Cosmic Trigger (Band 3)
Karriere von Charlie Haughey studierte (ein sehr
bedeutsamer
Archetypus für jeden Leser aus Irland und leider vollkommen
bedeutungslos für
den Rest von euch …)
Bill
verließ seinen Job unter einer
kleinen düsteren Wolke (irgendein Bestechungsfall schien direkt zu
seinem Büro
zurück zu führen), doch er hatte bald eine bessere Arbeit. Seine
Demokratenfreunde arrangierten, dass er U.S.-Botschafter in Mexiko
wurde. Da
ich selbst einmal in Mexiko gelebt habe, würde ich es auch sehr schön
finden,
wenn die U.S.-Regierung mich zum Botschafter machen und mir ein
gigantisches
Gehalt zahlen würde, um dort zu bleiben. Es gefällt mir besser, als mir
mit
einem spitzen Stock ins Auge zu stechen, wie man in Dublin so sagt.
Im
Jahre 1956 lief O’Dwyers Amtszeit
als Botschafter aus, doch er blieb weiter in Mexiko D. F. ( District
Federale )
und arbeitete als Anwalt. Seine Arbeit bestand im Wesentlichen darin,
seine
Verbindungen zu nutzen, um Amerikanern mit den örtlichen Autoritäten zu
helfen,
wenn sie einmal tief in der Scheiße saßen. Eines Tages erschien ein
ungarischer
Edelmann namens Baron Louis Raynal bei ihm und sagte, dass er schon die
amerikanischen und englischen Botschafter konsultiert hatte und diese
wiederum
Bill empfohlen hatten, als „den Mann, der hier unten die Dinge
bereinigt“.
Baron
Raynal sah wie eine reiche alte
Königin aus – also genau der Typ, den Bill aufgrund seiner
irisch-katholischen
Konditionierung ablehnte – doch Bill war mit der Zeit kosmopolitischer
geworden, als er die internationale politisch-legale Leiter
aufgestiegen war.
Der Baron verfügte offenbar über viel Geld: Man konnte es an seiner
teuren
Kleidung und seinen aristokratischen Verhaltensweisen sehen.
Das
Probem von Baron Raynal? Er war
bei einer Party erschienen, die von einem reichen, ansässigen
Homosexuellen
veranstaltet wurde, der den schlechten Geschmack bewiesen hatte,
getötet zu
werden. Nun insistierte die Polizei, den Baron zu der Tat zu befragen,
obwohl
klar war, dass sie ihn nicht ernsthaft verdächtigten. Sie ließen ihn
jedoch
erst nach einer saftigen finanziellen Bestechung laufen. Aber diese
Bestechung
half nur für etwa einen Monat. Dann nahmen sie ihn wieder zwecks
Befragung
fest. Die ganze Angelegenheit war finanziell sehr aussaugend und
emotional
belästigend.
Bill
verstand diese Art von Fall. Er
freute sich, dem Baron sagen zu können, dass er die Angelegenheit
schnell
klären würde, was er dann auch tat. Innerhalb einer Woche rief er den
Baron an
und erzählte ihm, dass nun die richtigen Leute bestochen worden waren
und die Polizei ihn nicht weiter belästigen würde.
Schließlich
kam Baron Raynal in Bills
Büro, um seine Schulden zu begleichen. Als er die Rechnung sah –
Bestechungsgeld plus Bills Entschädigung für seine Arbeit –, runzelte
er die
Stirn und beichtete, dass er in diesem Monat ein kleines
Cash-Flow-Problem
habe. Doch noch bevor O’Dwyer den Starken markieren konnte, fügte er
rasch
hinzu, dass er etwas Besseres als Geld anbieten könne. Er habe einen
Renoir,
den sein Vater von Renoir selbst erworben habe.
Wie
alle irisch-katholischen
Politiker, so nährte sich auch in Bill O’Dwyer die zerfleischende
Angst, dass
einige Leute ihn als einen Barbaren betrachten würden. Ein Renoir in
seinem
Wohnzimmer sollte also diese Schwierigkeit beseitigen. Er stimmte zu,
doch
forderte er – ganz der Anwalt – das das Bild authentifiziert werden
sollte.
Du
kannst Dir den Rest denken, amigo !
O’Dwyer fand einige Experten . Diese Experten untersuchten das
Bild und führten geheimnisvolle kabbalistische Analysen durch. Und die Experten erklärten, dass nur Renoir selbst – und niemand anderes – dieses Bild
gemalt
hatte.
Jeder
war glücklich. O´Dwyer hatte
einen bei Gott echten Renoir, der dort hing, wo ihn jeder Gast sehen
konnte.
Baron Raynal wurde nicht länger von den Federales belästigt. Und die Experten hatten wieder einmal ihre notwendige Rolle in der Erhaltung der
Zivilisation,
wie wir sie kennen, bewiesen.
Jahre
vergingen. Dann kam es zu der
Kalamität des Jahres 1968, als Pariser Kunstmagazine, das Look- Magazin
in Amerika und bald die ganze internationale Presse über den
Elmyr-Skandal
berichteten.
Bill
O’Dwyer besaß nicht länger einen
Renoir, der über seinem Kamin hing. Er hatte einen Elmyr. Und als er
das
begriffen hatte, mochte er auch bemerkt haben, dass Louis Raynal sich
eigentlich
gar nicht wie ein ungarischer Name anhört. Elmyr war in Mexiko
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