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Cosmic Trigger

Titel: Cosmic Trigger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Anton Wilson
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der Götter
    Kürzlich behauptete das Ancient Astronauts -Magazin in einem von ihm publizierten Artikel, daß eine Anzahl prominenter Okkultisten und Bewußtseinsforscher interstellare Mischlinge seien – Abkömmlinge von Paarungen zwischen normalen Menschen und von Dänikens Göttern aus dem All.
    Ich fühlte mich geehrt, meinen Namen unter den Lokalgottheiten zu finden. Der Artikel macht geltend, daß das, was wir außer einem Hang zu höheren Zuständen des Bewußtseins alle gemein hätten, die Blutgruppe Rhesus-negativ sei.
    Es ist dies eine rührende Theorie. Das einzig Falsche daran ist, daß euer bescheidener Erzähler Blut der Gruppe a-Rhesus-plus in den Adern hat. Ich bitte um Entschuldigung…
    Merkwürdigkeiten und Synchronizitäten sind mir immer noch auf den Fersen. (»Jenseits eines bestimmten Punktes«, schrieb Crowley, »wird das gesamte Universum zu einer fortlaufenden Einweihung.«) Als die hellseherische Dame mit dem unglaublichen Namen Penny Loony mir die auf Seite 212 erwähnten Prophezeiungen machte, fügte sie hinzu, daß ich innerhalb eines Jahres nach Europa reisen und zu den Ruinen von Atlantis tauchen würde. Ich traute keiner dieser beiden Voraussagen sehr, vor allen nicht der zweiten, da ich nicht an Atlantis glaubte.
    Aber am 23. November 1976 – einem heiligen Diskordischen Festtag, erstens wegen der 23, und zweitens, weil es der Geburtstag von Harpo Marx ist – feierte ein überaus genialer junger Engländer namens Ken Campbell die Premiere einer zehnstündigen Bühnenversion von Illuminatus! im Science Fiction Theatre von Liverpool. Es war ein Riesenerfolg (der Guardian schrieb dreimal darüber, jeder Kritiker war hell begeistert). Campbell und sein Partner, der Schauspieler Chris Langham, wurden eingeladen, das Stück unter dem Patronat Ihrer Majestät der Königin als erste Produktion der neuen Cottesloe-Bühne des National Theatre in London aufzuführen.
    Dies schien mir der größte diskordische Witz zu sein, da Illuminatus!, wie ich es vielleicht vorher nicht erklärt habe, der offenkundigste anarchistische Roman dieses Jahrhunderts ist. Shea und ich definierten unseren Zweck ganz genau, als wir daran schrieben; wir versuchten dem Staat das anzutun, was Voltaire den Kirchen angetan hat – ihn auf ein Objekt der Verachtung bei allen zivilisierten Menschen zu reduzieren. Ken Campbells Adaption entsprach völlig diesem nihilistischen Geist und enthielt längere ungekürzte Gespräche aus dem Roman, die in manchmal ermüdender Länge erklärten, weshalb einfach alles, was die Regierung macht, stets falsch gemacht wird. Den Zuschauern machten diese pedantischen Aussprachen nichts aus, da sie sehr geschickt integriert waren in ein Kaleidoskop von Humor, Unterhaltung und viel Sex (mehr simulierte perverse Akte als in jedem anderen Schauspiel in der Geschichte, glaube ich). Der Gedanke, daß dieses völlig subversive Ritual unter dem Patronat I. M. der Königin Elisabeth II. aufgeführt werden soll, war Nektar und Ambrosia für mich.
    Das National Theatre ließ Shea und mich für die Premiere nach London fliegen, und ich verliebte mich ins ganze Ensemble, vor allem in Prunella Gee, die ganz bestimmt meine Stimme kriegt für die Nominierung zur Schauspielerin mit dem größten Sex-Appeal seit Marilyn Monroe. Einige von uns tranken viel und rauchten viel Haschisch, und das Ensemble erzählte mir viel über Synchronizitäten in Verbindung mit der Produktion. Fünf Schauspieler wurden während der Aufführungen in Liverpool verletzt, damit so dem Gesetz der Fünf Genüge getan würde. Hitler hatte fünf Monate lang in Liverpool gelebt, als er 23 Jahre alt war. Der Teil von Liverpool, in dem das Stück aufgeführt wurde, sogar die Straße, ist von C. G. Jung beschrieben worden, auf Seite 223 in Jungs Memories, Dreams, Reflections. Das Theater in Liverpool öffnete seine Tore an Jungs Todestag. In Illuminatus! gibt es ein gelbes Unterseeboot, und die Beatles sangen ihr »Yellow Submarine« erstmals in diesem gleichen Theater in Liverpool. Der Schauspieler, der in der Szene der Schwarzen Messe den Padre Pederastia spielte, hatte einst Aleister Crowley in der Eisenbahn angetroffen.
    Das Ensemble forderte mich dazu heraus, eine Statistenrolle in der Nationaltheater-Aufführung zu übernehmen. Ich stimmte zu und wurde Statist in der Schwarzen Messe, wo ich im Hintergrund der Bühne stand, mit der Ziege, die nicht aufhörte zu niesen. Nichtsdestoweniger stand ich nun da, splitternackt, und

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