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Cottage mit Aussicht

Titel: Cottage mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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funktioniert hatte.
    Ein mitfühlender, verständnisvoller Ausdruck trat in seine Augen. »Nun, wir können nicht zulassen, dass Sie in Melancholie verfallen. Wann haben Sie das letzte Mal etwas gegessen? Sie sind dünn wie eine Bohnenstange. Ich wette, Sie essen nichts, während Sie arbeiten.«
    »Ich verliere die Mahlzeiten dann tatsächlich ein wenig aus den Augen und neige dazu, von Schokolade zu leben.« Aber Max gefiel sie dünn!, durchzuckte es sie. Er hatte sich sehr schmeichelhaft über ihre schlanke Figur geäußert.
    »Dann müssen Sie etwas essen«, wiederholte er entschieden, aber sanft.
    »Ich hatte selbst daran gedacht, mir etwas zu kochen, doch ich könnte kein Durcheinander in der Küche ertragen. Die Frauen haben sie so hübsch hergerichtet.«
    »Es ist eine sehr schöne Küche, aber wenn Sie nicht darin kochen wollen, müssen Sie auswärts essen. Lassen Sie uns in den Pub gehen.«
    »Die Geräte sind alle B-Ware, doch es ist mir gelungen, die Schrammen und Kratzer darauf gut zu kaschieren«, sagte Anna.
    »Ich bin beeindruckt.« Rob sah sich in dem winzigen Raum um, der jedoch makellos aufgeräumt war.
    »Ich bin ziemlich stolz darauf«, gab Anna zu. »Ich habe alles übers Internet bezogen.«
    »Wunderbar. Doch jetzt bestehe ich erst einmal darauf, Sie in den Pub auszuführen. Sie brauchen fettes, kohlehydrathaltiges Essen. Wenn man ein wenig niedergeschlagen ist, gibt es nichts Besseres, um seine Laune zu heben.«
    »Ich sollte eigentlich nicht niedergeschlagen sein, sondern überglücklich, und in gewisser Weise ...« Anna brach ab.
    »Versuchen Sie nicht weiter, Ihre Gefühle zu analysieren«, meinte Rob und ging auf die Hintertür zu. »Ich lasse Caroline für ein paar Minuten in den Garten, dann werden wir gehen.«
    »In Ordnung«, erwiderte Anna, der durchaus bewusst war, dass sie herumkommandiert wurde und sich nicht genug dagegen zur Wehr setzte. »Aber die Rechnung übernehme ich. Anderenfalls werde ich nicht mitkommen und wahrscheinlich vor Hunger ohnmächtig werden.«
    Rob legte eine Hand auf ihren Arm. »Gehen Sie und kämmen Sie sich die Haare oder was Sie sonst so tun. Ich kümmere mich um Caroline.«
 
    Sie gingen über die Fußwege zum Pub. Es war ein schöner Sommerabend, und im Garten des Pubs saßen viele Familien und Paare.
    »Lassen Sie uns reingehen, wo es ruhiger ist«, schlug Rob vor. »Sie sehen zu fertig aus, um mitten im Getriebe zu sitzen.«
    Er führte sie zu einem Tisch in der Ecke, in der ein großes, schwarzes Sofa zum Verweilen einlud. Dann holte er zwei Speisekarten von der Theke.
    »Schön, Sie haben also nicht gefrühstückt ...«
    »Ich habe einen Schokoriegel gegessen!«, widersprach sie.
    »Kein Frühstück. Mittagessen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Letzte Woche hat Chloe immer Sandwiches mitgebracht. Sie war ganz in ihrem Element. Den anderen Frauen - Maddy und Betsy - hat es ebenfalls gefallen, obwohl es so harte Arbeit war. Sie haben es genossen, von ihren Familien fortzukommen.« Anna war klar, dass sie drauflosplapperte, aber die Müdigkeit umnebelte ihr Gehirn.
    »Ich kann mir vorstellen, dass Sie einen Mordsspaß hatten. Jetzt hol ich Ihnen erst einmal einen Drink, dann können Sie mir alle Einzelheiten erzählen.«
    »Aber dieses Essen sollte doch auf mich gehen!«, rief sie ihm ein wenig kläglich hinterher.
    »Sie sind furchtbar herrisch«, jammerte sie, nachdem er sie wenig später überredet hatte, ein Steak und Pommes frites zu bestellen, obwohl sie gesagt hatte, nur etwas Leichtes zu sich nehmen zu wollen.
    »Meine Schwester ist herrisch. Ich tue lediglich meine Pflicht als Freund. Trinken Sie noch etwas Wein.«
    Es hatte einen ungeheuren Vorteil, den Abend mit jemandem zu verbringen, mit dem einen keine Liebesbeziehung verband: Man brauchte nicht zu versuchen, reizvoll zu erscheinen, man konnte einfach sagen, was man wirklich dachte, konnte Unwissenheit eingestehen und mit den Händen gestikulieren, um seine Worte zu unterstreichen. Nach den ersten stärkenden Bissen von ihrem Steak erzählte Anna ihm von der hinter ihr liegenden hektischen Woche, in der sie versucht hatte, das Haus, wenn nicht fertig zu bekommen, so doch zumindest präsentabel herzurichten.
    Er hörte aufmerksam zu und stellte sachkundige Fragen, aber sobald Anna ihr Besteck auf den Teller legte, sagte er: »Nachtisch. Ich bestehe darauf, dass Sie einen Nachtisch nehmen.«
    Sie sah ihn an und war drauf und dran abzulehnen, als sie einen Ausdruck in seinen Augen bemerkte,

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