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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Potentialkatastrophe gewesen. Ihre Köpfe fehlten und auch sonst hatte das zähe Material, aus dem sie erbaut waren, gelitten.
    »Offensichtlich waren sie nicht nach dem Geschmack der Urmutter.« Ashia landete neben mir, schubste mich mit ihren Delta-Gleitschild einen Schritt zur Seite, öffnete ihr Visier und lächelte mich an. »Ich hoffe, die Anzüge halten ein wenig aus?«
    Das Knistern meines Schutzfeldes und die verbrannte Oberfläche ihres Schildes an der Kontaktstelle ließ ich als Antwort stehen, rief über die Anzug-KI des Kommandeur-Anzugs die Archencodes ab und wartete darauf, dass sich das Tor zur Substanzkugel öffnen würde. Das Blendentor am Ende des Tunnels, durch den wir diesen Raum erreicht hatten, schloss sich knirschend.
    » Ziit! «
    Mit einem lauten Knall zerbarsten die beiden Statuen und ich spürte den Einschlag mehrerer fester Körper auf meinem Anzug. Mein Visier war mit einem Mal erfüllt von feindlichen Markern, die durch eine Vielzahl von Öffnungen in Decke, Wänden und Fußboden gekommen waren und alle in heftige Kämpfe verwickelten. So schnell ich konnte, rannte ich an den Fuß der Rampe, benutzte sie als Rückendeckung und feuerte dreimal mit der Raver, reduzierte die Anzahl der Angreifer um genau diesen Betrag.
    Mein Schutzfeld kompensierte mehrere Treffer, blieb im unkritischen Bereich. »Gegenangriff, Certeers!«, befahl ich und sah bereits, dass wir die Oberhand gewannen.
    »Keleeze, was ist los?« Laurenz erschien in meinem Visier. »Das Blendentor hat sich verschlossen, wir öffnen es jetzt.«
    »Kleiner Überraschungsangriff, wir haben ihn abgewehrt«, antwortete ich und ging an den dunkelroten Anzügen mehrerer toter Od’Fer vorbei, auf einen an Boden liegenden Exor zu, an dessen Seite ein weiterer Soldat mit geöffnetem Visier kniete.
    Es war Ashia. Ihr Anzug wies einige plastische Deformationen auf, Blutfäden rannen über ihr Gesicht. Als sie mich sah, bewegte sie die Lippen, ohne dass ich ein Wort verstand. Der Soldat erhob sich, ich erkannte Lumidor, den Anführer ihres Rodonns.
    »Zufallstreffer eines Trümmerteils, Siir. Sie muss hier raus.«
    »An alle da drinnen, weg vom Schott! Öffnung erfolgt in fünf Sekunden!«
    Wir begaben uns seitlich neben die Mündung des Tunnels, Lumidor nahm Ashia auf seine Arme. Mit einem lauten Knirschen bewegten sich die Blenden kurz, verkeilten sich und dann flog das gesamte Tor quer durch den Raum und landete donnernd am Fuß der Rampe.
    In reichlich schwarzen Rauch gehüllt, schob sich eine Expeditionsdrohne aus dem Tunnel, schwebte über unsere Köpfe und veränderte ihren Querschnitt auf den natürlichen Durchmesser. Mehrere Exor-Anzüge erschienen, einer kam direkt auf mich zu.
    »Grüße von Overteer Laurenz, Siir. Es wurde ein zweiter Zugang gefunden. Er befindet sich unterhalb der Arche, der Tunnel dorthin wurde zum Einsturz gebracht. Er wird ihn öffnen, um schweres Material hier herein zu bringen. Er bittet Euch, den Entkoppelungsmechanismus zu finden. Die Berechnungen Eurer Wissenschaftler sagen einen gewaltsamen Ausgleich innerhalb der nächsten drei Stunden voraus. Wenn das kein Himmelfahrtskommando für uns werden soll, müssen wir in zwei Stunden hier weg.«
    Das war Ten O’Shadiif. Er nickte mir zu und flog zu Ashia. Wenig später brachten zwei Soldaten ihres Rodonns sie hinaus. Ich atmete langsam durch. Meine Certeers sahen mich an. Ich sendete die Öffnungscodes und starrte gespannt auf das Schott oberhalb der Rampe – nichts passierte.
    » KI – die Drohne soll das Schott öffnen «, befahl ich resigniert. Wenn diese Codes bereits jetzt nicht mehr gültig waren, wie sollte ich die hermetisch abgeschotteten inneren Bereiche der Arche erkunden? Wir konnten zwar alle Schotts knacken, die Transferkugeln zu drehen, würde schon nicht funktionieren, erst recht nicht, sie zu durchbohren, dafür würden wir Monate benötigen!
    »Da kommen wir nicht rein!« Laurenz sah mich auf meinem Visier an. »Kommt zurück, Keleeze. Das untere Schott ist versiegelt, wir müssten uns durch die halbe Kugel bohren, es tut mir leid, das zu sagen, aber wir haben keine Chance. Es ist sinnlos sich zu opfern, Ramone hat sich in der Arche eingeschlossen.«
    Ich konnte ihm ansehen, wie schwer es ihm fiel, das zu sagen.
    »Ich habe den Rückzug befohlen, die Sprungpunkte werden sich verschieben, wenn das Potential zündet, wir müssen dann längst weg sein!«
    Ich sah einen Gel-Anzug zurückbleiben. Er kam langsam auf mich zu, die grellen,

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