Cosmic Trigger
von Sprache und Zivilisation? Es gibt Dutzende von Theorien, aber auch nicht eine der Hypothesen ist je von der Mehrheit auch nur annähernd akzeptiert worden. In Gesprächen mit Anthropologen habe ich oft das Gefühl, daß jeder von ihnen eine persönliche Theorie entwickelt hat, die sich von allen übrigen unterscheidet. Wir wissen es einfach nicht.
Sprache und Zivilisation sind jedoch Funktionen des symbolischen und des semantischen Bereichs, dem auch jenes andere große Geheimnis, der Schamanismus entsprang, aus dem die Religion und das Gewebe künstlicher (von Menschen entwickelter) Ideen entstand, das uns von den anderen Landsäugetieren unterscheidet.
Die vielen Hinweise in solchen Büchern wie Dr. Andrija Puharichs The Sacred Mushroom, John Allegros Der Geheimkuh des Heiligen Pilzes, R. Gordon Wassons Soma: Divine Mushroom of Immortality, Robert Graves’ vierte, überarbeitete Ausgabe von Die Weiße Göttin, Dr. Weston LaBarres The Peyote Cult und Ghost Dance: Origins of Religion, Margaret Murrays The Witch Cult in Western Europe usw. lassen kaum Zweifel darüber offen, daß die Anfänge der Religion (Bewußtwerden höherer Intelligenzen oder zumindest der Glaube an solche) eng mit der Tatsache zusammenhängt, daß Schamanen in Europa, Asien, Amerika und Afrika ihrem Nervensystem seit mindestens 30.000 Jahren metaprogrammierende Drogen verpaßt haben.
Das Muster bleibt stets das gleiche, ob es sich nun um unsere höhlenbewohnenden Vorfahren, um amerikanische Indianer, eleusinische Feste in Athen, vor-vedische Hindus, von Pol zu Pol verstreute Stämme oder um zeitgenössische Forschung handelt, wie sie von Dr. Walter Huston Clark in seiner Chemical Ecstasy zusammengefaßt wird: Menschen nehmen diese metaprogrammierenden Substanzen ein, um kurz darauf von einem Kontakt mit höheren Intelligenzen zu berichten.
Nach LaBarres Ghost Dance verwendeten die Schamanen Nord- und Südamerikas über 2000 verschiedene metaprogrammierende Substanzen; die Schamanen Europas und Asiens merkwürdigerweise nur etwa deren 250. 73 In der Alten Welt war Amanita muscaria (der Fliegenpilz) die am meisten verbreitete Droge, während in der Neuen Welt der Peyotekaktus an erster Stelle stand. Im Verlauf der letzten 30.000 bis 40.000 Jahre sind unzählige Schamanen von älteren Schamanen ausgebildet worden, so der Anthropologe Carlos Castaneda in seinen berühmten Büchern von einem brujo – Hexer – namens Don Juan Matus. Sie lernten chemische Substanzen derselben Art zu gebrauchen, wie sie später Dr. Leary und Dr. Lilly verwendeten, um ihr Nervensystem zu metaprogrammieren und Signale empfangen zu können, die üblicherweise nicht aufgezeichnet werden. (Allein im visuellen Bereich ist es seit Newton allgemein bekannt, daß wir normalerweise weniger als 0,5 Prozent aller Zeichen wahrnehmen.) Man kann mit Sicherheit annehmen, daß die Verbindung von neuen Sinneswahrnehmungen dieser Art mit dem persönlichen Glauben an höhere Intelligenzen wohl am ehesten als Ursprung der Religion betrachtet werden darf.
Daß der angetörnte Mind kosmische Dimensionen erreicht, geht bei Carlos Castanedas schamanistischem Lehrer, Don Juan Matus, in Der Ring der Kraft deutlich hervor:
»Gestern abend war es das erste Mal, daß du mit den Flügeln deiner Wahrnehmung geflogen bist… Ein Zauberer kann diese Flügel benutzen, um andere Sensibilitäten zu erreichen, etwa die einer Krähe, eines Kojoten, einer Grille oder die Ordnung anderer Welten in jenem unendlichen Raum. « (Vom Autor hervorgehoben.)
Als Professor Castaneda fragte: »Meinst du, auf andere Planeten, Don Juan?«, antwortete der alte Schamane, ohne zu zögern: »Selbstverständlich.« 74
Wie Captain James T. Kirk einst bemerkte: »Kann dies alles nur ein Zufall sein? Oder steckt da eine fremde Intelligenz dahinter?«
Der Schrecken beginnt
An diesem Punkt unseres Abenteuers angelangt, begann ich mein zweites Jahr auf Kosten der Sozialfürsorge und näherte mich meinem 42. Geburtstag. Illuminatus! war noch immer nicht veröffentlicht worden. Manchmal, wenn ich in den Spiegel guckte, konnte ich mir vorstellen, wie mir die Worte VERSAGEN: TOTALES, JÄMMERLICHES, VÖLLIGES VERSAGEN auf meiner Stirn geschrieben standen. Ich pflichtete voll und ganz Mae Wests berühmtem Ausspruch bei: »Ich war reich und ich war arm, doch reich sein ist besser.«
Ich machte jeden Tag meine Sufi-Herz-Chakra-Übungen, um mich mehr und mehr der Liebe gegenüber allen Wesen zu öffnen.
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