angriffsfeuer seiner Einheiten und der begleitenden Kampfdrohnen zu entkommen.
    Als sich die schwarzen Krallenfüße seines Kommandeur-Anzugs zehn Minuten nach dem Beginn des Angriffs unter dem letzten Flecken violetten Morgenhimmels neben dem Aufklärer-Anzug Demm Zarkoons in den von geschmolzenen Glasflares durchzogenen Sand einer großen Düne gruben, herrschten die Schattentruppen über die Oberfläche der Planetenhalbkugel, auf der sie standen.

 
Roter Nebel, Ruthpark, Boe, Flaggschiff des Schildverbands
30397/2/15 SGC
09. Dezember 2014
     
     
Syncc Marwiin
     
    Hud Pasuun stand tief zu Sinistra hinuntergebeugt.
    Die junge Frau schien bei Bewusstsein, ihre Freundin Karen Whitewood stand mit besorgtem Gesichtsausdruck ein paar Meter entfernt und wollte bei seinem Erscheinen auf ihn zugehen, doch er brachte sie mit einer Handbewegung abrupt zum Stehen.
    Die Wissenschaftlerin bemerkte ihn und kam ihm entgegen.
    »Passive Reizüberflutung, Syncc – ich habe es gerade noch rechtzeitig erfahren«, flüsterte sie. »Ihr Makrobot-System hat sich runtergeschaltet, nachdem gehäuft gegensätzliche Nervenimpulse des Synapsen-Subsystems auftraten. Außerdem hatte sie viel zu wenig Meridonwasser in sich. Karen hat sie gerettet, als sie mich rief.«
    Sein Blick ging an der Ärztin vorbei, hin zu seiner intelligenten Gehilfin. Sie lag auf dem Rücken, mit geöffneten Augen, und atmete langsam. Die externen Makrobot-Hubs in

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