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Cottage mit Aussicht

Titel: Cottage mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Kinder?«
    »Hauptsächlich Mike, obwohl er sich erboten hat, später rüberzukommen, um die schweren Arbeiten zu erledigen, falls wir ihn brauchen«, antwortete Chloe. »Ich bin die Koordinatorin«, fügte sie hinzu. »Die Verbindungsfrau, die zwischen den beiden Teams hin- und herläuft und feststellt, wie ihr weiterkommt. Mach nicht so ein besorgtes Gesicht, Anna«, sprach sie weiter, »es wird wunderbar funktionieren.«
    »Der letzte Schliff ist wichtig«, sagte Anna. »Es ist besser, einen Raum undekoriert zu lassen, als zu pfuschen«, wiederholte sie in der Hoffnung, dass sie sich endgültig klar ausgedrückt hatte, ohne zu unhöflich zu klingen. Sie war schließlich die einzige qualifizierte Innenarchitektin im Raum.
    »Das wissen wir«, erwiderte Chloe. »Wir sehen alle diese Fernsehsendungen für Eigentümer.«
    »Also gut«, seufzte Anna schicksalsergeben. »Wer möchte sich am Fliesenlegen versuchen? Okay, dann wird das also meine Aufgabe sein.«
    »Mein Bruder ist Fliesenleger«, erklärte Maddy. »Er ist sehr gut.«
    »Dann wird er auch eine richtige Bezahlung wollen?«, meinte Anna, »und ich bin mir nicht sicher, ...«
    »Das geht schon in Ordnung, ich erzähle ihm, dass Betsy hier ist. Er ist bis über beide Ohren in sie verliebt.«
    »Ach du liebe Güte! Ich dachte, mein Marktwert sei mit den Kindern restlos in den Keller gegangen!« Betsy geriet in einen kleinen Verzückungstaumel. Dann fragte sie: »Bin ich deinem Bruder überhaupt mal begegnet, Maddy? Bist du dir sicher, dass er mich nicht mit einer anderen verwechselt?«
    »Hm, das spielt keine Rolle«, sagte Chloe brutal, »Hauptsache, er kommt. Diese Fliesen sind wirklich entzückend. Sie sind ja alle unterschiedlich!«, fügte sie hinzu, während sie sie betrachtete.
    »Ich habe sie schon seit einer Ewigkeit«, antwortete Anna. »Ich habe sie von einem Freund gekauft, der die Kunsthochschule besucht hat.«
    »Es wäre eine Schande, sie nicht richtig zu verlegen«, befand Chloe.
    »Ich bin gut im Fliesenverlegen«, erwiderte Anna energisch, »aber da ich eine Menge Dinge gut kann, sollte ich die Arbeiten besser delegieren. Oh, das meine ich nicht ganz so, wie es geklungen hat.«
    »Geht schon in Ordnung«, grinste Betsy, die noch immer auf Wolke sieben schwebte bei der Vorstellung, ein jüngerer Mann könne sie jetzt, mit Mitte dreißig, noch attraktiv finden. »Wir wissen, was du meinst. Jetzt schwing dich ans Telefon und ruf deinen Bruder an, Maddy. Ich möchte ihn mir ansehen.«
    Der Bruder tauchte pflichtschuldigst auf. Er war jung, schüchtern und sehr lieb. Alle Frauen bis auf Anna wollten ihn bemuttern. Schon bald verlegte er im Badezimmer und rund um die Küchenspüle frohgemut die in Handarbeit angefertigten Fliesen. Anfangs hielt Anna sich in seiner Nähe, doch dann wurde ihr klar, dass er sein Geschäft verstand, und sie überließ ihn sich selbst.
    Auch mit den Malerarbeiten kamen sie gut voran. Es war ein Cottage mit unebenen Wänden, sodass das spiegelglatte Finish wie in Max' Wohnung nicht nötig schien. Anna legte den ganzen Raum mit Abdeckfolie aus und verklebte die Kanten. Dann machte sie sich daran, die Wände zu schleifen. Das war eine der Arbeiten, an denen niemand Gefallen fand, die aber dennoch sehr wichtig waren. Währenddessen gingen Betsy und Maddy zum Baumarkt, in dem Anna ein Kundenkonto eingerichtet hatte, um Pinsel, Roller und alles andere zu kaufen, das ihnen einfiel. Als sie zurückkamen, war Anna so weit, dass sie anfangen konnten.
    »Wir werden nur die Wände streichen«, erklärte sie. »Für das Holz reicht die Zeit einfach nicht mehr, aber wenn die Wände fertig sind, wird das einen sehr guten Eindruck machen.«
    »Hm«, sagte Maddy. »Ich denke, für eine Schicht Farbe wird es dort ebenfalls reichen. Abschleifen von Holz und anschließendes Glattspachteln gehören zu meinen Spezialitäten.«
    »Lasst uns zuerst die Wände fertigstellen«, erwiderte Anna, keineswegs überzeugt.
    Da das Wohnzimmer so klein war, dass nicht mehr als zwei Leute gleichzeitig darin arbeiten konnten, übernahm Chloe das Kommando über den Staubsauger. Sie hatte einen bis dato unerwartet guten Blick für Staub.
    »Wenn wir weiter sofort hinter uns Ordnung schaffen«, meinte sie und richtete die Staubsaugerdüse dorthin, wo Maddy Löcher bohrte, damit sie in der Küche einen kleinen Schrank aufhängen konnten, »bedeutet das, dass wir jederzeit aufhören können. Auch wenn dann noch nicht alles fertig ist, wird das Ganze nicht wie

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