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Cosmic Trigger (Band 2)

Cosmic Trigger (Band 2)

Titel: Cosmic Trigger (Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Wilson
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Jahr von September bis Juni, acht Jahre lang, drückten
diese Gebete mein Bewusstsein in eine katholische Form. Dies wurde vom
Religionsunterricht bestärkt, in dem wir den Katechismus auswendig lernten, der
alle Dogmen der Kirche enthielt. Wir mussten Prüfungen darüber bestehen,
genauso wie in Arithmetik, als ob die beiden Fächer gleichwertig wären.
    Sogar heute kann ich mich noch an
Teile des Baltimore-Katechismus erinnern, den Text im Religionsunterricht:
     
    Warum hat Gott mich gemacht?
    Gott machte mich, damit ich Ihn liebe
und Ihm in dieser Welt diene, und um in alle Ewigkeit mit Ihm in der nächsten
glücklich zu sein.
     
    Was ist ein Sakrament?
    Ein Sakrament ist ein sichtbares
Zeichen einer unsichtbaren Gnade.
     
    Wer tötete unseren Herrn Jesus?
    Jesus wurde von den bösen Juden
getötet. 22
     
    Durch diese teuflischen Stahlstöcke,
die unsere Hände taub werden und den ganzen Tag schmerzen ließen, wurden wir
systematisch für die Hypnose empfänglicher gemacht. Obwohl wir nicht wagten, es
ausdrücklich zu denken, wusste jedes Kind, dass wir in den Händen riesiger,
verrückter Roboter waren, die keine menschlichen Schuldgefühle dabei empfanden,
wenn sie Schmerz zufügten. Das Ergebnis all dieser Gebete und des ganzen
Auswendiglernens und des Terrors war, dass ich in einer virtuellen Realität
lebte, in der ein grässlicher alter Mann, der ein paar Meilen über der Erde auf
einer Wolke lebte, mich die ganze Zeit beobachtete und mich wahrscheinlich
grillen oder rösten oder toasten oder in kochendem Wasser kochen oder
frittieren würde, wenn er mich jemals dabei erwischte, dass ich etwas tat, was
er nicht mochte. Er wurde Gott genannt, und ich habe sein großes Verlangen nach
GELD bereits erwähnt. Er hatte einen Rivalen, genannt Satan, der
merkwürdigerweise in Teilzeit für ihn zu arbeiten schien, der das Grillen,
Rösten, Toasten, Kochen und Frittieren in Höhlen, die die hohle Erde wie
Bienenwaben durchzogen, überwachte. Zwischen den beiden, Gott und Satan,
gefangen war das Leben erschreckender als jeder “Horrorfilm“.
    Gottes einzigartige Passion für GELD
war das Hauptthema der Predigten, die ich sonntags bei der Messe hörte. (Obwohl
mein Vater nie zur Messe ging und meine Mutter nur an Ostern und Weihnachten,
bestanden sie darauf, dass ich ging.) Die Priester mochten die Geschichte des
Scherfleins der Witwe im Neuen Testament, die lehrt, dass Gott genauso
glücklich darüber ist, eine kleine Münze von einer armen Frau zu bekommen, wie
er sich darüber freut, eine Millionen-Dollar-Spende von Rockefeller zu
erhalten. Ich denke, die ursprüngliche Bedeutung der Geschichte war, dass Gott
keine Klassenunterschiede macht, aber so, wie die Priester es erzählten, war
die Moral, dass du etwas in den Klingelbeutel tun musstest, egal wie arm du
warst. Meine Eltern gaben mir immer einen Dime mit, um ihn reinzutun.
    Ich fand schließlich heraus, dass
einige Jungs bei einem Süßwarenladen vorbeigingen, für einen Nickel einen
Schokoriegel kauften und das Wechselgeld in den Klingelbeutel taten, aber ich
hatte Angst, das zu tun. Ich war sicher, dass Gott das herausfinden und es
schließlich zum Grillen kommen würde.
    Ein ganzer Dime schien für die Kinder
zu dieser Zeit eine ganze Menge Geld zu sein. Für einen Dime, den mir meine
Eltern gelegentlich auch an Samstagen und Sonntagen gaben, konnte ich ins
örtliche Kino gehen und nicht nur den anderthalbstündigen Hauptfilm sehen,
sondern auch noch einen zweiten Hauptfilm oder einen “B“-Film, etwa eine Stunde
lang mit weniger berühmten Schauspielern, drei Zeichentrickfilme, eine
Nachrichtensendung, ein Kapitel der Serien dieser Zeit – Nyoka, Königin des
Dschungels oder Flash Gordon oder Der einsame Ranger .
    An Sonntagen gab es solche
Unterhaltung nicht. Die Priester zogen einige Rituale auf Latein durch, einer
Sprache, die keiner von uns verstand. Dann hielt der Pastor uns eine weitere
Predigt über Gottes verzweifelten Bedarf an GELD. Der Sammelkorb war ein
Weidending am Ende einer langen Stange. Die Kirchendiener konnten am Ende der
Reihen der Kirchenbänke stehen und es langsam an jeder Person vorbeiführen. Auf
diese Weise wusste jeder, dass man Gott betrog, wenn man nichts hineintat. Ich
tat meinen Dime hinein und wünschte insgeheim, dass ich stattdessen ins Kino
gehen könnte.
    Wenn sie die Sammeldose in den
hinteren Teil der Kirche getan hätten, wären einige Leute vorbeigegangen, ohne
zu zahlen, und keiner hätte es gemerkt. Der

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