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Cosmic Trigger

Titel: Cosmic Trigger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Anton Wilson
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Rätsel um die Morde an John F. Kennedy und Martin Luther King gelöst, befürchtet, daß seine Bemühungen um die Wahrheit als bloßer Reklamegimmick für Illuminatus! gehalten werden könnten.
    Jede diesbezügliche Erklärung von Seiten der Autoren wird diesen Verdacht nur erhärten.
    Ich muß hinzufügen, daß Thornley zwei Wochen, nachdem er bei der Polizei von Atlanta Klage erhoben hatte, überfallen, mit der Pistole bedroht und seiner Identitätskarte beraubt worden war.
     
     
     
    Ischtars Weg: Eine geführte Höllenreise
    Alle Verschwörungsfans sind letzten Endes verfolgt worden. Es handelt sich hier um ein soziologisches Gesetz, für das ich mein Leben wetten würde, da ich es bei jeder mir bekannten Gruppe von Verschwörungssuchern bestätigt gefunden habe. Vielleicht ist die Verfolgung jeweils durch die Gruppen selbst ausgelöst worden (im Sinne, daß jeder Neurotiker sich seine Probleme selbst schafft), oder die verrückte Satire in Illuminatus! ist trotz allem wahr, und jede je erfundene Verschwörung existiert wirklich. Es bleibt somit die Tatsache bestehen, daß diejenigen, welche die Welt von den Jesuiten kontrolliert glauben, ebenso verfolgt werden wie jene, die sie unter Kontrolle der Alten von Zion vermuten; jene wiederum, die an eine Weltkontrolle der Rockefellers glauben, werden in genau gleicher Weise verfolgt. Leute, die der Ansicht sind, daß die Air Force Tatsachen über die UFOs vorsätzlich verheimlichen würde, sehen sich von einer besonderen Gruppe düsterer Wesen verfolgt; diese als »Männer in Schwarz« bezeichneten Verfolger geben vor, Offiziere der Air Force zu sein – eine Behauptung, die von der Air Force – selbstverständlich – dementiert wird. Es scheint beinahe ein neurotisch-psionisches Gesetz zu sein: Was immer du am meisten fürchtest, wird schließlich hinter dir her sein.
    Der Schamane durchlebt diesen Prozeß selbstverständlich auf zahlreicheren Ebenen als der gewöhnliche Paranoiker, da er dazu bestimmt ist, sich jedem Terror zu stellen, um ihn zu besiegen. Viele sind jedoch Schamanen, ohne sich dessen bewußt zu sein; sie beschwören ihre privaten Dämonen in völliger Unwissenheit und in der Annahme, daß alles von selbst von außen her auf sie zukomme.
    Thornley begann mir regelmäßig über seine Theorie zur Lösung der Morde zu schreiben, und er bestand immer dringender darauf, daß sein Leben in Gefahr sei. Ich versuchte ihn ein wenig zu beruhigen und erinnerte ihn an den Unterschied zwischen Theorie und Beweis. Aus seinen folgenden Briefen wurde indes bald ersichtlich, daß er nun halbwegs überzeugt war, daß auch ich dem Mordverschwörungsteam angehörte.
    Seit einer als Kind durchgemachten Polio habe ich ein krankes Bein, das sich nun schlimmer verhielt als je zuvor. Manchmal konnte ich mich nicht ohne Stock fortbewegen. Zeitweise hinderten mich Schmerzen und Krämpfe tagsüber am Schreiben und des Nachts am Schlafen. »Das ist psychosomatisch«, sagte ich mir. Ich zitierte ein Sprichwort der Sufis: »Wir gehen nicht auf unseren Beinen, sondern auf unserem Willen.« Gemeinerweise wurde das Bein noch schlimmer. Ich versuchte es mit Yoga, Chiropraktik, gewöhnlichen Ärzten, Geistheilern, Polaritätstherapie, Akupunktur und während mehrerer Tage mit Pot. Das Bein wurde schlimmer.
    Das Verlagshaus, das die Veröffentlichung von Illuminatus! angekündigt hatte, änderte seine Meinung und teilte mir mit, daß es erst drucken lassen würde, wenn das Manuskript um 500 Seiten gekürzt worden sei.
    Voller Qual überlegte ich mir, daß hier ein Meisterwerk ruiniert würde (so ist eben das künstlerische Ego), aber wir kürzten es um 500 Seiten. 1975 sah ich lieber einen gekürzten, aber gedruckten Illuminatus! als gar keinen.
    Thornleys Briefe wurden in steigendem Maße denunzierend. Er glaubte nun, daß die Diskordische Gesellschaft schon sehr früh von CIA-Agenten infiltriert worden war (vermutlich meinte er auch mich), um sie als Tarnung für ein Mordbüro zu verwenden. Die Logik war von einer brillanten, kafkaesken Art. Versuchen Sie sich die Richter vorzustellen, die mit eherner Miene über eine Verschwörung urteilen, welche die Göttin der Konfusion verehrt, den »Kaiser« Norton zum Heiligen erhebt, ein heiliges Buch mit dem Titel »Wie ich die Göttin fand und was ich ihr angetan habe, nachdem ich sie gefunden hatte«, veröffentlicht und Mitglieder in ihren Reihen hat mit Namen wie Malaclypse der Jüngere, Ho Chih Zen, Mordechai der Widerliche, Lady L.

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