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Cottage mit Aussicht

Titel: Cottage mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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eine Baustelle aussehen.«
    »Ganz recht«, stimmte Maddy zu. »Auf diese Weise halten wir den Staub auch von der Farbe weg. Aber möchtest du jetzt vielleicht nach oben gehen?« Chloe legte mit dem Staubsauger inzwischen ein Übermaß an Begeisterung an den Tag.
    Anna richtete ihre sachkundige Aufmerksamkeit auf das Ausfüllen von Ritzen und Fugen in den Fußleisten der Treppe.
    Chloe hatte ein echtes Talent, wenn es darum ging, andere zu motivieren. Falls jemals eine Teepause zu lang geriet, scheuchte sie die Frauen wie ein übereifriger Schäferhund zurück an die Arbeit, aber sie meinte es so gut, dass die anderen ihr sogleich verziehen.
    Alle Frauen arbeiteten sehr viele Stunden. Anna hatte jetzt ein schlechtes Gewissen, dass sie jemals an ihren Fähigkeiten gezweifelt hatte, und todmüde wie sie war, hätte sie aufgegeben und wäre ins Bett gefallen, doch Betsy, Maddy und Chloe weigerten sich, nach Hause zu gehen.
    »Es ist mal eine Pause von unserem wirklichen Leben«, erklärte Maddy. »Wenn wir nach Hause gehen, müssen wir uns mit Windeleimern beschäftigten und mit Tellern, auf denen die Soße von gebackenen Bohnen schwimmt: mit all dieser Häuslichkeit eben.«
    »Aber inzwischen würdet ihr mit einem Glas Wein auf dem Sofa liegen«, protestierte Anna. »Es ist zehn Uhr!«
    »Ja, doch zuerst müssten wir all diese vielen Handgriffe noch verrichten. Männer sind im Großen und Ganzen nicht zu Multitasking fähig«, fügte Betsy hinzu.
    Da wir gerade von Männern sprechen - wo steckt Rob, wenn du ihn brauchst?«, fragte Chloe und setzte den Kessel auf, nachdem sie das Haus bis zu seiner Fertigstellung zur alkoholfreien Zone erklärt hatte. »Warum ist er nicht hier, um dir zu helfen?«
    »Ich glaube wirklich nicht, dass er viel tun kann«, antwortete Anna, »und sehen wir den Dingen ins Auge, das Haus ist nicht groß genug für weitere Helfer.«
    Chloe brummte etwas Unverständliches vor sich hin.

Kapitel 20
 
    A nna hatte den Samstag für sich allein, da ihre Helferinnen in den Schoß ihrer Familien zurückgekehrt waren. Es hatte ungeheuren Spaß gemacht, alles zusammen fertigzustellen, aber es gab einige Dinge, die Anna nicht inmitten von Geplauder und Gelächter tun konnte. Der Whirlpool musste noch eingesetzt werden, und außerdem waren etliche Paneele zu verlegen, abzuschleifen und zu streichen. Sie liebte die Schreinerarbeiten und verstand sich recht gut darauf. Und der Türrahmen des Bades musste ebenfalls geschliffen und gestrichen werden. Sie verbrachte den größten Teil des Tages oben, rief gelegentlich zu Caroline hinunter und ging oft mit ihr nach draußen. Chloe und Mike besuchten mit den Jungen die Großeltern, und nach der Hektik der vergangenen Woche erlebte Anna ein Gefühl von Frieden, das sich manchmal anfühlte wie Einsamkeit.
    Etwa gegen sechs Uhr, als Anna feststellte, dass sie großen Hunger hatte und etwas essen musste, klopfte es an der Tür. Es war Rob.
    »Hallo«, sagte er.
    Sie freute sich ungemein, ihn zu sehen, wahrscheinlich weil sie den ganzen Tag über allein gewesen war und sich inzwischen an Gesellschaft gewöhnt hatte. »Oh, hallo! Wie schön, Sie zu sehen! Kommen Sie doch rein!«
    »Danke.« Er lächelte auf sie hinab, wirkte aber ernster als an dem Tag, an dem sie gemeinsam die Hundeschau besucht hatten. »Ich hätte eigentlich nicht herkommen sollen ...« Er hielt inne. »Ich - ich wollte nur sehen, wie Sie vorankommen.«
    Anna überlegte, warum ihm das so sehr zu widerstreben schien, fragte jedoch nicht. »Es ist fast fertig. Chloe hat eine Truppe von Frauen organisiert, die mir geholfen haben. Es war, als wären die Heinzelmännchen hier gewesen.«
    Er lachte und entspannte sich ein wenig. »Meine Güte, haben sie Sie in den Wahnsinn getrieben?«
    Anna erwiderte sein Lachen. »Hm, manchmal. Sie neigten doch ein wenig dazu, schnelle Effekte erzielen zu wollen, und bei manchen Dingen darf man einfach nicht pfuschen. Doch es hat großen Spaß gemacht mit ihnen.«
    »Ich wünschte, ich hätte ebenfalls kommen und Ihnen helfen können«, gab er entschuldigend zurück.
    »Aber warum hätten Sie das tun sollen? Sie haben Ihr eigenes Haus, das Sie renovieren müssen.«
    »Ich wäre gekommen. Chloe hat mir erzählt, dass sich morgen jemand das Haus ansehen will, doch ich hatte im Büro idiotisch viel zu tun.«
    »Das ist schon in Ordnung!« Anna wurde plötzlich bewusst, dass sie es genossen hätte, ihn mit im Team zu haben. Sie hätte ihm Arbeiten überlassen können, ohne

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