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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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wolltet, dass die Sourcer die nächste Potentialkatastrophe überleben.«
    »Sie werden sie überleben, Paramount«, antwortete ich aus tiefsten Herzen, »ich muss die Arche entkoppeln, aber die Codes, die Oldo Merceer mir gab, funktionieren nicht mehr!«
    Sie schwieg einen Moment.
    »Die Arche ist entkoppelt, ich habe das auf meinem Weg herein bereits erledigt. Es wird keine Kettenreaktion geben – doch wird uns das nicht mehr retten.« Sie sah mich intensiv an, als suche sie etwas in meinem Gesicht.
    »Ich kann sehen, dass du die Wahrheit sprichst, Bruder – das Blut des letzten Paramounts ist in dir.«
    Das schwarze Gesicht veränderte sich. Wie eine sich auflösende Schutzschicht wich das Schwarz zurück und entblößte ein feines, von kunstvollen Make-Up-Strichen verziertes Frauenkonterfei.
    »Gehe jetzt, Bruder. Das hier ist nicht länger dein Krieg, du kannst gegen die Verräterin nicht bestehen. Kehre in deine Welt zurück und herrsche!«
    Das Schwarz kehrte zurück, die Konturen des Mega-Tempus lösten sich auf, die schwarze Silhouette bewegte sich zurück zur Mitte der Halle. Aufflackernde Warnungen meiner Anzug-KI erstarben, als etwas die Fernsteuerung übernahm und den Exor des Cektronns wie auch meinen Anzug umgehend zur Oberfläche steuerte.
    Gut zwei Kilometer außerhalb der Arche bekam ich die volle Kontrolle über meinen Anzug zurück, der Cektronn war an meiner Seite, sein Delta-Gleitschild schien unbeschädigt.
    Schweigend flogen wir mit Höchstgeschwindigkeit zum Mond von Xee, ich dockte in das Systemtriebwerk ein und verankerte Ten O’Shadiif auf der Passagierseite. Dann ging es weiter, Richtung sekundärem Sprungpunkt – schweigend, in schwermütige Gedanken vertieft.
    Der Countdown lief ab, als wir zehn Minuten vom Sprungtor entfernt waren. Wir würden die Explosion der Arche, des Planeten und die vollständige Vernichtung des Systems erst später aus den Aufzeichnungen der Aufklärungsdrohnen sehen können.
    »Ich hoffe, der Sole-Sourcer hat Euch nicht belogen, Siir«, sagte Ten O’Shadiif, kurz bevor wir an Bord des wartenden Nova-Zerstörers landeten. Und bevor ich eine passende Antwort finden konnte, setzte er grinsend nach: »Ich werde interessiert verfolgen, wie Ihr herrscht! «

 
13 Erde
Uganda, Ruwenzori-Nationalpark, Arche der Sole-Sourcer
18. Dezember 2014
30397/2/21 SGC
     
     
Donavon
     
    »Dieses Schiff hier könnte die gesamte Erde mit Strom versorgen, Donavon.«
    Warren rückte sich fassungslos seine Brille zurecht, die in der perfekten Umgebung der großen Raumstation völlig fehl am Platz wirkte. Fasziniert starrte er durch das schwarze Material des Fensters auf die Umrisse eines Energiestrahls, der gebündelt von der Sonne kam und ungefähr einhundert Meter weiter von einem elektromagnetischem Linsensystem aufgespalten und in unterschiedliche Richtungen weitergeleitet wurde.
    »Alle unsere Probleme wären damit gelöst. Keine Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe mehr, keine weiteren Umweltkatastrophen durch die Förderung oder den Abbau dieser Stoffe.« Er geriet ins Schwärmen. »Wir hätten genügend billige Energie, um Trinkwasser aus dem Meer zu gewinnen und Wüsten zu kultivieren – das wäre das Ende aller Hungersnöte.«
    Karen beobachtete ihn lächelnd von der Seite. »Es wäre auch das Ende der Wirtschaftsordnung, so wie wir sie kennen, Professor, oder nicht? Denn der Machtfaktor Besitz von Rohstoffen würde aufhören zu existieren.«
    Er überlegte einen Moment und verfolgte staunend, wie sich ein unförmiges Schiff aus einer Art Riesenbaukasten schob und die Station verließ.
    »Ja, Doktor, da haben Sie völlig recht. Der mittelfristig einzig verbleibende Machtfaktor wäre Bildung. Das Wissen, diese Energien für neue Technologien einzusetzen, wäre Gold wert.«
    »Man müsste diese Entwicklung und den Preis der neuen Energie steuern«, warf ich ein, »andernfalls würden wir in eine Phase der Dekadenz eintreten.«
    » Wir? « Warren sah mich mit gerunzelter Stirn an. Solch ein Statement hatte er nicht erwartet.
    »Würde Energie plötzlich kostenlos zur Verfügung stehen«, erklärte ich, »warum sollte dann die Technologie voranschreiten, sie zielgerichtet einzusetzen? Niemand würde noch einen Effizienzzwang verspüren. Unendliche Ölvorräte vorausgesetzt, hätten wir keinerlei Fortschritte im Bereich alternativer Energieformen gemacht. Überfluss wäre bereits nach einer Generation zur Normalität geworden – die Menschheit würde auf

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