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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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gelben Antigravs durchdrangen selbst den dichten Qualm im Vorraum.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ramone hier sterben wird, Siir«, sagte der Cektronn auf der privaten Leitung. »Ich denke, sie wird herauskommen – und das rechtzeitig vor dem Knall – schließlich ist sie nicht verrückt – nur berechnend.«
    Ich nickte ihm zu. »Dann erwarte ich sie doch lieber außerhalb, in meinem Anzug«, sagte ich, befahl meine Flugeinheit zu mir und wir verließen die Arche hinter allen anderen als letzte, nur die arbeitende Expeditionsdrohne zurücklassend, bis wir in mehreren Kilometern Höhe anhielten.
    Die Od’Fer ließen sich nicht sehen, obwohl ich davon überzeugt war, dass sie sich irgendwo versteckten. Sie mussten eine Fluchtmöglichkeit vorgesehen haben – aber wie?
    »Ihr seid die letzten, Siir. Die Verbände fliegen ab, Systemtriebwerke für Euch warten auf Xee III/A.«
    Dann erschütterte eine schwere Explosion die Atmosphäre. Eine glühend heiße Wolke aus Gesteinsstaub, Wasserdampf und Legierungen kam von der Oberfläche auf uns zu, rollte über uns hinweg, die Felder meines Anzugs verloren schlagartig mehr als die Hälfte ihrer Kapazität.
    »Jetzt geht es los«, sagte Ten O’Shadiif keuchend, sein Exor hatte weitaus stärker gelitten.
    »Sie kommt heraus!«
    Verwundert sah ich auf meine Displays.
    »Nein, Toreki, die letzten Signale der Drohnen dort bedeuten das Gegenteil – etwas geht hinein«, sagte ich mit Nachdruck.
    Der Countdown für die berechnete Potentialzündung betrug siebenundachtzig Minuten. Etwas in mir ließ mir keine Wahl. Ich musste ihn sehen. Nur Sekunden später schwebte ich über der einstigen Öffnung der Arche. Jetzt fehlte dort der obere Teil der Kugel. Im ultravioletten Bereich leuchtende Trümmerspitzen gaben mir einen visuellen Eindruck der Energien, die hier vor kurzem gewütet hatten.
    Ein kreisrunder Schacht führte im Zentrum der Verwüstung senkrecht nach unten. Ohne zu überlegen, flog ich hinein, folgte dem Schacht bis zu einer Biegung zweihundert Meter in die Tiefe, folgte ihm weitere zweihundert Meter in einem stumpfen Winkel und erreichte eine Halle, in der eine schwarze Statue in bronzenen Licht auf mich wartete. Ich sah, dass ein weiterer Marker mir gefolgt war und sich seitlich versetzt hinter mir hielt. Der Cektronn schwieg.
    Meine Anzug-KI warnte mich vor diversen Sensorstrahlen, die meinen Anzug erfasst hatten. Sie glichen den Scannerstrahlen, die mich von Bord der zerstörten Raumstation erfasst hatten.
    Ich konnte den Paramount nicht klar sehen, das, was ich für eine Statue gehalten hatte, veränderte ständig seine Form, war für meine Sensoren nicht greifbar – so, als ob er nicht vollständig in dieser Dimension vorhanden wäre.
    »Das Ding ist nicht wirklich hier«, raunte Ten O’Shadiif, »es ähnelt sehr den Beschreibungen von Phänomen der Troyian-Zepter.«
    »Paramount!«, sagte ich auf dem offenen Kanal. »Ich kann dir helfen!«
    Eine Welle der Bewegung durchlief die schwarze Silhouette.
    Das große, schwarze Gesicht einer hübschen Frau erschien auf meinem Visier. Schwarze, längliche Augen hinter Schilden musterten mich.
    »Warum?«
    »Ich habe Oldo Merceer getroffen. Ich will die Potentialzündung verhindern! Ich bin ein Freund!«, sprudelte es aus mir hervor.
    »Ein Freund der Sourcer? Dann musst du hier sehr einsam sein«, antwortete sie, kam näher. »Du kanntest den letzten Paramount?«, die schwarze Silhouette materialisierte zu einem fast zehn Meter hohen Tempus, überladen mit fremden Komponenten.
    Ich ließ den Anzug aufsteigen.
    »Gib mir deine Hand!«
    Ich verstummte, erwartete sie von mir, hier auszusteigen? Ich warf einen prüfenden Blick auf die Atmosphärenanzeigen – die Temperatur betrug achthundert Grad. Bevor ich eine Antwort gegen konnte, zog etwas meinen Anzug an sie heran, verschiedene Anzeigen flackerten und gaben intensive Warmmeldungen von sich – aber ich konnte absolut nichts machen.
    Dann spürte ich einen aufflammenden Schmerz, sah, dass mein Anzug ein Loch hatte, durch das eine Art Stachel in meine linke Schulter eingedrungen war. Ich presste meine Kiefer aufeinander – tat das weh! Dann zog sich der Stachel zurück, überließ der Anzug-KI wieder die Steuerung die zuerst das Leck abdichtete.
    »Ich kannte einen Ruf Astroon, Bruder«, sagte sie in einem traurigen Alt. »Er sprach gut über die Königreiche und ihren Herrscher, Torkrage Treerose. Aber er sagte auch, dass ihr mit allen Mitteln verhindern

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